Zur Nomination der CVP für die Stadtratswahlen

Ein guter Zeitpunkt für einen Neuanfang

Mit Franziska Bitzi Staub hat die CVP an ihrer Nominationsversammlung eine gute Wahl getroffen. Dass nicht Pia Maria Brugger Kalfidis ins Rennen geschickt wurde, hat wohl nur einen Grund. Aber einen gewichtigen.

Das war ein Abend, wie ihn jeder lieben muss, der sich für Politik interessiert. Die städtische CVP als grosse Verliererin der letzten Wahlen konnte endlich wieder feiern. Sie hatte gleich vier kompetente Kandidatinnen, die die Nachfolge ihres abgetretenen Finanzdirektors Stefan Roth antreten wollten. Am Schluss machte die Favoritin Franziska Bitzi Staub das Rennen – mit bloss zwei Stimmen Vorsprung auf Pia Maria Brugger Kalfidis (hier geht’s zum Live-Ticker).

Bitzi Staub ist eine ausgezeichnete Kandidatin. Ihr Rucksack könnte voller nicht sein. Sie hat viel Erfahrung in der Politik, in wirtschaftlichen sowie juristischen Fragen. Sie wird, davon darf man ausgehen, am 27. November zur ersten weiblichen CVP-Stadträtin gewählt. Wobei sich die Partei nicht in Sicherheit wiegen darf: Schliesslich hätte auch kaum jemand daran gedacht, dass ihr Stadtpräsident Stefan Roth von einem Linken geschlagen werden kann.

Mit der Wahl Bitzi Staubs verbunden ist für die CVP die Hoffnung, dass ihre Spitzenkandidatin der Partei wieder aus der Krise hilft. Falls sie sich im neuen Amt gut macht, könnte die CVP davon bei den nächsten Wahlen 2020 profitieren.

Nur ein Makel, aber einer zu viel

Zwar wäre auch Pia Maria Brugger Kalfidis eine gute Wahl gewesen. Die Frau ist ebenfalls hochqualifiziert und strahlt gegen aussen noch mehr Power und Natürlichkeit aus als Bitzi Staub. Aber Brugger Kalfidis hat mit ihrem nicht restlos geklärten Abgang in Ebikon einen Makel. Sie wäre im Wahlkampf deswegen anfällig auf Kritik gewesen und hätte sich wegen der Vereinbarung mit dem Ebikoner Gemeinderat nur schwer dagegen wehren können. Wäre dies nicht gewesen, hätte eventuell sie das Rennen gemacht.

Einen solchen Makel hat Bitzi Staub zwar nicht. Man kann ihr aber vorwerfen, dass sie in den letzten Jahren als Fraktionschefin nur wenig spürbar war und sich auch nicht gegen die Niederlage ihrer Partei diesen Frühling stemmen konnte. Die CVP-Fraktion schrumpfte bekanntlich von neun auf sieben Mitglieder und ist jetzt gleich klein wie etwa SVP und Grüne. Verdient war das nicht, denn die Partei pflegt einen fortschrittlichen Kurs und hilft damit, die Stadt voranzubringen.

Aufbruch dank richtiger Wahl

Nun wäre es wünschenswert, wenn es zu einer richtigen Wahl käme. Einer stillen Wahl von Bitzi Staub würde der demokratische Aspekt fehlen. Und eine richtige Wahl mit mehreren Kandidaten würde die Partei nochmals animieren, Vollgas zu geben. Einen besseren Zeitpunkt, um Aufbruchstimmung zu verbreiten, wird es lange nicht mehr geben.

Ein guter Zeitpunkt für einen Neuanfang
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