Jetzt ist’s definitiv: Die Luzerner Museen ziehen ins Zeughaus
Die Luzerner Regierung plant eine grosse Rochade: Das Natur-Museum und das Historische Museum sollen zusammengelegt und unter neuem Namen im Zeughaus Musegg untergebracht werden. Im Gegenzug entsteht am Kasernenplatz eine «Gerichtsmeile».
Die Luzerner Museen erhalten einen neuen Standort: Wie die Luzerner Regierung am Donnerstag mitteilt, zügeln das Historische und das Natur-Museum definitiv ins Zeughaus. Eine Studie habe nachgewiesen, dass sich das Gebäude dafür eignet.
«Wir wollen ein begeisterndes, vielseitiges und innovatives Museum schaffen, das überregional ausstrahlt», wird Bildungs- und Kulturdirektor Marcel Schwerzmann (parteilos) in der Mitteilung zitiert.
Die Investitionskosten werden gemäss einer ersten Schätzung auf insgesamt rund 35 bis 37 Millionen Franken geschätzt. Eröffnet werden soll das neue Museum voraussichtlich im Jahr 2030. Über das Bauprojekt wird der Kantonsrat voraussichtlich im Jahr 2024/2025 befinden, wie die Staatskanzlei in einer Medienmitteilung schreibt.
Im Vorfeld gab es Kritik am Standort Zeughaus, weil dieser weniger gut erschlossen sei als der Kasernenplatz (zentralplus berichtete). Die Regierung hielt am Donnerstag fest, dass sie gemeinsam mit der Stadt Luzern sowie Organisationen einen hindernisfreien Zugang sicherstellen wolle. Im Vordergrund stünden bauliche Massnahmen, deren Kosten grob auf 3,2 Millionen Franken geschätzt werden.
Aus Museum wird Gerichtssaal
Damit wird am Kasernenplatz Raum frei für die Gerichte. Mit dem Projekt «Gerichtsmeile» sollen die heutigen drei Standorte des Kantonsgerichts in der Stadt Luzern an einem gemeinsamen Standort zusammengeführt werden – dem heutigen Standort des Natur-Museums und des Historischen Museums.
Dadurch sollen laut dem Kanton unter anderem Synergien genutzt werden können. Zudem werde der Sicherheitsstandard erhöht. Weiter sollen die Zugänge hindernisfrei gestaltet werden. Ebenso soll das Gericht moderne Arbeitsplätze erhalten.
Noch geprüft werden muss gemäss Machbarkeitsstudie die Verbindung zwischen den beiden Gebäuden. Ferner ist für den Umzug der Gerichte in die Museumsgebäude eine Teilrevision der Bau- und Zonenordnung der Stadt Luzern notwendig.
Gestartet wird mit der Umsetzung der «Gerichtsmeile», sobald das Projekt «Luzerner Museum» in trockenen Tüchern ist, voraussichtlich Anfang 2025. Die Kosten werden auf rund 27 Millionen Franken geschätzt.
Rochade hat Kosten zur Folge
Der Umzug von Museen und Gericht wird dem Kanton zufolge höhere Betriebskosten verursachen. Bei den Museen steigen sie gemäss einer ersten Schätzung um 1,3 Millionen Franken pro Jahr an (von 4,6 auf 5,9 Millionen Franken). Dies sei in erster Linie auf die Anpassung der Mietkosten von rund 1,1 Millionen Franken pro Jahr als Folge der vorgesehenen Investitionen zurückzuführen, schreibt der Kanton in einer Mitteilung. Bei den Gerichten belaufen sich die jährlichen Mehrkosten auf rund 300'000 Franken, die vor allem auf die Mietzinse zurückzuführen seien.
«Die Realisierung erfordert zwar höhere Investitions- und Betriebskosten als heute, bietet dafür aber sehr viele Vorteile», so die Regierung. Seit Jahren seien Ideen für eine neue Nutzung des Zeughauses gesucht und wieder verworfen worden. Heute wird das Haus, welches dem Kanton Luzern gehört, nur zwischengenutzt. «Diese Wiederbelebung ist aus denkmalpflegerischer, gesellschaftlicher und ökonomischer Sicht sehr sinnvoll», wird Finanzdirektor Reto Wyss (CVP) zitiert.
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paul, 29.01.2021, 19:44 Uhr unglaublich!!! wer kommt auf do eine idee!!
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👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterSamuel Heggli, 28.01.2021, 12:58 Uhr Sollen doch die Gerichte ins Zeughaus. Aber die Museen ins Abseits stellen – an einen schlechteren Standort mit viel weniger Nutzfläche. Das Volk wird diesen Abbau an der Urne beerdigen.
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👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterKasimir Pfyffer, 28.01.2021, 11:21 Uhr Steckt die Gecken ins Zeughaus und lasst die Museen am angestammten Ort!
👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterPeter Lehmann, 28.01.2021, 10:43 Uhr Man macht nun also den Bückling vor den eitlen Richtern, denen das neue Verwaltungsgebäude am Seetalplatz zu wenig repräsentativ und zentral ist.
Doch doch, macht Sinn. Ich hoffe schwer, dass dieses Vorhaben an der Urne beerdigt wird.👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter