Kein Platz für das Fastenbrechen?

Ramadan: Pausenregel sorgt für Unmut bei Coop-Mitarbeitern

Die Coop-Filiale im Bahnhof Luzern. (Bild: zvg)

Muslimische Mitarbeiter im Coop Luzern dürfen ihr Fasten nicht in einer Pause brechen. Coop bestreitet jedoch eine offizielle Anweisung.

Muslimische Mitarbeiter der Coop-Filiale am Bahnhof Luzern dürfen während ihrer Schicht keine Pause einlegen, um ihr Fasten zu brechen. Das berichtet «20 Minuten». Mehrere Betroffene empfänden diese Regelung als respektlos und diskriminierend. Die Coop-Leitung bestreite jedoch, dass eine solche Anweisung existiere, und kündige interne Gespräche an.

Das Fasten im Ramadan dauert von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. In Luzern sei das Fastenbrechen derzeit um 18.19 Uhr möglich. Mitarbeiter der Spätschicht, die bis 22.30 Uhr arbeiten, hätten darum gebeten, zu diesem Zeitpunkt eine kurze Pause einlegen zu dürfen.

Laut einem betroffenen Mitarbeiter wurde dies von der Filialleitung jedoch ohne Begründung abgelehnt. Mehr als die Hälfte der Belegschaft sei betroffen und fühle sich durch die Entscheidung der Filialleitung enttäuscht.

Fastenbrechen – mit einem Schluck Wasser

Der Fachstellenleiter für islamfeindliche Diskriminierung erklärt gegenüber «20 Minuten», dass das Fastenbrechen durch einen Schluck Wasser oder einen kleinen Happen erfolgen kann.

Coop-Sprecherin Anna Berger sagt gegenüber «20 Minuten», dass der Konzern mitarbeiterfreundliche Arbeitszeiten anbiete. Grundsätzlich werde versucht, auf Wünsche einzugehen, sofern es die betriebliche Situation erlaube. Coop werde den Fall nun überprüfen und das Gespräch mit der Geschäftsführung suchen.

Verwendete Quellen
0 Kommentare
Aktuelle Artikel
Apple Store IconGoogle Play Store Icon