Noch fehlt die Gastronomie

Endlich wieder shoppen: In die Luzerner Altstadt kehrt Leben ein

Vor einigen Läden, wie hier C&A, bildeten sich Warteschlangen – die waren aber vor allem den geltenden Beschränkungen geschuldet. (Bild: uus)

Noch haben nicht alle Läden geöffnet. Doch es zeigt sich: Mit den wiedereröffneten Geschäften am Montag kehrt das Leben in die Altstadt zurück. Es bleiben aber einige Herausforderungen.

Von einem Ansturm zu sprechen, wäre übertrieben. In der Hertensteinstrasse bildete sich am Montagmittag einzig vor dem C&A eine veritable Schlange, in der auffällig viele Kinderwagen standen. Ansonsten gibt es zu notieren, dass die Altstadt sehr belebt war. Hektik kam aber nie auf.

Die neu geöffnete Twiny-Station gab wieder ihre legendären Schnitzelbrote aus, die «Sale»-Plakate hängen derweil immer noch in den Schaufenstern – nicht wenige Läden dürften auf ihren Kollektionen hocken geblieben sein, die müssen jetzt natürlich raus.

«Für perfektes Einkaufserlebnis fehlt das gastronomische Angebot»

Auch Josef Williner, Präsident der City-Vereinigung Luzern, ist am Montag in der Stadt unterwegs und bestätigt den Eindruck. «Natürlich ist die Freude gross. Man spürt, dass wieder Leben in die Stadt einkehrt.» Während die Geschäfte inzwischen Erfahrung mit der Umsetzung der Schutzkonzepte hätten, sei die Umsetzung der Quadratmeter-Beschränkung mancherorts eine Herausforderung.

«Es geht darum, das Vertrauen zurückzugewinnen.»

Die Schlangen vor einigen Geschäften dürften aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Konsumenten noch nicht in Massen unterwegs sind. «Die Frequenzen sind noch nicht so hoch», sagt Williner nach Gesprächen mit verschiedenen Detaillisten. «Das braucht wohl noch einige Zeit.»

Auch wenn das Wetter mitgespielt habe, fehle vor allem das Gastronomieangebot. «Zum Einkaufen in der Stadt gehört der Apéro oder ein Kaffee dazu.» Die Betriebe kurbeln sich hier gegenseitig an.

Viele Läden sind finanziell stark geschwächt

Williner ist auch überzeugt, dass das lokale Einkaufen auch weiterhin ein Bedürfnis ist: «Klar haben die Online-Verkäufe in den vergangenen Monaten stark zugenommen. Ich bin aber überzeugt, dass die sozialen Kontakte, die nur beim Einkaufen vor Ort möglich sind, weiter wichtig bleiben.»

Das habe nicht zuletzt die Solidaritätsaktion an Weihnachten gezeigt, die grossen Anklang gefunden habe. Und: «Die Leute sind schon nach dem ersten Lockdown in die Läden zurückgekehrt, das werden sie auch nun wieder tun.»

Seine Stimmung beschreibt Williner insgesamt als «verhalten optimistisch». Dass die Krise in der Stadt auch leere Ladenlokale hervorgebracht hat, habe viele sensibilisiert.

Er gibt aber auch zu bedenken, dass weiterhin viele Geschäfte finanziell sehr geschwächt seien. «Die Verkäufe müssen jetzt rasch wieder angekurbelt werden – es gilt schliesslich die Rechnungen für die neuen Waren zu bezahlen.»

Für die kommenden Monate wünscht sich Williner deshalb endlich wieder Planungssicherheit für die Geschäfte. «Dazu gehört auch eine klare Kommunikation der Behörden», sagt er auch mit Blick auf den Impfprozess. «Es geht darum, das Vertrauen zurückzugewinnen.»

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