EVZ steht als erster Playoff-Teilnehmer fest

Ein Debüt wie Blitz und Donner – Martinsen kann richtig weh tun

Er bringt das physische Element ins Zuger Spiel: der Norweger Andreas Martinsen. (Bild: Marc Schumacher/freshfocus)

Er ist eine Ansage an die Gegner im Playoff: Wer versucht, den meistgenannten Titelanwärter mit einer harten Gangart aus dem Konzept zu werfen, bekommt Andreas Martinsen (29) zu spüren. Der Norweger hat bei seiner EVZ-Premiere gegen Lausanne (3:0) demonstriert, was seine Waffen sind.

Es war witzig: Als beim Verlesen der Mannschaftsaufstellung zum ersten Mal das Konterfei von Andreas Martinsen auf dem Videowürfel in der Zuger Bossard Arena gezeigt wurde, «chroste» es akustisch und blitzte Augenblicke später das Bild. Und schon erschien der nächste Teamkollege.

Mit höchster Wahrscheinlichkeit war das ein ungewollter Hinweis des Veranstalters darauf, was die gut 6500 Zuschauer später im Spiel erwarten sollte. Aber durchaus ein treffender. Das Debüt von Flügelstürmer Andreas Martinsen, der vor gut zwei Wochen vom EV Zug für die entscheidende Phase der Meisterschaft verpflichtet wurde (zentralplus berichtete), war wie Blitz und Donner. Nicht unbedingt spielerisch, aber ganz sicher physisch.

Gib acht, dass es nicht kracht

Martinsen ist ein Schrank von einem Eishockey-Spieler – aber trotz seiner Körpergrösse von 1,90 Metern und über 100 Kilogramm Gewicht schnell auf den Beinen. Für die gegnerische Linie bedeutet das: Gib acht, dass es nicht kracht!

«Es hat Spass gemacht. Aber noch wichtiger ist der Sieg.»

EVZ-Flügelstürmer Andreas Martinsen

Was das konkret bedeutet, bekam Lausannes Etienne Froidevaux im letzten Drittel am eigenen Körper zu spüren: Er führte die Scheibe hinter dem Tor der Zuger, als Martinsen zu einem Check ansetzte und gnadenlos durchzog.

Ein Raunen ging durchs Publikum, als sich Froidevaux schüttelte, um sich zu vergewissern, ob noch alle Knochen da und heil sind. Und was sagte Martinsen zur Szene? Er setzte nach Spielende ein breites Lächeln auf, wies darauf hin, dass es sein Spiel sei, physische Akzente zu setzen, bevor er zum Schluss kam: «Es hat Spass gemacht. Aber noch wichtiger ist der Sieg.»

Angstgegner im Griff

Es war ein deutliches Statement der Zuger: Der Tabellenführer hat gegen seinen Angstgegner gut drei Wochen vor dem Start in die entscheidende Phase der Meisterschaft Playoff-Hockey gespielt und ihn humorlos in die Schranken gewiesen. Er kontrollierte Spiel und Gegner. Dabei hatten die Zuger in den drei vorangegangenen Saison-Duellen gegen Lausanne bloss drei Punkte ergattert.

«Unser Ziel war es, die Torchancen für den Gegner so gering wie möglich zu halten.»

Die Mannschaft von Dan Tangnes scheint zum richtigen Zeitpunkt ihr bestes Eishockey abrufen zu können. «Unser Ziel war es, die Torchancen für den Gegner so gering wie möglich zu halten. Offensiv haben wir genug Talent, um eine Entscheidung zu unseren Gunsten herbeizuführen», sagte Martinsen.

Plagegeist für jeden Goalie

Er kam im neuntletzten Spiel der Qualifikation für Carl Klingberg zum Einsatz. Dieser war während der Nationalmannschaftspause mit den Schweden unterwegs.

Martinsen war Teil der zweiten Powerplay-Formation der Zuger und bekam während 15 Minuten und 35 Sekunden Auslauf auf dem Eis. Bis auf einen geblockten Schuss auf das eigene Tor trat er statistisch nicht in Erscheinung.

Aber er wurde auch nicht geholt, um spielerische Glanzpunkte zu setzen. Martinsen kann dem Gegner mit seinen Checks richtig weh tun. Und er ist ein Plagegeist für jeden Torhüter, weil er ihm die Sicht nimmt und sich einfach nicht wegdrängen lässt.

Mit Martinsen hat der EVZ eine scharfe Waffe im Arsenal, die im Playoff, wenn das Spiel deutlich intensiver und physischer wird, noch von entscheidender Bedeutung sein kann. Sie verleiht dem Team von Dan Tangnes mehr Wucht und Einschüchterungspotenzial.

Und wie bewertet Martinsen sein EVZ-Debüt? «Es war okay», befand er. In den Ohren der Konkurrenz mag das wie eine Drohung klingen.

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