Bars und Clubs sollen sich stärker austauschen

Ein Zuger Barkeeper will fremdgehen

Pascal Bühler, der Barchef der Galvanik, will auch andere Barluft schnuppern und hat darum einen Aufruf gestartet.

(Bild: Rolf Fassbind)

Der Barchef der Zuger Galvanik will die Szene durchmischen. Weniger Eigenbrötlerei, dafür mehr Austausch, wünscht er sich. Und darum ruft er andere Bars und Clubs zur Rochade auf.

Pascal Bühler, Barchef in der Zuger Galvanik, will fremdgehen. Will nicht nur die Gäste in seiner Homebase mit Drinks beglücken, sondern seine Baarkeeper-Fähigkeiten auch andernorts ausleben. Etwa in der Skylounge, wie er in einer Videobotschaft auf Facebook erklärt, oder aber in der Zuger Panoramabar. Und Bühler erhofft sich handkehrum, dass Barkeeper aus anderen Lokalen in die Galvanik kommen, um dort die Schüttelbecher zu schwingen.

«Das Beste, was mit diesen temporären Arbeitsortswechseln passieren könnte ist, dass wir ein grösseres Netzwerk bilden können. Nicht nur unter den Barkeepern könnte so ein intensiverer Austausch stattfinden, sondern auch zwischen den Gästen», sagt Bühler gegenüber zentralplus. Bei der Idee gehe es nicht darum, aufzuzeigen, dass es eine Bar besser mache alsdie andere. Im Gegenteil. «Wir alle können voneinander profitieren. Und auch ein guter Barkeeper kann andernorts noch etwas dazulernen. So ist es sicher nicht verkehrt, wenn man an einem anderen Ort reinguckt, um zu sehen, wie es die da machen.»

Da läuft ja doch was in Zug

Bühler wünscht sich, dass mit einem vermehrten Austausch das Zuger Publikum von der Annahme wegkäme, dass in Zug ausgangstechnisch nichts laufe. Dafür braucht es Arbeit: «Man muss sich als Club auch entsprechend engagieren. Ich glaube, dass die Zuger Bars und Clubs das Potenzial haben, ihre Lokale zu füllen. Und dass wir es mit dem entsprechenden Effort schaffen, dass die Leute gern in Zug bleiben und nicht nach Zürich oder Luzern reisen müssen, um einen guten Abend zu verbringen.»

Letzten Dezember hat Bühler bereits erste Erfahrungen hinter fremden Tresen gesammelt. Der Galvanik-Barchef war für einen Abend in der Lounge & Gallery zu Gast und hat dort an der Ü30-Party ausgeschenkt. Wie kams dazu? «Ich habe meine ersten Bar-Erfahrungen in Luzerner Clubs gemacht. Und weil ich den L&G-Chef gut kenne, habe ich ihn angefragt, ob ich einmal zu ihm arbeiten kommen dürfe», sagt Bühler. Und dieser willigte ein.

Unverhoffte Gäste an neuen Orten

Der Abend sei ein grosser Erfolg geworden, sagt Bühler retrospektiv. «Es hat riesigen Spass gemacht. Schön waren die Feedbacks von Freunden, die mich an dem Abend besuchen kamen. Denn einigen von ihnen gefiel es in der L&G erstaunlich gut, obwohl sie sonst kaum je dort anzutreffen sind.» Wenn ein Baarkeeper-Austausch dazu führe, dass sich die Leute auch mal in neue Gefilde wagen würden, sei das doch eine gute Entwicklung, so Bühler.

«Überhaupt ist zu sagen, dass die Zuger Lokale im letzten Jahr deutlich näher zueinander gerückt sind.»

Dogan Erdogan, Betreiber der Lounge & Gallery

Auch der Lounge & Gallery-Betreiber Dogan Erdogan bestätigt: «Ein solcher Austausch ist grundsätzlich eine super Sache. Überhaupt ist zu sagen, dass sich diesbezüglich einiges gändert hat im letzten Jahr. So sind die Zuger Lokale deutlich näher zueinander gerückt.»

Dies insbesondere, da viele der Betreiber auch privat miteinander befreundet seien. Erdogan wertet dies als sehr positive Entwicklung. So helfe man sich bereits jetzt schon zwischendurch personaltechnisch aus, etwa, wenn an einem Ort ein grösserer Anlass durchgeführt werde. Und wie Bühler sagt auch er: «Unter dem Strich ist das Ziel, dass man die Leute in Zug halten kann.»

Erste Interessenten gibt es bereits

Und wie sind die Reaktionen auf Bühlers Video? «Ein paar positive Rückmeldungen sind bereits eingegangen. Auch wenn bis jetzt noch nichts Konkretes geplant ist.» Das Café am Gleis, das bald eröffnen soll (zentralplus berichtete), erklärte gleich in der Kommentarspalte, offen zu sein für die Idee. Und auch die Betreiber der Cheers Bar haben ihr Interesse bereits kundgetan. Pirmin Ulrich sagt: «Ein sporadischer Wechsel hinter eine fremde Bar wäre bestimmt lustig. Nicht zuletzt auch deshalb, weil ich in verschiedenen Zuger Bars in der Vergangenheit bereits gerarbeitet habe. Es ist zudem gut, wenn die Zuger Gastroszene näher zusammenrückt.»

So dürfen sich die Zuger also nicht wundern, wenn künftig hinter der eigenen Stammtheke ein neues Gesicht steht und bei der Bestellung des extravaganten Lieblingsdrinks vielleicht etwas gar verloren wirkt.

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