Die Luzerner sollen gefälligst tanzen dürfen

«Gerade in diesen Tagen ist ein altertümliches Gesetz wieder für viele Luzerner und Luzernerinnen ein Ärgernis: Das Tanzverbot», schreibt die Luzerner SP in einer Mitteilung. Formell zwar abgeschafft, werde es mit dem Gastgewerbegesetz immer noch durchgesetzt (siehe dazu auch unseren aktuellen Artikel). Insbesondere junge Menschen würden in ihrer Freizeitgestaltung bevormundet. SP und JUSO fordern nun eine Abschaffung des Verbots und haben gemeinsam eine Petition und eine Motion im Kantonsrat lanciert.

Petition lanciert, Motion eingereicht

Im Jahr 2009 beschloss der Luzerner Kantonsrat das Tanzverbot formell abzuschaffen. Allerdings sei ein Paragraph im Kantonsgesetz weiter bestehen geblieben. So dürfe die Bewilligung für Verlängerungen nicht erteilt werden. «Wir wollen selber entscheiden dürfen, wie wir die Feiertage verbringen wollen», so Lorena Stocker, Präsidentin der JUSO Kanton Luzern. Deshalb hätten JUSO und SP gemeinsam eine Petition lanciert, mit der sich die vielen Betroffenen gegen diese Bevormundung zur Wehr setzen können. «JUSO und SP hoffen bei der Petition www.tanzstattverbot.org auf die Unterstützung aus der Bevölkerung und der Clubszene», schreiben die Sozialdemokraten weiter.

Gleichzeitig hat David Roth, Präsident der SP Kanton Luzern, eine Motion eingereicht, um den Gesetzesartikel ersatzlos zu streichen. «Der Kantonsrat ist im Jahr 2009 auf halbem Weg stehen geblieben», erklärt er. Dem Kantonsrat stehe damit der schnellstmögliche Weg offen, Luzern von diesem mittelalterlichen Gesetz zu befreien.