Sommerfestival soll fast wie gewohnt stattfinden

Drei neue Kurz-Events: Das Lucerne Festival geht mit Rap in die Zukunft

Musik im KKL: Die Verantwortlichen sind überzeugt, dass es dieses Jahr wieder klappt. (Bild: zvg / Priska Ketterer)

Trotz der immer noch unsicheren Lage soll das Lucerne Festival diesen Sommer über die Bühne gehen. Allerdings mit angepasstem Konzept. Zudem warten die Verantwortlichen ab Herbst mit drei neuen Kurzfestivals auf, die sich jeweils über das ganze Jahr verteilen. Und auch der Rap soll bald Teil des Konzepts sein.

Das Festival hat am Mittwoch mit einem äusserst aufwendig produzierten 30-minütigen Video das Programm des kommenden Sommer-Festivals vom 10. August bis 12. September vorgestellt. Dieses wurde an die aktuelle Corona-Situation angepasst. Das Motto lautet dieses Jahr «verrückt». Deshalb würden unter anderem Komponisten im Fokus stehen, die als verrückt betitelt worden seien. So habe beispielsweise Robert Schumann die letzten zwei Jahre seines Lebens in einer Nervenklinik verbracht.

Die Veranstaltungen mit internationalen Stars, Orchestern und Ensembles finden zum Teil in kleineren Besetzungen statt als ursprünglich vorgesehen. Geboten werden insgesamt 87 Sinfonie- und Kammerkonzerte sowie Rezitale, verschiedene Kinder- und Familienkonzerte und vieles mehr. Im Konzertsaal für insgesamt gut 1'800 Personen wird die Kapazität auf 1'000 Personen beschränkt. Der Vorverkauf startet am 17. Mai.

Intendant Michael Haefliger präsentierte ausserdem zusätzliche Projekte im Rahmen einer neuen Festival-Strategie. Sie legt den Fokus auf die Sparten «Symphony», «Contemporary» (zeitgenössisch) und «Music for Future» (Musik für die Zukunft). Haefliger bezeichnete diese Projekte als «wegweisend für das Festival».

Neue Projekte für das ganze Jahr

Das zentrale Festival im Sommer wird im Herbst von «Lucerne Festival Forward!» ergänzt, das von Musikern des neu konzipierten Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) künstlerisch und konzeptionell gestaltet wird. Als Festivalzentrale dient das KKL Luzern, doch spielt «Lucerne Festival Forward!» in der ganzen Stadt, soll alle Altersgruppen einbeziehen, ungewöhnliche Konzertformate bieten und neue Technologien integrieren.

«Dieses neue Exzellenzorchester für zeitgenössische Musik setzt sich aus aktuellen und ehemaligen Studierenden der Lucerne Festival Academy zusammen», führte Haefliger aus. Ab 2022 folgt dann jährlich eine Frühjahrs-Residenz des Lucerne Festival Orchestra mit zwei symphonischen Programmen und im Mai 2023 wird die erste Ausgabe eines dreitägigen Klavierfests vorgestellt, das der Pianist Igor Levit kuratiert. Programmatisch schlägt dieses vierte Festival unter anderem eine Brücke von der Klassik zum Jazz.

Als Festivalzentrale dient das KKL Luzern, der Event soll sich jedoch über die ganze Stadt verteilen, alle Altersgruppen miteinbeziehen, «ungewöhnliche Konzertformate» bieten und neue Technologien integrieren. Das Festival findet erstmals vom 19. bis 21. November 2021 statt.

Corona soll als Chance genutzt werden

«Das Corona-Virus stellt das Festival wie alle anderen Veranstaltungen auf eine harte Probe», erklärte Markus Hongler, der Stiftungsrats-Präsident von Lucerne Festival. «Wir haben bei Lucerne Festival die Krise aber als Chance begriffen und die Zeit genutzt, unser strategisches Profil für die Zukunft zu schärfen, mit einem neuen Auftritt Farbe zu bekennen und uns mit neuen Konzepten optimal aufzustellen.» In diesem Sinne verstehe man das Festival des kommenden Sommers als eine Rückkehr zum Live-Erlebnis.

«Die Eröffnung des Festspieljahrs übernimmt ab 2022 jeweils am Wochenende vor Ostern das Lucerne Festival Orchestra unter der Leitung seines Chefdirigenten Riccardo Chailly. Geplant ist für die ersten beiden Jahre ein Mendelssohn-Fest, das sämtliche Sinfonien des Komponisten mit Musik seiner Zeitgenossen Wagner, Schubert und Berlioz sowie seines Vorbilds Johann Sebastian Bach koppelt», blickte Intendant Michael Haefliger in die Zukunft.

Neues Pianofestival sprengt musikalische Grenzen

Nach dem grossen Erfolg seines Beethoven-Zyklus bei Lucerne Festival wird Pianist Igor Levit ein neues Klavierfest kuratieren. Ab 2023 präsentiert er jeweils im Mai ein verlängertes Wochenende, bei dem er selbst auftritt, aber auch befreundete Künstlerinnen und Ensembles anderer Musikgenres vorstellt. Levit werde dabei insbesondere die Grenzen der Musikgenres sprengen und gezielt den Bogen zum Jazz und zum Rap schlagen.

Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


0 Kommentare
    Apple Store IconGoogle Play Store Icon