Lesung aus seinem neuen Buch «Goldene Jahre»

Arno Camenisch verzaubert Luzern mit seinem neusten Werk

Camenisch liest mit viel Emotionen aus seinem neusten Buch und wird von Roman Nowka musikalisch begleitet (Bild: lob)

Es geht um Astronauten, die kaum aushaltbare Spannung beim Lottospielen bevor man knapp ein Goldvreneli gewinnt, um die Tour de Suisse - und vor allem auch um das kleine Bündnerdorf Tavanasa und die Liebe. Arno Camenisch lässt die Besucherinnen und Besucher des Neubads in seinem neusten Roman «Goldene Jahre» in die Welt zweier Kioskbesitzerinnen eintauchen.

Ein verstaubter Teppich, ein Mikrofon, musikalische Begleitung und sein Buch sind alles, was Arno Camenisch für seine Lesung am Dienstagabend im Neubad braucht. Und nicht umsonst wird er von den Veranstaltern im Voraus nicht nur als Autor, sondern auch als Performer angekündigt: Bereits als er die Bühne betritt und die ersten Worte liest, versetzt er das Publikum mit seiner bildhaften und fesselnden Sprache in die Welt der zwei Hauptcharaktere Margrit und Rosa-Maria.

Für den Deutschen Buchpreis nominiert

Camenisch veröffentlichte mit «Goldene Jahre» seinen elften Roman beim Engeler Verlag und wurde damit für den diesjährigen Deutschen Buchpreis nominiert.

Bereits mit seinen früheren Romanen wurde er mit diversen renommierten Literaturpreisen ausgezeichnet. Zudem sind einige ausgewählte Werke als Hörbücher oder Hörspiele erhältlich und wurden bereits als Inszenierungen im Theater aufgeführt.

Viel Charme und Emotionen

Mit seinen zerzausten Haaren und seinem verschmitzten Lächeln steht Camenisch da und erzählt mit vielen Emotionen, gezielt eingesetzten Pausen und grossen Gestiken, wie die zwei Bündner Frauen über alltägliche Geschichten, die sie in den letzten 51 Jahren in ihrem Kiosk (mit Zapfsäule und Leuchtreklame) erlebten, schwatzen und an die guten alten Zeiten zurückdenken.

Neben den amüsanten Auszügen aus dem Buch, die den Zuhörern mehrere Male ein Lächeln auf die Lippen zaubern, ist auch die Melancholie zu verspüren, welche beim Erzählen der Geschichten dieser goldenen Jahre bei den Hauptcharakteren mitschwingt. Es dreht sich immer wieder um die Liebe, sei es in Form von Dreiecksgeschichten, Schwärmereien für alte Filmstars oder Erinnerungen an alte Techtelmechtel mit dem Pöstler. Die grösste Liebe von Margrit und Rosa-Maria gilt aber ihrem Kiosk mit Zapfsäule und der dort angebrachten Leuchttafel. Die von Camenisch mit Worten bei den Zuhörern ausgelösten Emotionen und Bilder werden mit den musikalischen Künsten des Gitarristen Roman Nowka begleitet.

Tief im Bündnerland verwurzelt

Dass auch seine neuste Geschichte wiederum in Graubünden im kleinen Dörfchen Tavanasa spielt, ist kein Zufall. Der Bündner hat 1978 im 500-Seelen-Dorf das Licht der Welt erblickt, wo er anschliessend auch aufgewachsen ist. Bereits zu Beginn erzählt er, wie der Schauplatz im Buch eine Parallele zu seiner Kindheit darstellt. Viermal täglich sei er an diesem Kiosk vorbeigelaufen und viermal täglich wurde er dieser Versuchung ausgesetzt, dort etwas einzukaufen.

Am Schluss der Lesung beglückt er die Zuschauer zudem bei einer Zugabe mit drei weiteren, vom Buch unabhängigen Texten, bei welchen wiederum seine Heimat im Fokus steht. Einer der Texte liest er zusätzlich zur schweizerdeutschen Version sogar noch auf Rätoromanisch und schliesst damit einen durchaus gelungenen Abend ab. Im Anschluss an die Lesung signiert Camenisch den Zuhörern noch persönlich die Bücher und ist für den einen und anderen Schwatz zu haben.

Autorin: Lorena Oberlin

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