Die Poststelle im Gebäude der Uni Luzern wird es nicht mehr lange geben. Zwar gibt man sich bei der Post noch bedeckt, lässt aber durchblicken, dass das Ende der Filiale wohl kurz bevorsteht. Doch es gibt offene Fragen.
Die Stadt Luzern hat seit Montag eine Poststelle weniger. Die Filiale am Hirschengraben öffnete ihre Tore nicht mehr, die Schilder wurden abmontiert, wer vorbeigeht, blickt in einen verlassenen Raum. Die kleine Post wurde Opfer der vom gelben Riesen schon seit einiger Zeit vorangetriebenen Strategie. Widerstände aus dem Quartier blieben erfolglos.
2017 wurde angekündigt, dass im Kanton Luzern 16 Filialen «überprüft» werden, was in den meisten Fällen wohl einer Schliessung gleichkommt. Zu den zu überprüfenden Poststellen gehörte neben jener am Hirschengraben auch die im Gebäude der Universität Luzern (zentralplus berichtete). Wie sieht es also knapp vier Jahre später aus? Ist nun auch das Schicksal dieser Filiale besiegelt, wie es die Spatzen vom ausladenden Dach des KKL pfiffen?
Ein Dementi tönt anders
«Für die Strategieperiode bis 2024 sieht die Post vor, die bereits geplanten Umwandlungen nach der alten Strategie noch zu vollziehen. Das kann bis ins Jahr 2021 dauern und betrifft so auch die Filiale Universität», schreibt Mediensprecher Markus Flückiger auf Anfrage. Will heissen: Es könnte noch dieses Jahr Schluss sein in der Frohburg. Auf die konkrete Frage, ob man die Schliessung der Unipost nach der Überprüfung ausschliessen könne, verweist Flückiger auf obige Ausführungen. Ein Dementi will oder kann er also nicht machen.
Zum Verhängnis wird der Filiale, dass mit der Hauptpost in unmittelbarer Nähe noch eine zweite grosse Niederlassung steht. «Wir wollen in diesem Begegnungsraum auch in Zukunft eine zeitgemässe und gute postalische Versorgung für alle Kunden sicherstellen. Dazu prüft die Post verschiedene Möglichkeiten. Entscheide sind noch keine gefallen», hält Flückiger dazu fest. Man werde über Veränderungen im Poststellennetz informieren, sobald entsprechende Beschlüsse gefasst sind.
Wie sollen künftig grosse Pakete abgegeben werden?
Aktuell dürfte also alles darauf hinauslaufen, dass künftig die Hauptpost aufsuchen muss, wer ein Päckli verschicken oder eine andere Dienstleistung beziehen will. Nur: In der Hauptpost gibt es aktuell weder Postfächer noch einen Schalter für Geschäftskunden, die nicht selten eine Vielzahl und vor allem grosse und schwere Pakete versenden müssen. Diese geben ihre Pakete heute bei der Post im Universitätsgebäude ab. Kurz vor Feierabend herrscht oft reger Betrieb. Aus nachvollziehbaren Gründen fahren fast alle mit dem Auto vor.
«Das Kundenaufkommen beider Filialen kann ohne Probleme in einer Filiale, also in der Hauptpost, aufgefangen werden.»
Markus Flückiger, Mediensprecher
Die Zufahrt zur Hauptpost hingegen ist bereits heute sehr umständlich und eine Totalsperrung der Bahnhofstrasse würde die Situation noch verschärfen. Man will sich gar nicht vorstellen, wie mehrere Autos innert kurzer Zeit in den Innenhof zwischen Hauptpost und Globus fahren und dort sogar noch wenden müssen, da ein Wegfahren über die Bahnhofstrasse nicht möglich ist. Und die Fussgängerinnen dürften sich kaum freuen, wenn Autos in kurzen Abständen vor dem Restaurant Bahnhöfli über das Trottoir fahren.
Aus zwei mach eins – für die Post kein Problem
Würde es vor dem Hintergrund dieser Überlegungen nicht eher Sinn ergeben, wenn schon die Post bei der Uni beizubehalten und die Hauptpost anderweitig zu nutzen? «Der Standort der Hauptpost steht heute nicht zur Diskussion», schreibt Postsprecher Flückiger.
Und weiter: «Geschäftskunden bevorzugen in der Regel Zugangspunkte, welche auch zu Stosszeiten gut erreichbar sind – dies lässt die Post so in ihre Überlegungen einfliessen.» Überlegungen, die zwar implizit, aber doch klar darauf hindeuten, dass das letzte Stündchen der Unipost wohl geschlagen hat.
Denn Flückiger führt weiter aus: «Das Kundenaufkommen beider Filialen kann ohne Probleme in einer Filiale, also in der Hauptpost, aufgefangen werden.» Der physische Standort bleibe aber nach wie vor wichtig.
Andere Zeiten, andere Bedürfnisse
Die Gründe, die für die Schliessung der Unipost ausschlaggebend sind, sind mittlerweile altbekannt. «Die Gewohnheiten der Menschen verändern sich. Treiber dieser Entwicklung ist die Digitalisierung. Genauso wie wir heute Medien immer weniger in Form einer Zeitung konsumieren, nutzen die Kundinnen und Kunden unsere Dienstleistungen immer häufiger mobil, unterwegs und am liebsten rund um die Uhr», schreibt Markus Flückiger.
Folglich würden immer weniger Kunden die Filialen aufsuchen. Und wenn sie dann kämen, würden sie weniger Postgeschäfte erledigen als früher. «In den letzten 20 Jahren betrug der Rückgang bei den Briefen 72 Prozent, bei den Paketen 37 Prozent und bei den Einzahlungen 50 Prozent. Es werden heute als nur noch halb so viele Geschäfte getätigt wie vor 20 Jahren», so Flückiger.
Er betont aber, dass die Post auch in Zukunft mit «relevanten Dienstleistungen fürs tägliche Leben» die flächendeckende Grundversorgung sicherstellen möchte. «Dafür wird sie das Netz der eigen betriebenen Filialen bei rund 800 stabilisieren. In der Stadt Luzern hat die Post so in den letzten Jahren die Filialen Hauptpost, Zürichstrasse und Obergrund neu gestaltet», schliesst Flückiger.
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Quala Lumpur, 06.04.2021, 08:14 Uhr Einfach nur «grusig» … maximieren und auspressen. Lieber noch eine fette Image-Kampagne fahren und eine Führungsebene mehr in der Organisation einbauen.
Sowohl Hirschengraben als auch Uni – beide sind bestens besucht.
👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterE. Müller, 27.03.2021, 18:59 Uhr Die Post bei der Uni hat einen permanenten Securitas-Dienst angestellt, damit die Parkplätze für Kunden freigehalten werden können. Das ist unverhältnismässig, weil die monatlichen Kosten für einen Securitasdienst mind. 20’000.- betragen. So kann eine kleine Poststelle natürlich nicht wirtschaftlich sein.
👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterWalter Imfeld, 26.03.2021, 20:27 Uhr Was für eine Aussage der Post.
Wenn immer ich an der Uni-Zweigstelle 6002 mein Postfach leere stehen die Menschen Schlange am Schalter.
Aber gut, meistens sind nur ein oder zwei Schalter geöffnet.
(So kann man die Kunden auch umerziehen).
Was mich betrifft, habe ich mich auch umerziehen lassen.
Mach jetzt das meiste online.
Ich vermute ganz im Sinne der Post👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterswissness ceo, 26.03.2021, 18:08 Uhr der otto normal kunde verbaucher konsument bewohner und arbeiter in der schweiz wird verschwinden so wie die poststelken …..
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Ich habe die Post im Hirschengraben regelmässig benutzt und habe auch mein Geschäft im anliegenden Bruchquartier. Ich habe die Filiale kaum ohne Schlange erlebt, manchmal musste ich bis vor die Eingangstür anstehen. Da merkt man nicht viel vom «Kundenrückgang», Herr Flückiger!👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterMarkus, 25.03.2021, 10:17 Uhr Vielleicht brauchts mehr Konkurrenz!
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Von geringerem Kundenaufkommen spüre ich nichts.👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterMüller Rentner, 25.03.2021, 07:10 Uhr Die Post am Kasernenplatz zu, ja wohin gehen all die Leute Baselstrasse, Spitalsstrasse, auch die von der Fluhmühle naja ,aber immer schön Teurer u Länger bis was am ort ist
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