IG Kultur veröffentlicht Umfrage

Diskussion ums Luzerner Theater: Kulturakteure fühlen sich ausgeschlossen

Die Luzerner Kulturschaffenden fühlen sich vernachlässigt, wenn es um die Diskussionen rund um die Zukunft des Luzerner Theaters geht. (Bild: Ingo Höhn)

Wie sich das Luzerner Theater dereinst präsentieren soll, ist noch immer alles andere als klar. Jetzt meldet sich die IG Kultur mit den Resultaten einer Mitgliederumfrage und es zeigt sich: Obwohl sie mehrheitlich hinter dem Projekt stehen, fühlen sich die Kulturschaffenden nicht genügend in die Diskussionen rund um das Grossprojekt miteinbezogen.

Über die Zukunft des Luzerner Theaters wird schon seit Langem diskutiert. Und noch immer ist man längst nicht einer Meinung, wie mit dem Kulturhaus in der Stadt Luzern weitergehen soll. Die Meinungen gehen nach wie vor auseinander – die Lösungsfindung erweist sich als schwierig. Nicht nur, wenn es um städtebauliche und architektonische Aspekte geht.

Jetzt meldet sich die IG Kultur Luzern zu Wort. Bei ihren Mitgliedern hat sie eine Umfrage zum neuen Theaterprojekt durchgeführt und wollte damit herausfinden, wonach es aus Sicht der Kultur in Theater-Belangen aussieht. Dies nicht auch zuletzt deswegen, weil in der bisherigen Diskussion andere Luzerner Kulturbetriebe zu wenig miteinbezogen worden seien, schreibt die IG Kultur in einer Mitteilung.

Mehrspartigkeit und Standort sollen bleiben

Die Umfrage ergab, dass sich eine klare Mehrheit für ein Mehrspartenhaus, also den Erhalt des Theaters in einer ähnlichen Form wie heute, einsetzt. Das Luzerner Theater ist das älteste produzierende Mehrspartenhaus der Zentralschweiz und soll weiterhin als solches anerkannt werden. So hat sich gemäss IG Kultur in der Umfrage ein Grossteil der Teilnehmerinnen für die bereits heute betriebenen Sparten Musiktheater, Tanz und Schauspiel ausgesprochen haben.

Und auch beim Standort sind sich die Mitglieder ziemlich einig: Ganze 80 Prozent haben sich in der Umfrage für die aktuelle Standortwahl – dem heutigen Standort des Theaters – ausgesprochen. Festgehalten wird gleichzeitig aber auch, dass die Standortwahl zum jetzigen Zeitpunkt keine hohe Priorität habe. Deutlich wurde aber auch: Eine zentrumsnahe Lage gilt als wichtige Voraussetzung für einen prosperierenden Kulturort.

Kulturakteure fühlen sich kaum miteinbezogen

Die Projektierung durch die Projektierungsgesellschaft und die Stadt Luzern wird zu 75 Prozent als positiv erachtet. Verbesserungsbedarf sehen die Mitglieder der IG Kultur beim Einbezug der Öffentlichkeit und der Kulturakteure Luzerns bei der politischen Diskussion rund um das Projekt.

So zeigt die Umfrage, dass sich nur knapp 35 Prozent aller Mitglieder der IG gut in die laufende Diskussion miteinbezogen fühlen. Über 60 Prozent fühlen sich «gar nicht gut» oder «zu wenig» in den Diskurs einbezogen.

Bild: Screenshot IG Kultur

Zuspruch ist grundsätzlich da

Insgesamt kann man aber sagen, dass sich eine grundsätzliche Zustimmung unter Kulturschaffenden zum neuen Theaterprojekt in Luzern abzeichnet. Etwa 45 Prozent der Mitglieder würden sich mit dem aktuellen Kenntnisstand mit dem Projekt identifizieren können, knapp 40 Prozent stimmen der geplanten Theaterzukunft eher zu.

Immerhin 16 Prozent lehnen das Projekt zum jetzigen Zeitpunkt hingegen ab – zumindest in der Tendenz. Auch hier bleibt die negative Kritik laut der IG unverändert: Die Kulturschaffenden wurden zu wenig in die Diskussion miteinbezogen.

Bild: Screenshot IG Kultur

Bereits im Frühjahr 2021 will die IG Kultur an ihrer nächsten Delegiertenversammlung ihre Parole zum Projekt fassen.

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