Luzerner am Eidgenössischen auf den Rücken gelegt

Eichhof: Zu klein, ein Schwingfest-Sponsor zu sein?

Eichhof wird’s am «Eidgenössischen» nicht geben.

 

(Bild: Montage pze)

Das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest gastiert 2019 in Zug. Wer dort zum Bier greifen will, der erhält ein Feldschlösschen. Doch Halt: Tradition, Brauchtum, Bier, Zentralschweiz – das klingt doch nach Eichhof-Bier? Das Fest-OK sagt, der Anlass sei eine Nummer zu gross für die Luzerner Brauerei.

Zug bereitet sich auf das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest 2019 (ESAF) vor. Eine wichtige Frage darf nicht fehlen: Welches Bier trinken die rund 400’000 Schwing-Fans? Als Zentralschweizer erwartet man an diesem Anlass Eichhof-Bier – dort ist sein geraumer Zeit eine Marketing-Offensive mit dem Thema Brauchtum und Tradition im Gang: Da wäre das Schwing- und Älplerfest doch wie geschaffen für die Luzerner Brauerei?

Jedoch wurde nun kommuniziert: Feldschlösschen wird zum offiziellen Bier-Sponsor erkoren (zentralplus berichtete). Wie konnte sich Eichhof diesen Grossanlass entgehen lassen? Urs Frei, Mediensprecher der Eichhof-Besitzerin Heineken, sagt auf Anfrage: «Feldschlösschen hatte ein ‹First Sign›-Recht, da sie langjährige Partner des Schwing- und Älplerfestes sind.» Dennoch, Frei bestätigt, dass auch Eichhof durchaus Interesse gehabt hätte, offizielles Bier des Zuger Grossanlasses zu sein: «Ja, wir waren mit den Sponsoring-Verantwortlichen des ESAF in Kontakt.»

OK-Präsident Tännler mit Horrorszenario

Für kleinere Brauereien wie Eichhof sei die Bierversorgung der Schwing-Fans ein «Ding der Unmöglichkeit», sagt ESAF-OK-Präsident Heinz Tännler. «Die Aufgabe ist von der Logistik her riesig. Es darf nichts schiefgehen.» Und er malt das Horrorszenario jedes Festbesuchers: «Stellen Sie sich vor: Es kann kein Bier mehr ausgeschenkt werden, der Nachschub ist nicht gewährleistet oder das Bier kann nicht genügend gekühlt werden und wird warm.» Das dürfe nicht passieren. Feldschlösschen sei ein Partner, der dies garantieren könne. «Das haben sie mit ihrem Einsatz an den letzten drei Eidgenössischen Schwing- und Älplerfesten unter Beweis gestellt», so Tännler.

«Wir waren bereits bei anderen Anlässen in dieser Grössenordnung Sponsor und konnten dies ohne Probleme stemmen.»

Urs Frei, Pressesprecher Heineken

Und was liess sich die Brauerei diese Partnerschaft kosten? «Feldschlösschen ist ein sehr wichtiger Sponsor. Sie investieren immerhin einen grossen Betrag in das Fest.» Dabei geht es um einen Betrag im siebenstelligen Bereich. Tännler sagt dazu: «Über Vertragsdetails spreche ich nicht, aber Feldschlösschen ist für uns finanziell ein gewichtiger Partner.»

Eichhof sagt: Wir könnten das!

War also Eichhof zu klein für einen solchen Anlass? «Nein», sagt Urs Frei klar, «wir waren bereits bei anderen Anlässen in dieser Grössenordnung Sponsor und konnten dies ohne Probleme stemmen.» Eichhof war offizielles Bier von «Allmend Rockt», dem Open Air, welches 2016 Rammstein und Iron Maiden – und mit ihnen 70’000 Besucher – in die Stadt Luzern lockte.

Urs Frei sagt, selbst wenn Eichhof am ESAF nicht vertreten ist: «Wir überlegen uns, in welcher Art wir die Eichhof-Liebhaber in Zug anderweitig bedienen können.»

Für Lokalpatrioten gibt’s Baarer Bier

Wer lokales Bier sucht, der wird trotzdem nicht gänzlich enttäuscht. Heinz Tännler sagt: «Wir haben es zum ersten Mal überhaupt geschafft, dass Feldschlösschen vertraglich zustimmt, dass in einem bestimmten Bereich auf dem Festgelände auch Baarer Bier ausgeschenkt wird. Das ist ein Novum!» Wie genau die Lokalbrauerei miteinbezogen würde, diese Gespräche stünden noch an.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Heinrich Vogelsang
    Heinrich Vogelsang, 12.07.2017, 11:00 Uhr

    Ob Eichhof oder Feldschlösschen, Heineken- oder Carlsberg-Gruppe, ist nun wirklich Hans was Heiri. Beides knapp trinkbar, aber kein echtes Vergnügen. Es lebe das Erdmannli!

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