«Doppelspur Walchwil gestorben?»

«Die SBB können also ihren Doppelspurausbau in Walchwil (vorläufig) nicht bauen (zentralplus berichtete). Die betroffene Anwohnerschaft hat mit ihrem hartnäckigen Widerstand vor Bundesgericht einen temporären Stopp erreicht. Einige erinnern sich vielleicht noch an den Kampf des Schreibenden – zusammen mit dem Kantonsratskollegen von der SVP, Philip C. Brunner – für eine bessere und kostengünstigere Lösung. Mit dem massiven Support durch die Regierung hat im Sommer 2013 die SBB-Variante leider eine Mehrheit im Kantonsrat bekommen. Nun ist es gekommen, wie wir damals prophezeit haben!

Die Erinnerung an das Gespräch mit dem damaligen SBB-Projektleiter für den Ausbau am Zugersee Ost anlässlich der allerersten Informationsveranstaltung ist noch ganz frisch, obwohl einige Jahre zurück.

Nachdem zu spüren war, dass sachliche Argumente den Technokraten aus Bern nicht allzusehr interessierten – für die SBB war das Projekt ganz simpel schon beschlossene Sache – machte ich den Hinweis auf den zu erwartenden massiven Widerstand der Anwohnerschaft in Walchwil, der bis Lausanne vor Bundesgericht gehen würde. Und damit verbunden das ernsthafte Risiko einer kostspieligen und aufwendigen Verzögerung. Der Projektleiter hätte nichts zu sagen brauchen, sein Gesichtausdruck sagte schon alles: «Ach, was wollen denn diese Leute, das Verfahren vor Bundesgericht ist in unserem Zeitplan eingeplant, no problem.» Und jetzt – was machen die SBB, wenn die Walchwiler Klägerschaft Recht bekommt, was nicht ausgeschlossen ist?

Den Preis für die Arroganz und Uneinsichtigkeit der SBB zahlen nun die Steuerzahlenden und die Kundschaft. Was braucht es noch, um die bessere Variante Murpfli – ohne Einsprachen, weil in kaum bewohntem Gebiet – zu realisieren? Wo bleibt die Intervention der Zuger Regierung? Philip – bitte übernehmen!»

Martin Stuber, Alt-Kantonsrat Alternative – die Grünen, Zug