Peach Weber lästert über Deville

«Es gibt nichts Schlimmeres als einen alternden Punk»

Der Luzerner Dominic Deville bekommt für seine Late-Night-Sendung auf SRF gar keine guten Noten von Berufskollege Peach Weber.

(Bild: Stefan Kubli)

Komiker Peach Weber findet gar keinen Gefallen an den Versuchen des Schweizer Fernsehens, einen Nachfolger für «Giacobbo/Müller» zu finden. Gar nichts abgewinnen kann er dem Luzerner Dominic Deville.

Seinen Geschmack trifft er definitiv nicht: «Deville, der gross angekündigte Punk-Kindergartenleherer, der nun die Geister, die er rief, nicht mehr loswird. Nein, noch schlimmer, sie werden ihm zum Verhängnis», schreibt der Komiker Peach Weber in seiner Kolumne in der Samstagsausgabe der «Neuen Luzerner Zeitung» NLZ. Deville sei ja schon lange kein Punk mehr, fährt Weber fort, «und es gibt nichts Schlimmeres als einen alternden Punk.»

Anlass für diese wenig schmeichelhaften Worte ist ein Rundumschlag Webers gegen das Schweizer Fernsehen. Dieses sieht sich nämlich gezwungen, einen Nachfolger für das Duo Viktor Giacobbo und Mike Müller zu finden, die ihr Satire-Format «Giacobbo/Müller» nach acht Jahren auf Ende 2016 beenden werden.

«Unoriginell, humorlos, doof»

Leider habe das SRF, so Weber, auf der Suche nach Ersatz kläglich versagt. «Schon die Strategie war falsch», schreibt der Komiker. Da werde drei, vier halbwegs lustigen Comedians eine eigene Sendung gegeben, in welcher sie gnadenlos abschiffen müssten. Peach Webers Verdikt zu Müslüm: unoriginell. «Dazu zehmal pro Sendung ‹Muesch la bambele› – das reicht kanpp für eine Folge, mehr nicht.»

Bei «Headhunter» versuche ein Komikerpaar angestrengt, ein halb gares Konzept in die Lustigkeit zu zwängen, schreibt Weber weiter, der beim Berachten der Sendung seinen Augen nicht traute. Und schliesslich also Dominic Deville: «Ich gebe zu, ich habe bei Deville viermal gelacht, allerdings in vier Sendungen zusammen.»

Sidekick Manuel Stahlberger kriegt ebenfalls sein Fett weg: «Dazu sitzt der ziemlich humorfreie Stahlberger am doofen Tischchen, zeigt Tunnelbilder und findet, er sei ein grosser Künstler.»

Warum man aus den drei Formaten nicht ein einziges gemacht habe, will Weber zum Schluss wissen. Wenn es nach ihm geht, hätten dafür die paar mickrigen Pointen nämlich gereicht. Die «drei Rohrkrepierer» lassen bei ihm jedenfalls nicht viel Hoffnung aufkommen, was die Nachfolge von «Giacobbo/Müller» angeht.

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