«Es gibt ein Leben vor dem Stadttunnel»

Die Grünliberale Partei Stadt Zug fordert in einer Motion vom Stadtrat, den Strassenraum zwischen Bahnhof und Metalli sowie Gubel- und Gotthardstrasse städtebaulich aufzuwerten und sich beim Kanton für verkehrsberuhigende Massnahmen einzusetzen. «Die Neugestaltung dieses für die Stadt so wichtigen innerstädtischen Gebiets auf die Zeit nach der Eröffnung des Stadttunnels in frühestens 14 Jahren zu verschieben, ist nicht begründbar und schlicht inakzeptabel. Es gibt auch ein Leben vor dem Stadttunnel», so Michèle Kottelat und Silvan Abicht in ihrer Motion. 

Im Dorfzentrum Baar wird ab 2015 flächendeckend Tempo 30 eingeführt, eine Begegnungszone mit Tempo 20 besteht beim Bahnhof bereits. Die Gemeinde Risch hat im Zentrum von Rotkreuz eine Begegnungszone mit Tempo 20 eingerichtet. Auch andere Zuger Gemeinden machen mutig vorwärts und werten ihr Zentrum auf, indem sie Tempo 20- oder Tempo 30-Zonen einführen.

«Zug hat städtebauliche Chance verpasst»

«Während viele Zuger Gemeinden ihre Zentren aufwerten, hat die Stadt Zug gerade eine grosse städtebauliche Chance verpasst: Mit viel Aufwand wurde die südliche Baarerstrasse zwischen Gubel- und Gotthardstrasse über den Sommer saniert. Nur, was wurde eigentlich gemacht? Die hässliche ‹Wäscheleine›, der Drahtzaun zwischen den Fahrspuren, ist wieder da, der Hauptfussgängerstreifen ist nach wie vor zu schmal und liegt weiterhin nicht in der Verbindungsachse Bahnhof-Metalli», so Michèle Kottelat und Silvan Abicht in der eingereichten Motion. Auf verkehrsberuhigende Massnahmen sei komplett verzichtet worden. «Ausser den behindertengerecht ausgestalteten Haltekanten für die Busse und den noch einzurichtenden Infopoints ist alles beim alten geblieben.»

Offensichtlich hätten es Kanton und Stadt verpasst, mit der Strassensanierung auch die Aufenthaltsqualität dieses Gebietes mit dem wichtigsten kantonalen Bus-Knotenpunkt und dem meistfrequentierten innerstädtischen Bereich aufzuwerten. Durch die Realisierung der Nordzufahrt und der Deklassierung der Baarerstrasse wurde nachweislich eine Verkehrsentlastung erreicht. «Einer städtebaulich ansprechenden Umgestaltung mit Verkehrsberuhigung, mit Verweilzone und Busunterständen, mit einem repräsentativen ‹Empfang› für Besucher, die per Bahn nach Zug kommen, stünde heute nichts mehr im Weg», so die beiden Politiker in ihrer Motion.

Keine 14 Jahre warten 

Der Aussenraum zwischen Bahnhof und Einkaufszentrum Metalli könnte bereits jetzt, unabhängig ob der Stadttunnel jemals gebaut wird oder nicht, neu gestaltet werden. «Es ist heute nicht mehr zwingend, dass der motorisierte Individualverkehr dieses von Bus- und Bahnpendlern, Arbeitenden, Einkaufenden, Besuchern, Fussgängern und Anwohnern stark frequentierte innerstädtische Gebiet weiterhin auf diese Weise dominiert. Die Neugestaltung dieses für die Stadt so wichtigen innerstädtischen Gebiets auf die Zeit nach der Eröffnung des Stadttunnels in frühestens 14 Jahren zu verschieben, ist nicht begründbar und schlicht inakzeptabel. Es gibt auch ein Leben vor dem Stadttunnel.»

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