Die Zuger Kunstnacht: vielfältig, aber «alt»?

Eine Nacht für die Kunst

Ein Konzert in der Shedhalle gaben Roberto Bossard (an der Gitarre) und sein Sohn Raffaele Bossard (am Bass). (Bild: zentralplus/aze)

(Bild: zentralplus/aze)

Zum sechsten Mal öffneten am Freitag Museen, Galerien und Kunsthäuser in Zug den ganzen Abend ihre Tore für Interessierte. Lesungen, Führungen, Konzerte – fast alles wurde angeboten. Doch ist die Kunstnacht eine gelungene Alternative zu anderen Veranstaltungen am Samstagabend?

Museen sind Orte, in denen unser kultureller Schatz aufbewahrt ist. Damit muss nicht unbedingt nur Kunst in konventionellem Sinn gemeint sein. Auch andere Museen mit historischen Inhalten sind für unsere Gesellschaft wichtig. Das Ziel der Veranstalter der Zuger Kunstnacht war, die ganze Bandbreite an Kultur für eine Nacht kostenlos allen Menschen zur Verfügung zu stellen.

Die Qual der Wahl

Der «Kunstgürtel» von Museen, Galerien und Kunsthäusern, welche am Freitagabend ihre Tore für die Bevölkerung öffneten, zog sich durch die ganze Stadt bis nach Baar. Dementsprechend war es unmöglich, alles an einem Abend zu besuchen. Schon im Vornherein musste eine Vorauswahl getroffen werden. Das war schade, denn viele Veranstaltungen schienen sehr interessant.

Der Autor Max Huwyler in der Burg Zug. (Bild: zentralplus/aze)

Der Autor Max Huwyler in der Burg Zug. (Bild: zentralplus/aze)

Da gab es eine Lesung des bekannten Autors Max Huwyler in der Burg Zug, es gab an der Hofstrasse 15 verschiedene Konzerte und natürlich nahm auch das Kunsthaus Zug an dieser  Veranstaltung teil – um nur einige zu nennen. Doch genau das zeichnet die Kunstnacht auch aus: Sie ist vielfältig. Auch ein Grund, weshalb es viele positive Rückmeldungen aus dem Publikum gab.

Politische Kunst und Menschen, die davonlaufen

Das Anliegen der Kunstnacht war es, nicht nur zu unterhalten, sondern auch politische Diskussionen aufzuwerfen. Man sollte sich fragen: Was kann die Kunst in der Gesellschaft bewirken? Das Kunsthaus Zug veranstaltete eine gut besuchte Podiumsdiskussion zum Thema Toleranz, welche mit dem Kunstprojekt «Ship of Tolerance» zusammenhängt.

An der Podiumsdiskussion im Kunsthaus waren v.l.n.r.: Sandra Winiger, Leiterin Kunstvermittlung; Anne Caroline Skretteberg, Let's talk; Carl Utiger, GGZ@work; Matthias Haldemann, Kunsthaus Zug; Gerda Schwindt, Glencore; Anna Paganini, Migrationsfachfrau. (Bild: zentralplus/aze)

An der Podiumsdiskussion im Kunsthaus waren v.l.n.r.: Sandra Winiger, Leiterin Kunstvermittlung; Anne Caroline Skretteberg, Let’s talk; Carl Utiger, GGZ@work; Matthias Haldemann, Kunsthaus Zug; Gerda Schwindt, Glencore; Anna Paganini, Migrationsfachfrau. (Bild: zentralplus/aze)

Die Diskussion war sehr interessant, wenn auch ein bisschen lange. Das verleitete viele Zuhörer dazu, das Kunsthaus schon vor dem Ende der Veranstaltung zu verlassen. Auch wenn es eine schöne Abwechslung und eine neue Sichtweise der Dinge darstellte, empfand man als Teilnehmer, dass andere Events besser zur Kunstnacht passten.

Viele Leute, wenig Jugendliche

Viele Leute besuchten die Hallen und die Stimmung war gut. Auffallend war aber das Fehlen der jungen Generation. Dies ist auch nicht weiter verwunderlich, wenn man bedenkt, dass Kunst in dem Alter für viele «uninteressant» ist. Als Teenager fühlte man sich zum Teil fehl am Platz, da man von allen Seiten seltsam angesehen wurde. Vielleicht lag es daran, dass die Veranstalter es mehr auf die ältere Generation abgesehen hatten und weniger auf Jugendliche, obwohl das Programm sehr vielfältig war. Auf jeden Fall konnte jeder einen kulturellen Abend geniessen, ob jung oder alt.

Weitere Impressionen von der Zuger Kunstnacht sind in der Slideshow zu finden.

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