«Es gibt auch ein Leben vor dem Stadttunnel»

Der Zuger GLP-Kantonsrat Daniel Stadlin wundert sich in einem Leserbrief darüber, dass zwar den ganzen Sommer über zwischen Bahnhof und Metalli gebaut wurde, nun aber kaum Verbesserungen ersichtlich seien. 

Der Strassenabschnitt zwischen Bahnhof und Metalli ist über den Sommer mit viel Aufwand saniert worden. Nun sind die Arbeiten abgeschlossen. Nur, was wurde eigentlich gemacht? Ausser den Haltekanten, die nun behindertengerecht ausgestaltet sind, ist praktisch alles wie vorher. Der hässliche Metallzaun ist wieder da, der wichtigste Fussgängerstreifen ist nach wie vor zu schmal und zudem weiterhin nicht in der Verbindungsachse Bahnhof-Metalli. Die Strassenrandabschlüsse haben tiefe in den Fussgängerbereich hineinragende Ausbuchtungen. Weiss der Kuckuck für was die gut sein sollen. Immerhin wird sich die Fahrgastinformation mit den beiden «Infopoints» noch etwas verbessern.

Trotzdem. Ganz offensichtlich haben Kanton und Stadt eine Chance verpasst, die Aufenthaltsqualität dieses Gebietes mit dem wichtigsten ÖV-Knotenpunkt und dem meistfrequentierten innerstädtischen Bereich unseres Kantons, wirklich aufzuwerten und zu verbessern. Das hätte auch nicht alle Welt gekostet. Mit der Nordzufahrt und der Deklassierung der Baarerstrasse wurde nämlich die angestrebte Verkehrsentlastung der Baarerstrasse, insbesondere zwischen Gubel- und Gotthardstrasse, nachweislich erreicht. Einer konkreten Umgestaltung zu einem verkehrsberuhigten Bereich mit Busbahnhof und Verweilzone würde also nichts mehr im Weg stehen. Der Aussenraum Bahnhof-Metalli könnte bereits heute, unabhängig ob nun der Stadttunnel jemals gebaut wird oder nicht, neu organisiert und gestaltet werden. Es ist nicht mehr zwingend, dass der motorisierte Individualverkehr dieses von Bus- und Bahnbesuchern, Arbeitenden, Einkaufenden, Besuchern, Fussgängern und Anwohnern stark frequentierte innerstädtische Gebiet auch weiterhin auf diese Weise dominiert. Die Neuorganisation und Neugestaltung einzig auf die Eröffnung des Stadttunnels in 14 bis 20 Jahren auszurichten, ist in Anbetracht der nach wie vor unbefriedigenden Situation, keine zufrieden stellende Strategie. Es gibt auch ein Leben vor dem Stadttunnel. Wenn es besser werden soll, muss es anders werden.

Daniel Stadlin, Kantonsrat GLP

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