Monotales brachten Wohlfühlstimmung nach Luzern

Easy Listening im Country-Style

Die Monotales spielten am Freitag im Neubad-Keller.

(Bild: Facebook)

Die Luzerner Country-Rock-Band Monotales wagte sich in die Katakomben des Neubads und baute sich ein musikalisches Nest auf, in dem sich die Band nur allzu wohl fühlte. Ein bisschen mehr als eine Stunde Americana und ein erfreutes Publikum, das beizeiten nach Hause konnte.

Das Country-Genre spielt gerne mit Fernweh, guten, alten Werten und Liebe (sei es unerwiderte oder entgegnete). Genau das ist es auch, was die Monotales in ihren Songs verwerten. Die typische Aufstellung von Gitarren, Bass, Schlagzeug und charismatischem Frontmann gehört ebenfalls dazu und auch sonst gab es gestern Abend im Neubad nicht viele Überraschungen auf der Bühne.

Songs von Orten, Personen und Gefühlen, die mal laut und schnell und dann wieder langsam und sanft vorgetragen werden. Musik, die schnell ins Ohr und in die Beine geht, aber auch genauso schnell wieder raus. Auch mit der Charakterstimme von Frontmann Mauro Guarise blieb die Musik in den vorgegebenen Genre-Grenzen. Gitarren-Soli waren kurz, knapp und twangig gehalten, die Rhythmen trieben die Musik voran wie ein Güterzug, der durch die Wüste fährt. Einzig ein wenig mehr Energie könnte dieser Zug haben, um schneller an sein Ziel zu kommen.

Hin und wieder durfte man einen Ausbruch der fünf Musiker erleben. Die Augen fingen an zu glänzen und die Bewegungen wurden flüssiger. Man kann natürlich nicht verlangen, dass man jeden Song (auch wenn es die eigenen sind) gleich gerne spielt, und solche Song-Präferenzen machen das Ganze authentischer. 

Langsame Folk-Songs als Stärke 

Bevor man in den Genuss einer Zugabe kam, wurde zuerst nochmal der Ausbruch gewagt. Mit einem Rocksong erster Güte fuhren die Monotales nochmals die grossen Geschütze auf. Instrumenteller Zwischenteil, eingängie Riffs und einfacher, ehrlicher Rock’n’Roll. Die Tanzbeine wurden nochmals ausgepackt und der Neubad-Keller zum Schwitzen gebracht, bevor die Band unter lautem Jubel die Bühne verliess und auf die Zugaberufe wartete.

Was definitiv zu den Stärken der Monotales zählt, ist der langsame und sanfte Folk-Song. Ohne Mikrofon und nur mit einer verstärkten E-Gitarre und einer ausgestöpselten akustischen Gitarre wurde der Neubad-Keller bei der Zugabe zu einem intimen Wohnzimmer. Die Anwesenden wurden ganz still und an der Bar wurde die Abwaschmaschine ausgeschaltet, damit man nur noch die rohen Gefühle in sich aufnehmen konnte.

Was anfänglich ein bisschen monoton anmuten liess, im Mittelteil an Fahrt aufnahm und sich zu guter Letzt entlud, war ein solider Auftritt einer Band mit langjähriger Bühnenerfahrung. Die Musik, die die Monotales schon seit mehr als einem Jahrzehnt perfektionieren, liess das Country-Herz höherschlagen – das Publikum war mehr als zufrieden und nach einer Stunde und 20 Minuten konnte man zu einer christlichen Zeit den Heimweg antreten.

Marc Wermelinger

Dieser Beitrag ist in Kooperation mit null41.ch entstanden und kann auch hier gelesen werden.

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