Steinhauser Angestellter entsorgte 500 Feuerzeuge

Ein Anzünder zu viel – 2000 Franken Busse nach Ökihof-Brand

Feuerzeuge schlagen Funken und entfachen Brände.

(Bild: Tekke (flickr))

Er warf über 500 Feuerzeuge in eine Abfallpresse und verursachte so einen Brand: Ein Steinhauser Gemeindeangestellter ist für dieses Fehlverhalten gebüsst worden. Konsequenzen für die Ausbildung der Ökihof-Mitarbeiter hat der Fall nicht.

Wer arbeitet, macht Fehler, sagt man. Aber die sind manchmal nicht gratis: Einen Angestellten (39) der Gemeinde Steinhausen, der im Ökihof arbeitet, kostet eine Fehleinschätzung gegen 2000 Franken.

Denn er hatte an einem Samstagmorgen im Januar dieses Jahres einen Brand ausgelöst. Als er die Feuerzeugsammlung eines Ehepaars nicht wie vorgeschrieben in den Sondermüll gab, sondern sie in die Schüttmulde der Abfallpresse kippte, die darauf Feuer fing.

Zwei Feuerwehren rückten an

Den Brand konnte der Mann nicht unter Kontrolle bringen, sondern musste die Feuerwehr rufen, welche aus Zug und Steinhausen herbeieilte. Der Okihof blieb darauf geschlossen und die Strasse musste stundenlang gesperrt werden. Die Schadenssumme belief sich auf 6000 Franken.

Der Ökihof in Steinhausen.

Der Ökihof in Steinhausen.

(Bild: zvg)

Der Mann ist nun von der Staatsanwaltschaft Zug per Strafbefehl verurteilt worden. Wie die «Zuger Zeitung» berichtete, erhielt er eine Geldstrafe von 30 Tagessätzen zu 50 Franken und eine Busse von 375 Franken.

Feuerzeuge funktionierten noch

Die Staatsanwaltschaft ist der Ansicht, dass er die Folgen seines Handelns habe voraussehen müssen und deswegen schuld sei, das Feuer ausgelöst zu haben. Denn die Kontrolle einiger Stichproben unter den über 500 entsorgten Feuerzeugen ergab, dass diese alle noch funktionstüchtig waren.

Bestraft wurde der Mann strafrechtlich – für sein Verhalten. Die Haftungsfrage hingegen wird zivilrechtlich geklärt. Üblicherweise bestehen Versicherungen für solche Fälle. 

Spezialfirma bringt gefährliche Sachen weg

Der Ökihof von Steinhausen wird von der Gemeinde betrieben, welche auch das Personal bezahlt. Organisiert wird die Abfallentsorgung im ganzen Kanton Zug indes von einem Zweckverband der Kommunen – Zeba genannt. Die ist auch für die Aus- und Weiterbildung der Angestellten zuständig.

«Risikobehaftete Objekte gehören in den Sonderabfall.»

Hans Ulrich Schwarzenbach, Zweckverband Abfallentsorgung Zeba

«Risikobehaftete Objekte gehören zwingend in den Sonderabfall», sagt Hans Ulrich Schwarzenbach, der Geschäftsführer der Zeba. Dem Personal in den Ökihöfen werde empfohlen, darüber hinaus auch im Zweifelsfall Gegenstände zur Sonderabfuhr zu geben. Der Sonderabfall wird jede Woche von einer Spezialtransportfirma bei den Zuger Ökihofen eingesammelt und fachmännisch weiterentsorgt.

Regelmässige Weiterbildungen

«Wir sind uns bewusst, dass die Gemischzusammensetzung von Abfall feuergefährlich sein kann», sagt Schwarzenbach. Trotzdem komme es immer wieder vor, dass sich Kehricht entzünde, sagt er. Und zählt auf, wo es überall schon zu Bränden gekommen ist. Im Umkreis einer Autostunde brennt jedes Jahr mindestens eine Abfallanlage», so Schwarzenbach.

Konkreten Handlungsbedarf sieht Schwarzenbach bei der Ausbildung der Ökihof-Mitarbeiter keine. Die Zeba führe jedes Jahr Weiterbildungen für die rund 30 Ökihof-Leute im Kanton Zug durch. Das sei besser organisiert als in vielen andern Teilen der Schweiz, wo die Abfallentsorgung nicht regional, sondern gemeindlich geregelt sei.

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