Ikea prüft Verkauf des «Walige Shopping»

Einkaufszentrum in Rothenburg vor dem Aus?

Hier war der Ansturm gross: Eröffnung des Shoppingcenters in Rothenburg vor drei Jahren. (Bild: PD)

Erst vor wenigen Jahren hat Ikea eine Filiale in Rothenburg eröffnet – und gleich daneben führt das Möbelhaus ein ganzes Shoppingcenter. Aber vielleicht nicht mehr lange: Die Schweden wollen das Shoppingcenter offenbar loswerden. Bei der Gemeinde Rothenburg wurde man vom Entscheid überrascht.

Das schwedische Einrichtungshaus Ikea betreibt in Rothenburg nicht nur eine eigene Filiale, sondern daneben ein ganzes Shoppingcenter. Im «Walige Shopping», wie das Center heisst, sind unter anderem Melectronics, Dosenbach, Chicoree und Ochsner Sport sowie ein Fitnesscenter eingemietet.

Nur drei Jahre nach dessen Eröffnung will Ikea offenbar dieses 5700 Quadratmeter grosse Shoppingcenter bereits wieder verkaufen, das berichtet am Freitag die «Handelszeitung». Anfangs war im Center auch noch eine Filiale der Schweizer Modekette Blackout einquartiert – diese ist bereits wieder ausgezogen.

«Ikea bleibt in der Zentralschweiz.»

Aurel Hosennen, Sprecher von Ikea Schweiz

Das «Walige Shopping» passe nicht mehr in die Strategie von Ikea, die Einkaufszentren zu inspirierenden und familienfreundlichen Treffpunkten für viele Leute zu machen, sagte Ikea-Sprecherin Jessica Svensson gegenüber der «Handelszeitung». Aurel Hosennen, Sprecher von Ikea Schweiz, bestätigt gegenüber zentralplus, dass Ikea den Verkauf prüfe. Er betont aber: Das betreffe nur das Shoppingcenter, nicht das Einrichtungshaus. «Wir bleiben in der Zentralschweiz», so Hosennen.

Ikea will weitere Retail-Parks loswerden

Der Standort Rothenburg war Ikea viel wert: So bauten sie für 26 Millionen Franken nicht nur ein eigenes Möbelhaus sondern gleich ein ganzes Shoppingcenter – einen sogenannten Retail Park. Auch die Kosten für die Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr mit der Verlängerung einer bisherigen Linie übernahm das Einrichtungshaus. Jährlich muss die Ikea dem Kanton Luzern zudem 420’000 Franken an den Betrieb der Buslinie zahlen, der Vertrag läuft bis 2021.

Projektstudie des Shoppingcenters von Ikea.

Projektstudie des Shoppingcenters von Ikea.

(Bild: PD)

Wie Bloomberg diese Woche berichtet, plant Ikea gut die Hälfte der Retail-Parks in Europa im Wert von rund 1 Milliarde Franken abzustossen. Darunter auch den Standort Rothenburg. Keine Angabe machte Ikea zu möglichen Kaufinteressenten und wann ein Entscheid über den Verkauf falle.

Rothenburg ist überrascht

Laut «Handelszeitung» wusste man in Rothenburg bisher noch nichts davon. Die Gemeindeverwaltung habe vom Vorhaben Ikeas erst duch die Presse erfahren, von Ikea sei man bisher nicht informiert worden. Dies bestätigt ein Gemeindemitarbeiter gegenüber zentralplus. «Normalerweise werden wir bei solch grossen Vorhaben informiert», sagte ein Gemeindemitarbeiter gegenüber der «Handelszeitung».

Im Vergleich zu Konkurrenz-Einkaufzentren der Region – etwa zum Emmen-Center oder dem Pilatusmarkt – bietet das «Walige Shopping» eine kleinere Auswahl an Geschäften und ausser dem Ikea-Restaurant keine Verpflegungsmöglichkeit. Zudem dauert die Fahrt mit dem Bus zum Ikea-Center länger als bei der Konkurrenz.

Immerhin: Das Einrichtungshaus Ikea in Rothenburg soll bestehen bleiben, wie Aurel Hosennen versichert. «Im November feiern wir unser fünfjähriges Bestehen in Rothenburg.»

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Gregi
    Gregi, 20.05.2016, 17:13 Uhr

    Blackout ist nicht ausgezogen – die sind Konkurs gegangen

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