Markus Steiner öffnet die Absperrungen am Quai

«Es ist wunderbar, den Menschen wieder ein Stück Freiheit zurückzugeben»

Markus Steiner vom Strasseninspektorat Luzern öffnet die Absperrungen beim Inseli. (Bild: ber)

Das Luzerner Seeufer ist wieder offen, einem Spaziergang dem Quai entlang steht – ausser dem bevorstehenden Wetterumschwung – nichts mehr im Weg. Die Erleichterung ist deutlich spürbar, wie Markus Steiner vom Strasseninspektorat sagt.

«Wie schön, dass es wieder offen ist», ruft ein Jogger, der vom Inseli in Richtung Alpenquai unterwegs ist. Er strahlt Markus Steiner an, der gerade eben die Absperrung geöffnet hat, die während des Lockdowns den Durchgang verwehrte. «Sehen Sie, die Menschen freuen sich riesig», sagt Steiner. «Es ist wunderbar, den Menschen wieder ein Stück Freiheit zurückzugeben»

Als Mitarbeiter des Teams Verkehrstechnik/Signalisationen beim Strasseninspektorat war auch er es, der die Gitter aufgestellt hatte. Damals waren die Reaktionen nicht ganz so positiv. «Es gab solche und solche. Aber manche Menschen fühlten sich durch die Massnahmen schon richtig eingesperrt», erzählt Markus Steiner.

Er ist ganz nah am Puls der Bevölkerung

Es war der Luzerner Stadtrat, der in der Corona-Krise beschlossen hat, weitere Teile des Seeufers abzusperren. Aber es war Markus Steiner, der diese Massnahme umsetzte. Er ist der Mann an der Front, der die Reaktionen 1:1 mitbekommt. «Bei meiner Arbeit braucht es manchmal ganz schön viel psychologisches Geschick», sagt Steiner deshalb.

Mit seiner ruhigen und bescheidenen Art traut man ihm zu, dass er aufgebrachte Bürger beruhigen kann. «Ich versetze mich in die Leute herein – meistens verstehe ich ja auch irgendwie, wenn sie sich ärgern. Wenn einer ein böses Wort sagt, versuche ich das nicht persönlich zu nehmen. Der Ärger hat ja auch nichts mit mir zu tun.» Er führe die Entscheide ja nur aus. «Meistens reichen ein paar Worte, um die Leute zu beruhigen.»

Steiner hat am Montag morgen extra früher angefangen zu arbeiten, damit die Absperrgitter schon offen sind, wenn die ersten Spaziergänger mit ihren Hunden eine Runde am Quai drehen wollen. «Der Stadtrat hat versprochen, dass der Weg ab heute wieder offen ist. Ich wollte nicht, dass jemand am Montagmorgen noch vor verschlossenen Gittern steht.»

Man wolle schliesslich ein gutes Einvernehmen mit der Bevölkerung haben. «Das schätzen die Leute. Die offenen Seeufer sind für sie Lebensqualität. Ich verstehe das vollkommen.» Steiner hofft, dass der Quai nun offen bleiben kann. Der Luzerner Stadtrat hat angekündigt, die Situation genau zu beobachten. Und allenfalls wieder Sperrungen vorzunehmen, wenn die Abstandsregeln nicht eingehalten werden.

Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


1 Kommentar
  • Profilfoto von Marie-Françoise Arouet
    Marie-Françoise Arouet, 11.05.2020, 15:49 Uhr

    Der Luzerner Stadtrat war zu keinem Zeitpunkt befugt, der Bevölkerung Teile der Stadt vorzuenthalten. Dafür gewählt ist er schon gar nicht. Nach den Bundesmassnahmen war das ein Nachtreten, um nach einem Wahlkampf im künstlichen Intubationskoma Tatkraft zu demonstrieren.

    👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
Apple Store IconGoogle Play Store Icon