Ein 24-jähriger Familienvater schlug und bedrohte seine Ehefrau. Einen seiner Ausraster überlebte sie nur mit Glück. Nun hat das Luzerner Kriminalgericht den Mann zu über vier Jahren Gefängnis verurteilt.
Diese Ehe muss eine Tortur gewesen sein. Ein falsches Wort – und er schlug zu. Die Staatsanwaltschaft wirft einem Mazedonier vor, seine Frau regelmässig aus nichtigem Grund geschlagen zu haben. Meist waren es Ohrfeigen, manchmal auch Faustschläge. Im Streit soll er sie einmal derart mit beiden Händen gewürgt haben, dass die Frau bewusstlos zu Boden ging.
Nur knapp hat das Opfer diese Attacke überlebt. «Das Leben der Frau hing am seidenen Faden. Der Beschuldigte lässt jeglichen Respekt vor dem Leben vermissen», sagte der Staatsanwalt in der Verhandlung am Mittwoch vor dem Luzerner Kriminalgericht.
Ein halbstündiges Video zeigt zudem, dass der Mann seine Frau mehrfach zu sexuellen Handlungen gezwungen hat, die ihr grosse Schmerzen bereiteten. «Ich kann nicht verstehen, wie man eine Frau, die man angeblich liebt, zu so etwas zwingen kann», zitiert die «Luzerner Zeitung» den Staatsanwalt. Dem Beschuldigten sei es bei diesen Praktiken um Macht und Dominanz gegangen. Um die Frau gefügig zu halten, drohte er ihr, sie umzubringen und ihre Leiche zu zerstückeln, sollte sie sich von ihm trennen.
Zwölf Jahre Landesverweis
Vor Gericht bestritt der Mann den grössten Teil der Vorwürfe. Er habe seine Frau höchstens alle zwei Wochen geohrfeigt. Und die auch nur, weil sie ihn mit ihrer Eifersucht provoziert habe. Den Vorfall mit dem Würgen habe es nie gegeben.
Die Verteidigung bestritt zudem die sexuelle Nötigung, der Mann habe jeweils aufgehört, wenn seine Ehefrau nicht einverstanden gewesen sei. Die blauen Flecken würden von Neckereien zwischen den beiden stammen.
Das Kriminalgericht Luzern schenkte diesen Ausführungen keinen Glauben. Es verurteilt den Mazedonier wegen mehrfacher sexueller Nötigung, mehrfachen Tätlichkeiten, Gefährdung des Lebens, mehrfacher Drohung und mehrfacher Nötigung zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und zwei Monaten.
Zudem muss er eine Busse von 2000 Franken bezahlen. Seiner Ex-Frau spricht das Gericht eine Genugtuung von 5000 Franken zu. Der Mann wird darüber hinaus 12 Jahre des Landes verwiesen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.
Niemand, 24.10.2021, 00:47 Uhr Wow grosszügig 5000.- also den Tätern wird mehr Aufmerksamkeit geschenkt als den Opfern! P.s ich habe leider kein Gehör in dieser Welt erhalten..obwohl es etwas das gleiche war. Sorry aber einen shit* macht die Schweiz was!
👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterPaul Bründler, 07.05.2020, 11:22 Uhr «Der Mann wird darüber hinaus 12 Jahre des Landes verwiesen.»
Gut, jetzt muss man nur noch dafür sorgen, dass er auch geht.
Ich möchte als «Mann» übrigens nicht mit solchen Leuten in einen Topf geworfen werden.👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter