Zentrumsleiterin äussert sich erstmals

Ebikoner Heimarzt: Bis Corona kam, funktionierte die Zusammenarbeit

Im Zentrum Höchweid war der Arzt elf Jahre lang tätig. (Bild: Symbolbild Pixabay)

Der Heimarzt, der einen Todesfall in einem Ebikoner Altersheim in den Zusammenhang mit der Covid-Impfung gestellt hatte, machte dies nur zwei Tage, bevor seine Anstellung endete. Das Heim gibt an, dass es vor Corona keine Probleme mit ihm gegeben habe.

Während andere noch nicht einmal mit den Impfungen begonnen hatten, kam aus dem Kanton Luzern kurz vor Silvester bereits eine Meldung, die für Zündstoff sorgte: Angeblich soll ein Mann in einem Luzerner Altersheim wenige Tage nach der Impfung gestorben sein. Doch noch gleichentags gab Swissmedic Entwarnung: Es gibt keinen Hinweis, dass der 91-Jährige an den Folgen der Impfung starb (zentralplus berichtete).

Impfgegnern spielte die Meldung dennoch in die Hände. In Umlauf gebracht wurde sie durch einen bekannten Corona-Skeptiker. Er hat sich bisher nicht zum jüngsten Vorfall geäussert. Gegenüber dem «Blick» nimmt nun aber erstmals das betroffene Heim Stellung.

Es gab immer wieder Grundsatzdiskussionen

Dort habe man den Arzt geschätzt, wie Zentrumsleiterin Marianne Wimmer der Zeitung sagt. Allerdings nur, «bis Corona kam». Elf Jahre habe die Zusammenarbeit gut funktioniert. Doch die Pandemie machte deutlich, dass der Arzt und die Heimleitung unterschiedliche Ansichten haben, welche die Zusammenarbeit erschwerten. Es habe Grundsatzdiskussionen über von Bund und Kanton beschlossene Massnahmen gegeben, erklärt Wimmer. Deshalb habe der Arzt selbst im Sommer schliesslich die Kündigung eingereicht.

Der Vertrag lief Ende Jahr aus, wie der «Blick» schreibt. Also zwei Tage, nachdem die Meldung über den Todesfall im Altersheim publik wurde. Auch während der Kündigungsfrist sei es noch vereinzelt zu Diskussionen gekommen, sagt Wimmer. Man habe ihn auch kontaktiert, als es um die Impfvorbereitungen ging. Der Arzt habe betont, dass er die Covid-Impfung grundsätzlich nicht empfehle, man dies doch aber mit seinem Nachfolger besprechen solle.

Weiteres Vorgehen noch unklar

Noch ist unklar, ob gegen den ehemaligen Heimarzt rechtliche Schritte eingeleitet werden. «Das werde ich mit der Trägerschaft besprechen müssen.» Die Gedanken gälten nun erst einmal den Angehörigen des Verstorbenen.

Der Heimarzt stand schon im Sommer in der Kritik. Er hatte damals Maskendispensen verteilt, ohne die Betroffenen vorher überhaupt gesehen zu haben (zentralplus berichtete). Deswegen läuft derzeit ein Aufsichtsverfahren gegen ihn. Ausserdem trat er auch als Redner bei Kundgebungen von Maskengegnern auf, wie auch der Zuger Komiker Marco Rima (zentralplus berichtete).

Doch auch das Heim selbst machte bereits von sich reden. Im November war bekannt geworden, dass die Maskenpflicht nicht in allen Bereichen des Gebäudes gegolten hatte, weil man sie als nicht öffentlich betrachtet hatte. Schliesslich schritt das Gesundheitsdepartement ein, worauf das Schutzkonzept angepasst wurde (zentralplus berichtete).

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4 Kommentare
  • Profilfoto von Roli Greter
    Roli Greter, 05.01.2021, 22:46 Uhr

    Der Arzt gibt an, dass es vor Corona keine Probleme mit der Heimleiterin gegeben habe.

    Liest sich auch richtig 😉

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  • Profilfoto von H. Muster
    H. Muster, 05.01.2021, 16:56 Uhr

    Besten Dank Herr Hug für Ihre Mitteilung; ja, die Bildlegende auf der von Ihnen genannten Seite ist wirklich verfänglich; das Bild zeigt den sogenannten «Sonnengarten», St. Annastrasse 5, Ebikon, eine Aussenstation des Höchweid-Heims. LG

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  • Profilfoto von H. Muster
    H. Muster, 05.01.2021, 13:31 Uhr

    Zum zweiten Mal: auch dieses Bild zeigt nicht das Höchweid in Ebikon.

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    • Profilfoto von Christian Hug
      Christian Hug, 05.01.2021, 14:45 Uhr

      Wir sind darauf reingefallen, weil Ebikon ebenfalls dieses Bild verwendet:
      https://www.ebikon.ch/hoechweid/ueber_uns/kommunikation_information/news/das-zentrum-hoechweid-in-ebikon-baut-pflegebetten-ab

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