Vorstoss im Zuger Kantonsrat

Die Heizpilze sind in Zug noch nicht vom Tisch

Streitpunkt Heizpilz. Kommen sie nun doch wieder zum Einsatz? (Bild: Dominik Ultes/Fotolia)

Die Diskussion um die umweltfeindlichen Heizpilze ist neu entbrannt. In einem Vorstoss fordert der Zuger FDP-Politiker Rainer Leemann, dass Gastronomen zeitlich beschränkt Heizpilze aufstellen dürfen. Die Idee findet Anklang – sogar bei der SP.

Kommt es im Kanton Zug nun doch zu einer Kehrtwende in der Causa Heizpilz? Diese sind nämlich nach aktuellen Regelungen nach wie vor verboten. Den Vorstössen zum Thema rechnete Urs Raschle, Vorsteher Departement Soziales, Umwelt, Sicherheit (SUS), bisher geringe Chancen ein (zentralplus berichtete). Nun könnte es doch anders kommen.

Wie Postulant Rainer Leemann schreibt, sei der Vorstoss eine «zeitlich beschränkte Sofortmassnahme, um die Gastronomen unkonventionell zu unterstützen.» Geplant ist, dass die Restaurantbetreiber während der kalten Jahreszeit im Aussenbereich Heizpilze und ähnliche Wärmeanlagen aufstellen dürfen – vorzugsweise solche, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden.

Unerwartete Schützenhilfe

Der Rat stimmte dem Postulat mit 57 zu 11 Stimmen zu. Unerwartete Unterstützung kam von der SP – obwohl sie gegen ihre Überzeugung stehen. Gemäss «Pilatus Today» sagte Zari Dzaferi (SP), dass es begrüssenswert sei, über kreative Wege zu diskutieren, um den Gastronomen zu helfen. Die Regierung soll nun eine bis März oder April befristete Sonderregelung ausarbeiten – auch wenn diese diametral gegen das Credo des Klimaschutzes stehe.

Ähnlich positiv sah es Tabea Zimmermann Gibson von der ALG. Zwar stecke sie in einem Dilemma zwischen Notwendigkeit und Umweltschutz, aber dieser sollte nicht gegen die Gastrobetriebe ausgespielt werden. Stephanie Vuichard (ALG) bezweifelte aber, dass die Heizpilze des Problems Lösung seien und fügte an, dass Mietzinsreduktionen eine effektivere Hilfe seien.

Regierung beratet sich

Kritik kam vonseiten der CVP. Sie sprach sich mehrheitlich gegen die Heizpilze aus. «Wer will schon im Winter in einem Zelt sitzen, wenn im warmen, gemütlichen Restaurant die Hälfte der Tische leer sind?», wird Benny Elsener auf dem News-Portal zitiert.

Die Zuger Regierung wird die Verordnung nun baldmöglichst beraten. Eine Umsetzung ist frühestens am 5. Dezember möglich.

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Gfrörli
    Gfrörli, 27.11.2020, 15:43 Uhr

    Beste aller Lösungen, wie man nur schon auf derart bescheuerte Ideen kommen kann. Unterstützen in jedem Fall, aber bitte effektiv.

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    • Profilfoto von Zuger Kerl
      Zuger Kerl, 28.11.2020, 14:14 Uhr

      finde es auch eher sinnlos, das Winterwetter mit Gas aufheizen. Im Restaurant ist es viel gemütlicher

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