Ein Chefredaktor für NLZ und St. Galler Tagblatt

Für die «Neue Luzerner Zeitung» und das «St. Galler Tagblatt» soll künftig ein überregionaler Chefredakteur eingesetzt werden. Die Geschäftsleitung ist bereits seit zwei Jahren einheitlich. Nun folgt eine publizistische Fusion, die einige Fragen aufwirft.

Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, plant die «NZZ», einen überregionalen Chefredakteur für das «St. Galler Tagblatt» und die «Neue Luzerner Zeitung» einzusetzen.

Redaktionelle Konvergenz

Vor zwei Jahren hat die NZZ die zwei Zeitungen, die ihrer Freien Presse Holding (FPH) angehören, bereits auf geschäftlicher Ebene zusammengeführt. Der Luzerner Geschäftsleiter Jürg Weber verantwortet seit Ende 2014 beide Zeitungen, der St. Galler CEO Daniel Ehrat hat die Firma verlassen. Nun sollen die «Neue Luzerner Zeitung» und das «St. Galler Tagblatt» auch publizistisch zusammenrücken. Der geplante überregionale Chefredakteur soll wie der heutige Geschäftsleiter von Zürich aus agieren und tageweise in St. Gallen und Luzern anwesend sein.

Rote Zahlen sorgen für Anpassungen

Den Grund für die redaktionelle Konvergenz vermuten Branchenkenner in der Tatsache, dass beide Zeitungen mit Auflagenschwund und Umsatzrückgang konfrontiert sind. St. Gallen trifft es aber besonders, das «Tagblatt» hat 2014 erstmals rote Zahlen geschrieben. Mit diesen roten Zahlen wurde in Verbindung gebracht, dass 2014 der Innerschweizer Jürg Weber – und nicht der Ostschweizer Daniel Ehrat – überregionaler CEO wurde. Dieser Entscheid sorgte vor allem in St. Gallen für Aufregung, wo man sich plötzlich aus Zürich beziehungsweise Luzern ferngesteuert sah. Nun darf man gespannt sein: Wird der neue überregionale Chefredakteur aus der Ostschweiz, aus Zürich oder aus der Innerschweiz stammen?

Es kursieren Namen wie Pascal Hollenstein, der heutige Inlandchef der «NZZ am Sonntag», der die Zeitung demnächst verlässt; Markus Somm, Chefredaktor der «Basler Zeitung» oder Markus Eisenhut, früherer Co-Chefredaktor des «Tages-Anzeigers» und heutiger Kommunikationschef der Zurich Schweiz. Wie der «Tages-Anzeiger» weiter schreibt, wurde dem Vernehmen nach mittlerweile ein Entscheid gefällt.

Was machen Bornhauser und Landmark?

Weiter stellt sich die Frage, was mit den heutigen Chefredaktoren geschieht. Während der Luzerner Chefredaktor Thomas Bornhauser in den kommenden Jahren pensioniert wird, bleibt der 50-jährige St. Galler Chefredaktor Philipp Landmark noch länger berufstätig. Die NZZ lässt lediglich verlauten, dass die Redaktionen künftig stärker zusammenarbeiten und Teile der Inhalte aus einer Hand produzieren werden. Aktuell konzentriere man sich auf das gemeinsame Layout für alle 14 Regionaltitel sowie die Einführung eines einheitlichen Redaktionssystems.

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