Nach rund einem Jahr

Per Anhänger auf und davon: Laden sagt Pilatusplatz ade

Am Pilatusplatz gibt es einen Laden weniger. (Bild: Emanuel Ammon)

Der Shopcontainer am Pilatusplatz in der Stadt Luzern ist nicht mehr. Am Dienstag ist er von Arbeitern mit Hilfe eines Krans abtransportiert worden.

Die Passanten haben wohl nicht schlecht gestaunt, als sich am Dienstagmorgen kurz vor 9 Uhr der Shopcontainer am Pilatusplatz gen Himmel hob. Arbeiter setzten ihn mit einem Kran auf einen Anhänger und fuhren mit ihm davon. Zuvor ist am Montag bereits die hölzerne Rampe am Eingang zum Selbstbedienungsladen demontiert worden.

Seit November 2023 konnten Luzernerinnen im Container per Handy eigenständig einkaufen. Im Laden gab es vor allem Produkte von «Kneuss Güggeli», «Guets us Obwalde», und «Bio-Familia AG» (zentralplus berichtete). Hinter dem Laden standen die Luzerner Firmen Digitalrat und Echion, die sich für den Container mit der Hägendorfer Firma Storeconcept zusammengetan haben (zentralplus berichtete).

Trotz Ende sind Betreiber zufrieden

Wieso ist der Laden schon wieder Geschichte? Kevin Klak von Digitalrat verweist auf Anfrage auf eine Medienmitteilung, die das Unternehmen am Dienstag veröffentlicht hat. Diese klärt auf: Der Shopcontainer war ein zeitlich begrenztes Pilotprojekt, das jetzt seinen Abschluss gefunden hat.

Die Firmen hinter dem Laden wollten mit diesem neue Technologien und Verkaufskonzepte für den Detailhandel testen. Wie es in der Mitteilung heisst, ziehen sie eine positive Bilanz. Die erhaltenen Rückmeldungen seien durchwegs gut gewesen. Einzig die gesetzlichen Vorgaben zu den beschränkten Öffnungszeiten hätten bei vielen Kritik ausgelöst.

Der Shopcontainer mit seiner hellbraunen Holzverkleidung, wie er am Dienstag per Kran auf einen Anhänger geladen und abtransportiert worden ist. (Bild: naf)

Obwohl der Laden ohne Personal funktioniert hat, durfte er nicht durchgehend geöffnet sein und musste sich den regulären Ladenöffnungszeiten unterordnen. Der Kanton lehnte im letzten März eine dahingehende Beschwerde ab (zentralplus berichtete). Die Kantonsrätin Ursulat Berset griff die Thematik mit einer Motion auf (zentralplus berichtete). Zurzeit läuft bis Ende April eine Vernehmlassung dazu.

Container statt Hochhaus

Ob der Shopcontainer oder das dahinterstehende Konzept in der Stadt Luzern jetzt an einem anderen Ort wieder zum Zug kommt, ist nicht bekannt. «Die erzielten Ergebnisse und Erfahrungen werden als Grundlage für zukünftige Innovationen dienen», schreibt die Firma Digitalrat.

So hat der Container ausgesehen. Er mass in der Länge gut sechs Meter und in der Breite etwa 2,5 Meter. (Bild: Digitalrat GmbH)

Dort, wo der Container als Zwischennutzung stand, ist eigentlich ein 35-Meter-Hochhaus geplant. Das Projekt «Lu Two» hängt aber vor dem Bundesgericht fest. Im Januar haben die Verantwortlichen mitgeteilt, dass sie den Baustart für das Vorhaben abermals nach hinten verschoben haben. Ursprünglich wäre geplant gewesen, dass das Gebäude dieses Jahr fertig wird (zentralplus berichtete).

Verwendete Quellen
  • Augenschein vor Ort
  • Schriftlicher Austausch mit Kevin Klak, Digitalrat GmbH
  • Medienmitteilung von Digitalrat
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