Schiff und Bahn brachten heute die ersten Gäste

«Eröffnung light» auf dem Bürgenstock

Die neue Bürgenstock-Bahn fuhr am Montag zum ersten Mal für die Öffentlichkeit.

(Bild: mbe.)

Der Bürgenstock ist wieder mit dem Schiff von Luzern aus erreichbar. Auch die neue Bürgenstock-Bahn hat ihren Betrieb aufgenommen. zentralplus hat einige Impressionen auf dem Berg eingefangen, wo heute ein Hotel und Restaurants eröffnet wurden.

Trotz des verschobenen Eröffnungstags (zentralplus berichtete), an dem die grosse Welle an Besuchern erwartet wird, warfen bereits einige Neugierige am Montag einen Blick ins neue Bürgenstock-Resort.

Einige spazierten herum, warfen einen Blick in jungfräuliche Hotel- und Restaurant-Räume. Andere genossen bei Chillout-Musik – gemixt mit Baulärm – die Aussicht von der Terrasse des Palace-Hotels.

Erste Fahrt mit der neuen Bahn klappt

Vieles ist Premiere an diesem Tag. So hält etwa seit Jahren erstmals wieder ein Schiff an der Station Kehrsiten-Bürgenstock. Bei der Bahnstation gibt’s morgens früh Kaffee für die ersten Besucher, die mit der blumengeschmückten roten Bahn den Berg hinauffahren wollen. «Probebetrieb» steht auf der Anzeigetafel, man hat ein mulmiges Gefühl im Bauch. Die Furcht ist umsonst. Es rumpelt zwar ein bisschen, doch kommt man heil oben an.

 

«Schade, dass die Bahn nicht mehr im GA inbegriffen ist.»
Martin Rist, Fan des öffentlichen Verkehrs

Im Fünfstern-Hotel Bürgenstock, in dessen Untergrund die Bahn endet, sind überall noch die Handwerker am Werk. Deshalb wurde das offizielle Opening des gesamten Resorts auf den 14. September verschoben. Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma schauen, dass die Besucher nicht überall ihre Nase hineinstecken, schliesslich gibt es da auch einige Luxusboutiquen.

Der Luzerner Besucher Martin Rist wollte unbedingt die neue Bürgenstock-Bahn testen.

Der Luzerner Besucher Martin Rist wollte unbedingt die neue Bürgenstock-Bahn testen.

(Bild: mbe.)

Zu Kaffee und Kuchen auf den Bürgenstock?

Ein Besucher ist zum Beispiel Martin Rist. Er ist allein wegen der neuen Bahn gekommen. «Ich bin ein ÖV-Freak», verrät uns der pensionierte Luzerner. Und er findet das neue Bürgenstock-Bähnli schön: «Sie haben es sehr gut nachgebaut. Ausserdem hat die Bahn jetzt Scheiben, früher war Durchzug angesagt.»

Schade findet Martin Rist, dass die Bahnfahrt so viel kostet. Er frage sich, ob die Leute auf dem Bürgenstock einen Kaffee trinken gehen werden, wenn das Ticket retour mit Halbtax oder GA 25 Franken koste. «Zehn Jahre lang war die Bürgenstock-Bahn im Generalabonnement inbegriffen. Schade, dass sie es jetzt nicht mehr ist.»

Wir gehen weiter und treffen die Stromer Gabriel, Endrit und Massimo bei ihrer Rauchpause. Es sei ein spezieller Arbeitsort, sagen sie. «Mit 12.50 Franken Spesen am Tag kann ich mir allerdings kaum Pommes frites leisten hier oben», sagt Massimo. Doch die Handwerker durften handkehrum Probe essen in einem Restaurant, «das Lamm war butterzart». Auch das erlebt man nicht überall.

Toni Camenzind (links), Berufsschullehrer aus Zug, mit seinem Kollegen Paul Gut. «Wir finden es toll hier.»

Toni Camenzind (links), Berufsschullehrer aus Zug, mit seinem Kollegen Paul Gut. «Wir finden es toll hier.»

(Bild: mbe.)

Glücksfall und Wermutstropfen

Toni Camenzind ist Wirtschaftslehrer am KV Zug und besichtigt mit seinem pensionierten Lehrerkollegen Paul Gut aus Nidwalden die Restaurants und das Palace-Hotel. «Ich finde es toll hier oben», sagt er, «die Umgebung ist sehr sorgfältig gestaltet.» Es sei ein Glücksfall gewesen für den Bürgenstock, dass ein Investor gekommen sei und soviel Geld investiert habe. «Der einzige Wermutstropfen ist, dass die Investoren aus Katar und nicht aus der Schweiz kommen.» Es gäbe doch genug Personen mit dem nötigen Geld, fügt Camenzind hinzu.

«Der einzige Wermutstropfen ist, dass die Investoren nicht aus der Schweiz kommen.»
Toni Camenzind, KV-Lehrer aus Zug

Hotel Palace offiziell eröffnet

Im Laufe des Vormittags kommen immer mehr Besucher. Zumeist sind es ältere Personen, auch einige Wanderer. Sie setzen sich auf die Terrasse des Palace-Hotels, die Service-Angestellten sind sehr zuvorkommend und freundlich. Das Viersterne-Hotel Palace war bisher nur für Gruppen-Events offen. Seit Montag steht es nun auch Individualgästen zur Verfügung, und es ist damit offiziell eröffnet.

Blick Richtung Hammetschwand-Lift. Im gläsernen Gebäude befindet sich das Restaurant Sharq Oriental.

Blick Richtung Hammetschwand-Lift. Im gläsernen Gebäude befindet sich das Restaurant Sharq Oriental.

(Bild: mbe.)

Französische Küche mit modernem Touch

Im Restaurant «RitzCoffier» im Erdgeschoss geht’s am Dienstag los. Service und Köche sind fieberhaft an den letzten Vorbereitungen für die Eröffnung (siehe Bildergalerie unten).

Das Restaurant wird klassische französische Küche mit modernem Touch anbieten und arbeitet mit dem  Spitzenkoch Marc Häberlin zusammen, der seit Jahrzehnten in seinem Restaurant Auberge de l’Ill im Elsass drei Michelin-Sterne inne hat. Haeberlin wird als Signature Chef unter anderem für die kulinarische Gestaltung der Gerichte verantwortlich sein. Küchenchef vor Ort wird aber der junge Spitzenkoch Bertrand Charles.

Auffällig ist der Herd in der Mitte des Restaurants: Es handelt sich um einen renovierten Eisenherd aus dem Palace-Hotel in Luzern. Ein weiteres Dekorationselement sind viele alte Kupferpfannen, wie sie früher in der Küche verwendet wurden.

Der Name des Restaurants «RitzCoffier» nimmt übrigens Bezug auf den Schweizer Hotelpionier César Ritz sowie den französischen Kochpapst Auguste Escoffier, der zeitweise in Luzern arbeitete.

Das Restaurant Sharq Oriental ist am Montag eröffnet worden.

Das Restaurant Sharq Oriental ist am Montag eröffnet worden.

(Bild: mbe.)

Orientalische Spezialitäten

Am Montag eröffnet wurde ebenfalls das Restaurant Sharq Oriental. Es befindet sich zwischen dem Palace-Hotel und der Taverne und hat ebenfalls eine Terrasse mit traumhafter Aussicht. In diesem Restaurant werden persische und marokkanische Spezialitäten serviert.

Ebenfalls offen (respektive nie geschlossen) wurde das Hotel und Restaurant Taverne. Einkehren kann man auch im Gasthaus Trogen und im Bergrestaurant Hammetschwand. Der Rest des Resorts mit dem Hotel Bürgenstock als Herz soll bis am 14. September fertig und bereit sein.

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