Im vergangenen Jahr ist der Anteil der Katholiken an der städtischen Bevölkerung erstmals unter 50 Prozent gesunken. Eindeutige Erklärungen dafür gibt es nicht.
Die römisch-katholische Kirche hat’s in Luzern schwer: Nur noch 49 Prozent der städtischen Bevölkerung waren 2017 Katholiken. Dies geht aus Zahlen von LUSTAT Statistik Luzern hervor, wie die «Luzerner Zeitung» berichtet.
Zwar sind es in absoluten Zahlen 4’000 Katholiken mehr als 2016, doch die Nicht-Katholiken sind in dieser Zeit durch Zuwanderung noch stärker gewachsen. «Das macht den Mix der Religionen reichhaltiger und relativiert die Zahl der Katholiken», sagt Antonius Liedhegener, Professor für Politik und Religion an der Universität Luzern, zur LZ.
Dass der Anteil erstmals unter 50 Prozent fällt, bezeichnet Liedhegener als Überraschung. Damit werde eine magische Grenze unterschritten. Immer mehr Luzerner treten aus der Kirche aus, gerade die Jüngeren. Kinder sind immer seltener römisch-katholisch, derzeit nur noch gut 34 Prozent.
In der Stadt sinkt der Antei der Katholiken stärker als im restlichen Kanton Luzern, wo die Zahlen ebenfalls zurückgehen: Dort bezeichnen sich noch gut 60 Prozent der Bevölkerung als römisch-katholisch. Am stärksten sind die Katholiken im Entlebuch vertreten mit 79 Prozent der Bevölkerung.
Für das laufende Jahr dürfte die Bilanz wieder negativ ausfallen: Die Zahl der Kirchenaustritte sei bis jetzt höher als im 2017, aber niedriger als im 2016, sagt Urban Schwegler, Medienverantwortlicher der Katholischen Kirche Stadt Luzern zur LZ.
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