Zug: Neue Post Laubenhof vorgestellt

«Die modernste Poststelle der Welt»

Marcel Wyss (links) wird die neue Poststelle Laubenhof leiten. Er posiert mit Rudy Lauener, Leiter Verkaufsregion Zugersee der Post. (Bild: mbe.)

Bereit für den Ansturm: Am 30. November ab 8.30 Uhr können die Stadtzuger die nigelnagelneue Post Laubenhof beim Metalli in Besitz nehmen. Sie ist so gross wie eine Fabrikhalle. Doch so richtig Freude kommt nach dem Knatsch mit der Hauptpost nicht auf.

Platz gibt es genug in der neuen Zuger Hauptpost neben dem Metalli. Sie ist so gross geraten, dass es sogar einen Wegweiser gibt, damit man sich nicht verirrt. Die neue Post befindet sich im dafür umgebauten Erdgeschoss des Zentrums Laubenhofs.

«Wir freuen uns extrem, dass wir der Zuger Bevölkerung eine so grosszügige Poststelle mit einem postalischen Vollangebot anbieten können», sagte Rudy Lauener von der Post an der Medienorientierung vom Freitag. Gemäss dem Leiter Verkaufsregion Zugersee ist die Post Laubenhof «die modernste Poststelle der Schweiz, sogar der Welt». Das meine er allerdings mit einem Augenzwinkern, sagt Lauener.

Neu ist die offene Schalterhalle mit acht Schaltern ohne Scheiben. Auf die Bemerkung einer Journalistin, das gebe es ja bereits in Baar, meinte Lauener, die dortige Poststelle habe nur sechs Schalter. «Zudem ist die Technologie dort eine andere.» Die Scheiben oder Gitter seien wegen der Sicherheit nötig gewesen. Lauener: «Die Sicherheitstechnik ist aber inzwischen weiterentwickelt worden.» Details wollte er aus verständlichen Gründen nicht nennen.

«Wir freuen uns extrem über die grosszügige Post Laubenhof.»

Rudy Lauener von der Post

Die Post Laubenhof ist behindertengerecht eingerichtet, sie ist ebenerdig, ohne Schwellen oder Treppen. Der erste Schalter links hat ein tiefer gelegtes Pültchen vor dem Schalter, von dem aus eine Person im Rollstuhl den Terminal für Zahlungen besser bedienen oder etwas abstellen kann (siehe Fotogalerie).

«Zuger haben zwei Herzen in ihrer Brust»

So richtig Freude über das Geschenk der Post kommt jedoch irgendwie nicht auf: Der Knatsch und die Verstimmung der letzten Monate wegen der Schliessung der Hauptpost in der Altstadt hängt immer noch in der Luft.

Das tönte auch Stadtpräsident Dolfi Müller in seiner Rede an. Die Zuger hätten zwei Herzen in ihrer Brust, ein weltoffenes und ein traditionsverbundenes, sagte er. Die Postverantwortlichen hätten diese «emotionale Seite» ja an der Orientierung im September kennengelernt.

Als «Neustadtpräsident» finde er es positiv, dass die Post es geschafft habe, die Post Laubenhof so grosszügig, offen und transparent zu gestalten. «Da macht ihr vielen Zugern Freude», sagte Müller. Die offene Halle entspreche «zur Hälfte der Zuger Seele».

«Die Übergangslösung für die Hauptpost kommt in der Altstadt gut an.»

Dolfi Müller, Zuger Stadtpräsident

In der Rolle als «Altstadtpräsident» sagt Müller, begrüsse er es, dass die Post eine Übergangslösung für die Hauptpost getroffen habe und diese mit einer Öffnungszeit von sechs Stunden täglich grosszügig ausgefallen sei. «Das kommt positiv an, auch in der Altstadt«, sagt der Zuger Stadtpräsident.

Die Veränderungen in Zug

Die Poststelle Laubenhof ersetzt ab 30. November die Poststellen Baarerstrasse und Bahnhof. Da die Post im Gebiet Postplatz/Altstadt noch keinen Agenturpartner gefunden hat, bietet sie in der Hauptpost am Postplatz als Übergangslösung weiterhin Postdienstleistungen an. Im Postfachschalter gibt es einen bedienten Schalter. Die neue Poststelle Laubenhof hat teilweise längere Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch und Freitag von 7.30 bis 19 Uhr, am Donnerstag bis 20 Uhr. Am Samstag ist die Post von 9 bis 17 Uhr geöffnet.

Dann nahm Müller die Post noch ein wenig in die Pflicht: Er erwarte, dass die Post wie versprochen die Postagentur in der Altstadt realisiere. «Das müsst ihr einhalten, das ist mir ganz wichtig», meinte Dolfi Müller. Die Stadt und der Stadtrat biete der Post weiterhin ihre Unterstützung an. Die Gespräche zur Nutzung des Hauptpostgebäudes laufen gemäss dem Stadtpräsidenten weiter.

Ganz so harmonisch ist das Verhältnis aber offenbar doch nicht:  Der Stadtpräsident wollte lieber nicht auf Pressefotos mit den Postverantwortlichen erscheinen und meinte, die Post Laubenhof sei deren Sache und Verantwortung.

Nur eine Handvoll Parkplätze

Gemäss Lauener will die Post mit der schönen, neuen Post auch Offenheit und Transparenz beweisen. Zu den Investitionskosten für den Umbau wollte sich der Postvertreter trotzdem nicht äussern. Die Post ist eingemietet im Laubenhof, welcher der Pensionskasse der Stadt Zug gehört.

Das Parkplatzangebot der neuen Post Laubenhof beschränkt sich auf ein halbes Dutzend kostenpflichtige Parkfelder an der Lauriedstrasse (siehe Fotogalerie). Das hat bereits im Vorfeld zu Kritik von Gewerbetreibenden geführt, die das Angebot als ungenügend erachten. Ansonsten verweist die Post auf die Tiefgarage Laubenhof und das Parkhaus im Metalli.

Übergangslösung in der Hauptpost

In der Post Laubenhof werden rund 20 Mitarbeiter tätig sein. Geleitet wird die neue Post Laubenhof von Marcel Wyss, der heute die Hauptpost leitet. Diese wird am Montag wie angekündigt geschlossen, es gibt jedoch eine Übergangslösung. Die Kunden der Altstadt werden in der Postfachanlage weiterhin bedient, während sechs Stunden am Tag. Die Lösung gilt, bis die Post ihre geplante neue Agentur in der Altstadt gefunden hat.

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