Aus zwei mach einen: Klubs sollen zusammengehen

Die Zukunft des Tennisclub Zug ist ungewiss

Noch wird auf den Tennisplätzen auf dem Göbli-Areal gespielt. Wie lange, ist jedoch unklar.

(Bild: wia)

Der Zuger FDP-Gemeinderat Rainer Leemann sorgt sich um seinen Tennisklub. Die Möglichkeit besteht nämlich, dass dieser mittelfristig von der Stadt verscheucht wird. Diese hat nun auf Leemanns Vorstoss reagiert. Viel Klarheit schafft der Stadtrat damit jedoch nicht.

Die Mitglieder des Tennisclub Zug fürchten sich davor, in einigen Jahren heimatlos zu sein. Ab 2025 nämlich könnte der jetzige Standort des Tennisklubs beim Göbli aufgehoben werden, stattdessen wünscht sich der Zuger Stadtrat eine Zusammenlegung der beiden Klubs TC Allmend und TC Zug an einem Standort. Beim Göbli soll indes neben dem Ökihof, dem Brockenhaus und dem Werkhof auch ein ZVB-Stützpunkt realisiert werden.

Viele Fragen stehen darum bei den Tennisklubmitgliedern im Raum, damit verbunden sind grosse Unsicherheiten. Der Zuger Gemeinderat Rainer Leemann, der selber langjähriges Klubmitglied ist, hat deshalb im Februar eine ausführliche Interpellation an den Zuger Stadtrat getragen bezüglich der Zukunft des TC Zug.

In seiner Antwort betont der Stadtrat, dass er eine Lösung im Gebiet Herti als ideal erachtet. Nicht zuletzt, weil dieses – etwa durch den Kreisel Unterfeld an der Nordstrasse – ideal erschlossen sei. Die bereits bestehende Sportzone könne einfach nach Norden erweitert werden.

Hat der Stadtrat zu spät informiert?

Die Kritik Leemanns, dass die beiden Tennisklubs erst seit Sommer letzten Jahres über eine gewünschte Zusammenlegung der Vereine im Bild seien, obwohl die Stadt bereits seit längerem am Thema dran ist, lässt der Stadtrat so nicht gelten. In seiner Antwort schreibt er: «Über die vorgesehene Zusammenführung der Tennisklubs wurde stets offen informiert. Aufgrund der Langfristigkeit des Projekts und der für die Tennisklubs unveränderte Vertragssituation geschah dies im Jahr 2013 mündlich und unverbindlich.»

«Gemäss dem bisherigen Zeitplan sollte die Zusammenlegung der Tennisklubs bis circa 2035 vorgenommen werden.»

Der Zuger Stadtrat in seiner Antwort

Weiter schreibt der Stadtrat: «Gemäss dem bisherigen Zeitplan sollte die Zusammenlegung der Tennisklubs bis circa 2035 vorgenommen werden.» Leemann sagt darauf: «Da frage ich mich schon, warum es für die Stadt nicht möglich ist, den Vertrag beim Göbli bis dann zu verlängern.» Und er ergänzt: «Da könnte ich mir schon vorstellen, eine entsprechende Motion einzureichen.» Leemann vermutet nämlich, dass es im Falle einer Volksabstimmung aufgrund der hohen Kosten knapp werden könnte.

Kommts zur Abstimmung, könnts brenzlig werden

Der Stadtrat spricht von vier Tennisplätzen in einer Sporthalle sowie zwölf bis maximal 16 Aussenplätzen, die im Herti erstellt werden könnten. Dazu kommen weitere Plätze für Squash oder Badminton sowie Garderoben und Clubräumlichkeiten und Gastronomie. «Ich schätze, dass das alles mindestens fünf Millionen Franken kosten wird. Da sind Einwände aus der Bevölkerung völlig berechtigt», so der FDP-Gemeinderat. Auf die entstehenden Kosten will die Stadt bis dato aufgrund des «frühen Planungsstadiums» nicht eingehen.

Was hält Leemann grundsätzlich von der Idee eines einzigen Standorts? «Hochrechnungen zeigen, dass im Jahr 2040 40’000 Menschen in der Stadt Zug wohnen. Nicht zuletzt soll in der Lorzenallmend ein neues Quartier entstehen», so der Gemeinderat auf Anfrage. «Und auch das Gebiet um die V-Zug erwacht mit dem Technologie-Cluster immer mehr zum Leben. Zwei verschiedene Tennisklubs mit eigenen Infrastrukturen könnten daher durchaus sinnvoll sein.»

«Das Wichtigste ist für mich, dass junge Mitglieder überhaupt einen Platz haben, wo sie Tennis spielen können.»

Rainer Leemann, Zuger FDP-Gemeinderat

Doch relativiert der Zuger: «Das Wichtigste ist für mich, dass die Mitglieder, insbesondere auch die Junioren, überhaupt einen Platz haben, wo sie Tennis spielen können. Und das könnten wir auch, wenn wir uns eine Infrastruktur mit dem TC Allmend teilen würden», so der Gemeinderat. Ob man dann aus zwei Klubs einen machen machen würde, oder zwei Vereine beibehalten würde, sei eine Frage, die man später klären könne.

Laut der Stadt Zug soll die Einzonung der Tennisplätze beim Herti im Rahmen der Ortsplanungsrevision ab 2019 angegangen werden. «Der Zeitplan lässt das ordentliche Verfahren ohne weiteres zu», so der Stadtrat.

Ganz zufrieden ist Leemann mit der Antwort der Stadt auf seine Interpellation nicht. «Ersichtlich ist für mich dadurch vor allem geworden, dass die Stadt offenbar noch keine Lösung hat. Und das, obwohl sie bereits ziemlich lange am Thema dran ist.»

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