«Booster hätte ihr das Leben gerettet»

Die erste Krienserin, die geimpft wurde, ist an Corona gestorben

Wann werden in der Schweiz Booster-Impfungen zugelassen? (Symbolbild: Mat Napo/Unsplash) (Bild: Symbolbild: Mat Napo/Unsplash)

Alice Schmidli war die Allererste, die in Kriens gegen Corona geimpft wurde. Neun Monate nach der zweiten Impfung ist sie tot. Ihr Sohn macht Vorwürfe und sagt: «Mit einem Booster wäre meine Mutter noch am Leben.»

Alice Schmidli war die erste, die in Kriens die Corona-Impfung erhielt. Die damals 89-Jährige sagte gegenüber «Tele 1», dass sie keine Angst habe vor der Impfung. Wenn sie auch ein wenig aufgeregt sei.

Neun Monate nach der zweiten Corona-Impfung ist Alice Schmidli tot. Wie die «Sonntagszeitung» berichtet, starb sie an Covid-19. Am Freitag vor einer Woche war ihre Körpertemperatur leicht erhöht, ein erster Antigentest war negativ. Tags darauf fiel ein PCR-Test positiv aus. Ihr Zustand verschlechterte sich dramatisch. Sie rang nach Luft, «es war der reinste Horror», wie ihr Sohn Jack Schmidli gegenüber der Zeitung sagt.

Sohn macht den Behörden Vorwürfe

«Hätte meine Mutter eine Booster-Impfung bekommen, wäre sie jetzt noch am Leben», sagt Jack Schmidli. Seine Mutter hätte nicht so elend sterben müssen. Sie war zwar alt, aber gesund. Er macht den Behörden Vorwürfe. Denn er könne nicht nachvollziehen, weswegen die Booster-Impfungen noch nicht zur Verfügung stehen. Die Datenlage aus anderen Ländern sei doch eigentlich klar, so Jack Schmidli. So begann Israel bereits im Juli als erstes Land weltweit, seine Bevölkerung ein drittes Mal zu impfen. Studien aus Israel und den USA zeigen, dass der Schutz besonders beim Pfizer-Impfstoff mit der Zeit abnimmt.

Alice Schmidli ist gemäss dem Medienbericht nicht die einzige Bewohnerin, die im Krienser Altersheim gestorben ist. Seit dem 1. September wurden 14 Personen positiv getestet, drei von ihnen sind gestorben. Alle waren zweifach geimpft.

Wann kommt die Booster-Impfung?

Eine Sprecherin des Bundesamt für Gesundheit (BAG) sagt im Medienbericht, dass zum heutigen Zeitpunkt noch nicht feststehe, «ob und für wen eine Auffrischimpfung allenfalls nötig wäre».

Bei der Zulassungsbehörde Swissmedic ist zurzeit das Gesuch für einen Booster-Impfstoff hängig. Die Swissmedic sagt auf Anfrage der «Sonntagszeitung», dass die aktuellen Zahlen zu den Impfdurchbrüchen gemessen an der Gesamtzahl der Infektionen «immer noch sehr gering» seien.

Einiges deute darauf hin, dass der Impfschutz vor schweren Krankheitsverläufen auch bei der Delta-Variante für mindestens 12 Monate anhalte. Swissmedic wird wie folgt zitiert: «Ob dies für alle Personen- und Altersgruppen gilt, wird weltweit mit Hochdruck untersucht.»

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8 Kommentare
  • Profilfoto von Serge
    Serge, 18.10.2021, 12:24 Uhr

    Privatschüler Danke
    Es geht nur um das Hinterfragen der Impfung!
    Im Zunacher sind 14 Doppel Geimpfte erneut an Corona erkrankt 3 verstorben.
    WISO, Habend sie von diesen Zahlen schon gelesen?
    Tropfen auf den Heissen Stein?
    Artikel ist wenn es mit recht ist vom Tagblatt.
    Ich hinterfrage gerne ,es ist eure und meine Zukunft.

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  • Profilfoto von Do not panic
    Do not panic, 18.10.2021, 06:07 Uhr

    Ja es ist schon ganz fest tragisch und sicherlich nur der fehlenden 3. Impfung geschuldet wenn jemand mit 90 Lebensjahren stirbt…

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    • Profilfoto von Primarschüler
      Primarschüler, 18.10.2021, 07:31 Uhr

      Diese Frau ist an Corona gestorben. Was sie schreiben ist unanständig und rücksichtslos.

      Es hat mehr als genug Zahlen aus dem Ausland die Beweisen, dass die Übersterblichkeit tiefer ist bei Personen die nach 6 Monaten die Booster Impfung erhalten haben. Wer einfache Daten nicht deuten kann, dem ist in der heutigen Welt nicht mehr zu helfen. (Übrigens, die Übersterblichkeit in der Schweiz steigt schon wieder.)

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      • Profilfoto von Do not panic
        Do not panic, 18.10.2021, 08:32 Uhr

        Täglich sterben alte (und junge) Menschen an Krebs. Soll sich jetzt jeder Angehörige deswegen aufregen dass die Krebsforschung so schleppend vorangeht?

        Es ist immer einschneidend wenn ein Angehöriger aus dem Leben scheidet, das eine hat mit dem anderen jedoch nichts zu tun.

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    • Profilfoto von Manuela Grimm
      Manuela Grimm, 18.10.2021, 10:48 Uhr

      Ziemlich respektlos gegenüber den Angehörigen, dieser Zynismus.

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  • Profilfoto von Serge Denervaud
    Serge Denervaud, 17.10.2021, 19:31 Uhr

    Leider hört man immer mehr von Mitmenschen die geimpft sind, das sie an Corona Erkranken. Vieleicht sollte die Frage: wann kommt die 3 Impfung, anders sein. Wiso nützt die Impfung nach gewissen Monaten nicht mehr.
    Ist echt zu hinterfrage.
    Würde denn die 3 Impfung überhaubt nützen oder eher nach einigen monaten ihre wirkung erneut verlieren.
    Dazu, es scheint das geimpfte eher Trojaner sind, die anderre ob geimpft oder nicht anstecken können.

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    • Profilfoto von Primarschüler
      Primarschüler, 18.10.2021, 07:27 Uhr

      Ihre Logik ist fehlerhaft.

      Die Impfung wirkt, aber nicht 100%. Deshalb hat es einen gewissen Anteil geimpfter Personen sie trotzdem erkranken. Dieser Anteil wächst mit der Zeit, weshalb die Auffrischhung auch nötig ist. Das sehr wenige Personen trotz Impfung gestorben sind ist der Beweis dass die Impfung wirkt. Das aber nach 6-9 Monaten mehr und mehr geimpfte erkranken ist ebenfalls der Beweis das der Booster benötigt wird.

      Das ist ganz einfache Statistik, wer das nicht versteht und eine Schwarz-Weiss 100%ige Impfwirkung verlangt, dem kann nicht geholfen werden.

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  • Profilfoto von Besorgter
    Besorgter, 17.10.2021, 14:25 Uhr

    Traurig. Die Schweizer Behörden sind bezüglich Corona anderen Ländern ständig hinterher. Anscheinend sind wir nicht fähig, von Ausländischen Daten zu lernen – nein, wir müssen warten bis Leute im Inland sterben.

    Im übrigen, ähnlich werden auch die jüngeren Risikopersonen einem unnötigen Risiko ausgesetzt: sobald man geimpft ist, muss der Arbeitgeber einen nicht mehr schützen. Egal das einige trotz Impfung nicht voll geschützt sind (Immunkranke), oder der Schutz mit der Zeit ablässt (die meisten Risikopersonen sind vor 6-9 Monaten geimpft worden).

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