Projekt «Lu Two» gewinnt den Wettbewerb

Dieses Hochhaus soll am Luzerner Pilatusplatz entstehen

Dieses Haus soll bald am Pilatusplatz entstehen. (Bild: zvg)

Dass am Luzerner Pilatusplatz ein 35-Meter-Bau entstehen soll, ist schon länger bekannt. Nun jedoch ist auch klar, wer den Bau umsetzen darf und wie das Projekt aussehen soll. Gewonnen haben den Wettbewerb die Senda Immobilien AG und die Joos & Mathys Architekten AG mit ihrem Projekt «Lu Two». Es soll zur «attraktiven Visitenkarte» seiner Umgebung werden.

Der Pilatusplatz kommt derzeit nicht sehr charmant daher. Auf der Brache stehen ein paar leicht verwahrlost wirkende Planzen in Käfigen, rote Pfosten und ein paar Bänke, die behelfsmässig daher kommen. Das wird sich jedoch bald ändern.

2017 hat das Stadtparlament den entsprechenden Kredit abgesegnet, vergangenen Sommer hat die Stadt Luzern hat einen Projektwettbewerb für Investoren und Architekten durchgeführt. Das Land soll im Abschluss des Wettbewerbverfahrens an einen Investor im Baurecht abgegeben werden.

Insgesamt wurden 24 gültige Projekte eingereicht. Im Januar 2020 hat die Jury bestehend aus externen Expertinnen und Experten aus den verschiedensten Fachbereichen sowie Fachpersonen aus der Stadtverwaltung das Projekt «Lu Two» der Bietergemeinschaft Senda Immobilien AG, Zug, und Joos & Mathys Architekten AG, Zürich, zur Siegerin gekürt. Zudem wurden fünf weitere Projekte rangiert.

Öffentliche Nutzungen in Erdgeschoss und Dachgeschoss

Mit dem Projekt «Lu Two» werden auf fünf Etagen flexibel nutzbare Geschäftsräume und in den oberen Stockwerken attraktive Wohneinheiten geschaffen, wie die Stadt Luzern in einer Mitteilung schreibt. Die Bietergemeinschaft habe ein architektonisch gelungenes Projekt präsentiert, das sich in die Umgebung einpasst, die komplexe Situation am Pilatusplatz gut fasse und neue städtebauliche Akzente setzt.

An einer wichtigen Einfallsachse gelegen, werde das neue Gebäude am Pilatusplatz zur attraktiven Visitenkarte. Das Projekt sei wirtschaftlich, gesellschaftlich und ökologisch nachhaltig.

Wird das Fachwerkhaus zum Kaffeehäuschen?

Der Stadtrat freue sich besonders darüber, dass die Luzerner Bevölkerung von der Mischung aus Gewerbe- und Gastronomienutzungen in den Durchgängen des Erdgeschosses, im Hofraum und im Attikageschoss profitieren wird.

Das Attikageschoss werde öffentlich zugänglich sein, sodass die Bevölkerung in den Genuss einer einmaligen Sicht auf die Stadt komme. «Als neuer Treffpunkt im Quartier könnte sich das Fachwerkhaus am Mühlebachweg 8 entwickeln, das als Kaffeehäuschen genutzt werden soll», schreibt die Stadt. Im Rahmen eines partizipativen Planungsprozesses werde die Stadt den Hofraum als attraktiven Aussen- und Grünraum gestalten.

Das Gebäude könnte 2025 fertig sein

Der Stadtrat stütze den Entscheid der Jury. Als nächsten Schritt wird er nun den Baurechtsvertrag vorbereiten und dem Grossen Stadtrat voraussichtlich im Herbst 2020 zur Genehmigung unterbreiten. Die Unterzeichnung des Baurechtsvertrages verpflichte die Bietergemeinschaft der Senda Immobilien AG dazu, die Planung und vollständige Realisierung des Projekts «Lu Two» umgehend anzugehen.

Als nächstes stehe dabei die Ausarbeitung eines Gestaltungsplans an. «Die fachkundigen Empfehlungen des Preisgerichts liefern wichtige Hinweise für die weitere Bearbeitung», so die Stadt. Der Stadtrat werde deshalb besonders darauf achten, dass der Empfehlungskatalog des Preisgerichts umgesetzt wird.

(Bild: zvg)

Mit der Abgabe des Baurechtsgrundstücks an das Projekt «Lu Two» würden die Voraussetzungen geschaffen, dass der Pilatusplatz dereinst nicht mehr nur als Verkehrsknotenpunkt wahrgenommen werde, sondern dass sich der Ort zu einem einladenden Treffpunkt für die Bevölkerung und zu
einem attraktiven Standort für Unternehmen entwickeln kann. Laufe alles nach Plan, könnte die Baueingabe 2022 erfolgen und das Gebäude 2025 bezogen werden.

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6 Kommentare
  • Profilfoto von Stefan
    Stefan, 07.04.2020, 17:02 Uhr

    Schade, dass hier einmal mehr die Chance nicht genutzt wird, an prominenter Stelle einen Bau mit Vorbildcharakter zu planen. Gerade von der Stadt als Grundeigentümerin würde ich nachhaltigere Lösungen und andere Richtlinien an die Investoren und Architektenteams wünschen. Dem Bau an sich kann man schlecht einen Vorwurf machen. Er ist ein Kind seiner Zeit: Das Problem der Ökologie wird mit Technologie gelöst, der Charakter des Gebäudes ist retro und Materialbewusstsein und intelligente Lösungen für den Klimawandel bleiben aussen vor. Ganz nach Wünschen der Investoren für den schnellen Profit. Als Architekt in Ausbildung graust es mir davor, in Zukunft ebenfalls solche Häuser bauen zu müssen. Wie war das nochmals mit dem Klimanotstand?

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    Hafen Hans, 07.04.2020, 13:25 Uhr

    Ich hoffe noch auf den Faktor «Kunst am Bau». Dies könnte so aussehen, dass nach Fertigstellung des chrakterlosen Beton- und Glasmonsters Aktionskunst in Form einer gezielten Sprengung durchgeführt wird. Von mir aus darf dies dann auch gerne Christo höchstpersönlich tun!

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    Marc, 07.04.2020, 12:20 Uhr

    Mit 35 Meter ein Hochhaus? Lächerlich. Chance verpasst.

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    Hugo Ball, 07.04.2020, 11:17 Uhr

    Mattenhof-Gruselkulisse nun auch am Pilatusplatz!

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    Andreas Peter, 07.04.2020, 11:00 Uhr

    Gar nicht mal so schön.
    Ich frage mich sehr oft, was in Architektenköpfen abgeht und mit welchen Augen die auf so etwas schauen.
    Ein bisschen Sadismus (Sozialismus?) ist auf jeden Fall dabei.

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    CScherrer, 07.04.2020, 10:41 Uhr

    Man kann die Stadt auch gezielt weiter verschandeln. Unglaublich, dass die Architekten es immer noch nicht verstanden haben…….

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