Lieblingsbäume des Verstorbenen verschwunden

Dreiste Diebe stehlen Olivenbäume von einem Grab in Emmen

Das Stehlen von Grabschmuck verletzt die Angehörigen in ihren Gefühlen. (Bild: Symbolbild Unsplash)

Ein besonders geschmackloser Diebstahl ereignete sich am Samstag auf dem Friedhof in Emmen. Angehörige stellten einem Verstorbenen seine Lieblingsbäume zum Andenken auf das Grab. Doch nun sind diese verschwunden.

Der Familienvater war kürzlich unverhofft verstorben. Nach der Beerdigung soll er nun auf dem Friedhof Emmen seine letzte Ruhe finden. Angehörige haben zwei Olivenbäume auf sein Grab gestellt, die Lieblingsbäume des Verstorbenen. Doch als sie die Pflanzen am letzten Sonntag vor dem aufkommenden Kälteeinbruch in Sicherheit bringen wollen, trauten sie ihren Augen kaum: Die Bäumchen, die den Verstorbenen seit seiner Aufbahrung begleiteten, waren verschwunden.

Ihre Bestürzung über den Vorfall schildern sie auf Facebook. Am Tag zuvor wären die Bäumchen mit Sicherheit noch dort gewesen. «Es ist unglaublich. In welcher irren Welt leben wir?», schreiben sie schliesslich.

Gemeinde erhebt von sich aus keine Anzeige

Bei der Gemeinde Emmen bestätigt man nach Rücksprache mit der Friedhofsverwaltung, von den Angehörigen über das Verschwinden der Bäume informiert worden zu sein. Über den Tathergang wisse man noch nichts Genaueres. Gut möglich, dass die Täter nach Einbruch der Dunkelheit zugeschlagen haben. «Der Friedhof ist nachts nicht abgeschlossen», sagt Philipp Bucher, Kommunikationsbeauftragter der Gemeinde Emmen.

Den Vorfall zu rekonstruieren, wird nun wohl ein Fall für die Polizei. «Die Angehörigen werden Anzeige erstatten wegen Grabschändung», so Bucher. Die Gemeinde selbst werde von sich aus nicht selbst aktiv. Grundlage dafür sei das Reglement über das Friedhofs- und Bestattungswesen der Gemeinde Emmen: «Die Einwohnergemeinde haftet weder bei Entwendungen noch bei Beschädigungen an Grabmälern und Bepflanzungen, die infolge von Naturereignissen oder durch Drittpersonen verursacht werden. Demzufolge erstatten wir keine Anzeige bei der Polizei», so Bucher.

Etwas anderes sei bisher auch nie nötig gewesen. «Auf den Friedhöfen Gerliswil und Emmen ist etwas in dieser Art noch nie vorgekommen», sagt Bucher. «Ab und zu kommt es vor, dass Rosen oder Engel wegkommen.»

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