So reagiert das Gewerbe in Zug auf neue Massnahmen

«Die Unterstützung ist mehr als ein Tropfen auf den heissen Stein»

Die Zuger Metalli dürfte in den kommenden Wochen ziemlich verwaist sein. (Bild: bic)

Die meisten Läden müssen bis am 28. Februar schliessen. In der Stadt und im Kanton Zug hadert man zwar mit dem Entscheid, blickt dank der endlich angekündigten Finanzhilfe aber einigermassen optimistisch auf die kommenden Wochen.

Der Bundesrat hat entschieden: Ab kommendem Montag sind nicht mehr nur die Beizen, sondern auch diverse Läden geschlossen. Die Massnahmen dauern bis zum 28. Februar. Zumindest ist das der heutige Stand.

Doch im Gegensatz zum letzten Frühjahr gehen nicht alle Geschäft in den Lockdown. Coiffeursalons zum Beispiel können vorerst offen bleiben. Das Gleiche gilt für Blumenläden und Baumärkte. Für zehntausende von Geschäften dürfte der Mittwoch trotz der erneuten Schliessung dennoch ein kleiner Lichtblick sein.

Denn alle Betriebe, die zwischen dem 1. November 2020 während mindestens 40 Kalendertagen zu sein mussten, gelten neu als Härtefälle. Einigermassen zufrieden zeigte man sich folglich beim Luzerner Gastroverband (zentralplus berichtete).

Zuger Gewerbe ist erleichtert

Beim Zuger Gewerbe herrschen nach den Ankündigungen hingegen gemischte Gefühle. «Für das Gewerbe sind die Schliessungen natürlich eine harte und katastrophale Nachricht», sagt Roland Staerkle, Präsident des Zuger Gewerbeverbandes. Zwar sei die Nachricht, wonach die Härtefallklausel aufgeweicht wird, grundsätzlich positiv zu werten. Doch trotz der finanziellen Hilfe würde am Ende des Tages bei vielen Betrieben wohl Geld fehlen.

«Die Ankündigung der Unterstützung ist mehr als nur ein Tropfen auf den heissen Stein.»

Roland Staerkle, Präsident Zuger Gewerbeverband

«Ich bin zuversichtlich, dass man beim Kanton jetzt schnell alle Hebel in Bewegung setzt, um das Geld rasch auszuzahlen», blickt Staerkle einigermassen optimistisch nach vorne. Dafür, dass es etwas dauern dürfte, hat er Verständnis.

Zukunft vorläufig gesichert

Er hält fest: «Die Ankündigung der Unterstützung ist für die betroffenen Betriebe mehr als nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Zumindest in den kommenden Wochen geht uns der Schnauf nicht aus und die Gewerbelandschaft hat im Grossen uns Ganzen wohl eine Zukunft.» Es sei aber dennoch wohl nicht zu verhindern, dass es bei einigen Firmen nun einfach ein Hinauszögern des Endes sei. «Wer in den letzten Jahren gut gewirtschaftet hat, wird es aber vorläufig überleben», sagt Staerkle.

Auch wenn ein Silberstreifen am Horizont erkennbar ist, hadert Staerkle weiter damit, dass die Beizen und Läden geschlossen werden, obwohl auch weiterhin kein Beweis dahingehend erbracht worden sei, dass es sich bei solchen Orten um Ansteckungsherde handle. «Diese Betriebe sind weiterhin die Leidtragenden. Vor allem, weil sie viel Geld für Schutzkonzepte ausgegeben haben.»

Pro Zug: «Nun herrscht wieder Gleichbehandlung»

Mit einer gewissen «stoischen Ruhe» nimmt man die Botschaft des Bundesrates auch bei ProZug, der Dachorganisation der Stadtzuger Geschäfte zur Kenntnis. Zumal der unter anderem der Druck der Gastrobranche offenbar zu einem zählbaren Ergebnis geführt habe, wie Präsidentin Johanna Margraf sagt. Auch sie ist überzeugt, dass vom Kanton nun rasch und unkompliziert Hilfe kommt.

«Auch wenn es natürlich ärgerlich ist, ergibt es Sinn, dass auch die Läden schliessen müssen», sagt Margraf. Denn so werde zwischen der Gastrobranche und dem übrigen Gewerbe wieder eine Gleichbehandlung hergestellt.  

Margraf hält indes fest, dass es danach wohl nicht ganz leicht sein wird, wieder in die Normalität zurückzufinden. Auch wegen der bleibenden Unsicherheit. «Schlimm finde ich zudem, dass die Angestellten nun Zuhause bleiben müssen. Denn die Menschen brauchen ja eine sinnvolle Tätigkeit im Leben.» 

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