Remimag-Gruppe im Visier von Betrügern

Erpresserische E-Mails gegen Luzerner Restaurant

Das Zunfthaus zu Pfistern in der Luzerner Altstadt hat viele Geschichten zu erzählen.

(Bild: zvg)

Die Luzerner Remimag-Gruppe ist ins Visier von Abzockern geraten. In E-Mails beklagten sich Gäste über angeblich verdorbenes und verunreinigtes Essen und drohten mit einer Anzeige. Das Ziel: Der Erhalt von Gutschriften.

Bei der Luzerner Remimag, die in der ganzen Schweiz dutzende Restaurants betreibt, gingen vor gut einem Monat Mails ein, in welchen sich Gauner über angeblich verdorbenes Essen beschwerten. Dies berichtete «20 Minuten» am Ostermontag.

Und die Mails haben es in sich, wie ein Beispiel zeigt. «Mein Bruder hat vor kurzem in Ihrem Restaurant gegessen. Danach hat er spät am Abend gekotzt und auch an Durchfall gelitten. Man hat ihn im Krankenhaus untersucht und Kolibakterien nachgewiesen. Der Arzt hat eine offizielle Bescheinigung gegeben», heisst es dort. 

«Sie vergiften die Menschen»

Doch dies ist erst die Spitze des Eisberges, wie im nächsten Abschnitt deutlich wird: «Wir haben allen Grund zu glauben, das Ihr Lokal daran schuld ist. Ihr Lokal entspricht den Hygienevorschriften nicht. Wir werden unbedingt eine Klage in die Hygieneninspektion einreichen. So eine Gemeinheit! Sie vergiften die Menschen!», so der schwere Vorwurf an die Remimag.

Betroffen waren das Restaurant Pfistern in der Luzerner Altstadt sowie das Schwellenmätteli in Bern, das ein Mail mit ähnlichem Inhalt erhalten hat.

«Die Person, die solche E-Mails schreibt, betrügt die Restaurants, und darauf fallen wir nicht rein», sagte Remimag Geschäftsführer Florian Eltschinger zu «20 Minuten». Er geht davon aus, dass die Betrüger sich dadurch eine Gutschrift erhoffen. 

Regelmässige Hygienekontrollen

In einer Antwort zeigte Eltschinger Mitleid für die Person, die wegen des Essens krank geworden sein soll. Der Geschäftsführer hielt aber auch fest: ««Wir bedienen täglich eine sehr grosse Anzahl von Gästen, wodurch wir garantieren können, dass keine Speisen überlagern und dadurch verderben. Unser Betrieb kauft nur einwandfreie Waren von führenden Herstellern und Lieferanten ein. Bei der Lagerung und Verarbeitung achten wir peinlich genau auf die Einhaltung der Hygienevorschriften, die regelmässig geschult und kontrolliert werden», so das Mail, das «20 Minuten» vorliegt.

Neben den regelmässigen amtlichen Kontrollen habe man zusätlich ein privates Labor damit beauftragt, den Betrieb laufend «peinlich genau zu prüfen», so Eltschinger. Nach dieser Antwort hätten sich die Betrüger nicht mehr gemeldet.

Ein bekanntes Problem

Solche erpresserische Schreiben sind indes nichts neues und deshalb auch den Gastroverbänden bekannt, wie «20 Minuten» in Erfahrung bringen konnte. «Wir empfehlen, nicht auf solche Drohungen einzugehen», sagt Patrick Grinschgl, Präsident von Gastro Region Luzern. Zudem rät er den Wirten, Anzeige zu erstatten, sollte wie im geschilderten Fall eine Drohung vorliegen.

Und Ruedi Stöckli, Präsident von Gastro Luzern ergänzt: «Das ist ein Horror für die Wirte. Ich würde in einem solchen Fall vorschlagen, den Bericht des Spitals zu verlangen.»

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