Über 350 Ereignismeldungen

Heftiges Unwetter in Luzern und Zug: Feuerwehren standen im Dauereinsatz

Wolhusen ist von den Unwettern besonders stark betroffen. (Bild: Instagram)

Am Sonntagmittag kommt es in den Kantonen Luzern und Zug erneut zu heftigen Unwettern. Bei der Luzerner Polizei gingen über 210 Ereignismeldungen ein – das Unwetter führte teils zu massiv überschwemmten Strassen. Auch in Zug sind weit über 100 Meldungen bei der Einsatzleitzentrale eingegangen.

Am Sonntagmittag regnete es in der Stadt Luzern wie aus Kübeln. Für den ganzen Kanton Luzern wurde eine Gewitterwarnung herausgegeben. Es drohen Hagel und Sturmböen.

Über 210 Ereignismeldungen gingen bei der Luzerner Polizei ein

Wie die Luzerner Polizei am Sonntagnachmittag mitteilt, gingen bei der Polizei zwischen 12 und 15 Uhr über 210 Ereignismeldungen ein. Es stehen 19 Feuerwehren im Einsatz. Das heftige Unwetter führte zu teilweise massiv überschwemmten Strassen und Wasser drang in Gebäude ein. Meldungen über verletzte Personen liegen zurzeit keine vor.
 
Von den Gewittern am stärksten betroffen sind die Gemeinden Werthenstein, Wolhusen, Ruswil, Neuenkirch, aber auch Gemeinden im Rontal – wie Ebikon, Buchrain, Dierikon, Root und Gisikon – sowie die Stadt Luzern.

Zug: Weit über 100 Meldungen

Auch über den Kanton Zug zog eine heftige Gewitterfront. Wie die Zuger Strafverfolgungsbehörden mitteilen, standen innert kurzer Zeit in den Gemeinden Risch, Zug, Walchwil, Unterägeri und Oberägeri etliche Keller, Tiefgaragen und Strassen unter Wasser.

Einige Strassenabschnitte mussten aufgrund der grossen Wassermassen vorübergehend gesperrt werden. Bei der Einsatzleitzentrale gingen insgesamt rund 140 Meldungen ein. Die Feuerwehren der betroffenen Gemeinden stehen im Dauereinsatz. Meldungen über verletzte Personen sind bis anhin nicht eingegangen.

Wie die Einwohnergemeinde Oberägeri in einer Mitteilung schreibt, musste im Zentrum Breiten ein ganzes Stockwerk evakuiert werden. Die Bewohnerinnen und Bewohner konnten glücklicherweise alle in freistehende Zimmer umziehen. Zudem ist die Ratenstrasse in beiden Richtungen gesperrt. Die Sperrung bleibt vorerst bestehen, eine Umleitung ist signalisiert.

«Bäche liefen von den Dächern herunter»

Wie ein Leserreporter gegenüber «20 Minuten» sagt, liefen in der Stadt Luzern «Bäche von den Dächern herunter». Die Wassermengen hätten auf der Strasse Schachtdeckel angehoben. Der Regen sei «ein kurzer Spuk» gewesen, «aber sehr imposant.»

So heftig stürmte es in der Stadt Luzern:

Auch der Schwanenplatz stand laut «Pilatus Today» kurz vor 13 Uhr wieder einige Zentimeter unter Wasser. Gut eine halbe Stunde später zeigt ein Augenschein vor Ort, dass das Wasser wieder weg ist beim Schwanenplatz:

Wolhusen hat es stark getroffen

Im Würzenbach-Quartier gebe es beim Verkehrshaus-Kreisel kein Durchkommen mehr, so «Pilatus Today» weiter. Mehrere Strassen in Wolhusen seien wegen des Hochwassers gesperrt – der Bahnhofplatz Wolhusen sei «komplett überschwemmt».

Beim Restaurant Bad auf der Hauptstrasse hat es mehrere Autos ins Wasser gespült. Feuerwehrkommandant Stefan Koch sagt im Medienbericht: «Das Wasser lief quer über den Platz und hat alles mitgerissen, was auf diesem Platz stand.»

So heftig sieht es in Wolhusen aus:

Auch in Ruswil stehen die Strassen unter Wasser. «Dort sind die Strassen richtige Bäche», berichtet eine zentralplus-Leserin.

Auf der Autobahn A14 liege die Fahrbahn bei der Verzweigung Rotsee komplett unter Wasser. Laut «Pilatus Today» sollen auch in Root zurzeit alle Strassen rund um das Dorfzentrum unter Wasser stehen – wo «ganze Sturzbäche durch die Gemeinde fliessen». Und in Rotkreuz versinken Autos im Schlamm.

Und so sieht es in Root aus:

Es hat ordentlich geblitzt

Zwischen Mitternacht und 18:20 Uhr entluden sich auch heute wieder zahlreiche Blitze. In Luzern wurden 1’914 Blitze registriert, in Zug 584, bilanzierte «MeteoNews» (zentralplus berichtete).

Folgen für den Bahnverkehr

Das Unwetter hat auch Folgen für den Bahnverkehr. Wie die «SBB» schreiben, ist der Bahnverkehr zwischen Luzern und Wolhusen wegen der Unwetterschäden unterbrochen. Der Zugverkehr wird via Bern und Zofingen umgeleitet, Ersatzbusse gibt es keine.

Auch im Zug von Langnau nach Luzern gibt es Einschränkungen. Es ist mit Verspätungen und Zugausfällen zu rechnen.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Andy Bürkler
    Andy Bürkler, 25.07.2021, 16:20 Uhr

    Wir hatten auch Wasser im Keller.
    Interessanterweise sinkt der Wasserstand des Vierwaldstättersees trotzdem und ist schon wieder (fast) im Normalbereich.
    https://www.hydrodaten.admin.ch/de/2207.html

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