In einem offenen Brief richtet sich der Verein Brache Eichwald an den Luzerner Stadtrat. Er will verhindern, dass die Soldatenstube abgerissen wird und die Fläche dann ungenutzt bleibt.
Der Stadtrat will das Eichwäldli abreissen, die Bewohner halten an ihrem Projekt fest. Der Streit rund um das Gebäude am Rande der Luzerner Allmend nimmt kein Ende (zentralplus berichtete).
Nun hat sich der Verein Brache Eichwald an den Stadtrat gewandt. In einem offenen Brief wird dargelegt, weshalb man an der Zwischennutzung festhalten will. «In den vergangenen zwei Jahren hat sich die KuBra als beliebter Treffpunkt und Begegnungsort für Bewohnerinnen aus dem Quartier oder den umliegenden Gebieten entwickelt. Viele Menschen nutzen den Platz als zweites Wohnzimmer mit viel Frischluft oder als erweiterten Garten.»
Konzept bis Februar sei nicht realistisch
Das Eichwäldli sei ein Vorzeigebild für andere Zwischennutzungen in der Stadt, man sei sich dieser «Pionierrolle» bewusst, heisst es im Brief. Über eine mögliche Erweiterung der Zwischennutzung auf der Brache sei man frühzeitig informiert worden. Der Verein will jedoch nur mitarbeiten, wenn die «bereits entstandenen Projekte ernst genommen werden und als Teil des ganzen Projektes betrachtet werden».
Über die Veröffentlichung der Mitteilung, dass die Soldatenstube abgerissen werden soll, sei man nicht informiert worden. Dies, obwohl im Schreiben eine mögliche Zusammenarbeit mit dem Verein erwähnt wird. «Wir sehen diesen Schritt nicht als zielführend für die Zusammenarbeit und die gewünschte Zwischennutzung des Areals, wenn man auch den zeitlich sehr knappen Rahmen bedenkt und die nicht vorhandenen Ressourcen der Stadtverwaltung.» Es sei nicht realistisch, bis im Februar ein Konzept für eine weitere Zwischennutzung zu entwickeln. Die Stadt setze auch ein schlechtes Zeichen, wenn sie ehrenamtliche Vereine in die Pflicht nehme, die Zwischennutzung ohne Unterstützung zu bewirtschaften. Man sei auch kein «politisches Werkzeug», schreibt der Verein.
«Grosses Potenzial» steckt im Eichwäldli
Schliesslich fordern die Verfasser einen partizipativen Prozess, um eine Zwischennutzung zu planen, in die alle Betroffenen involviert sind. Das Projekt benötige zudem Zeit. Ansonsten befürchtet der Verein, dass die Fläche nach dem Abriss der Soldatenstube brachliegt.
Der Verein will zudem verhindern, dass geschichtsträchtige Gebäude nicht ohne weiteren Pläne abgerissen werden. So würde Wohn- und Kulturraum aus der Stadt vertrieben. «Wir sind bestrebt, die geplante Zwischennutzung mit unseren Erfahrungen zu unterstützen und sehen ein sehr grosses Potenzial in der Brache Eichwald», heisst es schliesslich. Bereits an einer Medienkonferenz vom 26. November kritisierten die Bewohner des Gebäudes, dass die Soldatenstube abgerissen statt saniert werden soll (zentralplus berichtete).
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ÖffÖff, 09.12.2020, 10:39 Uhr Die Stadt Luzern ginge jetzt rechtstaatlich nachvollziehbar und unmissverständlich zielgerichtet vor, wenn sie die rot-grüne Politbrille endlich abnähme und die polizeiliche Räumung im Falle eines Nicht-Auszuges der Eichwald-Familie anfangs Februar 2021 proaktiv kommuniziert.
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Aber dafür sind sich diese Querulanten wohl zu schade. Von wegen beliebter Treffpunkt. Diese Schmarotzer wollen nur weiterhin gratis wohnen. Hoffentlich gibt die Regierung nicht nach und reisst diesen Schandfleck zum geplanten Zeitpunkt ab. Die Bewohner respektive Besetzer hatten weiss Gott genug Zeit.👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterGruesse vom Einhorn Schlachthaus, 07.12.2020, 13:39 Uhr Die Relationen zwischen «Fordern» und «Liefern» sind aus Sicht des neutralen und interessierten Beobachters gelinde gesagt etwas ins Ungleichgewicht geraten. Aber ja. Es hat auch seine guten, animierenden Seiten: Ich werde beim nächsten Gesuch um Steuererlass mit derselben unnachgiebigen, trotzigen, uneinsichtigen und kämpferischen Art beim Steueramt vorgehen (Operation am offenen Herzen). Die Strategie der Eichwäldler nehme ich als taktische Blaupause und Blanko-Argumentation. Und Wehe, die Stadt geht nicht vollumfänglich auf meine Forderungen ein, dann hänge ich aber ein Baumwoll-Banner und politische Kampfansagen in Jambus-Form raus, die sich gewaschen haben!
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