Überlastung und mangelnde Sauberkeit

Luzerner Manor-Angestellte klagen über schlimme Zustände

Manor steht derzeit unter Druck: Die Angestellten beschweren sich in den Medien. (Bild: cbu)

Eine Kritikwelle überrollt das wohl bekannteste Schweizer Warenhaus. Es kursieren Gerüchte über den Verkauf der Kette. Nun sprechen auch Luzerner Angestellte über Personalmangel.

Die grösste Schweizer Warenhauskette Manor steht im Hagel der Kritik. Angestellte der Filiale in Basel haben gegenüber Medien Vorwürfe wegen fehlendem Personal geäussert. Das Team habe die «Schnauze voll», chronisch unterbesetzt zu sein.

Nun sprechen auch die Angestellten des Warenhauses in Luzern. «Es sind untragbare Zustände», sagt eine Frau, die seit Längerem für das Warenhaus arbeitet. «Das ganze Personal läuft am Limit», zitiert «CH Media» die Verkäuferin.

Teils müsste eine Angestellte ein ganzes Stockwerk alleine verwalten, vom Auffüllen der Regale bis zur Betreuung der Kundschaft. Zudem ein ekliges Detail: «Der ganze Laden wird kaum mehr gereinigt, die Toilette sieht eklig aus, mit Kotspuren, und es stinkt nach Urin», erzählt die Frau.

Wird Manor verkauft?

Die Manor-Pressestelle dementiert die Vorwürfe. Das Unternehmen nehme das Wohlbefinden der Angestellten sehr ernst, sagt Sprecherin Claire Freudenberger. In Basel habe die Firma im letzten Jahr die Anzahl Überstunden beispielsweise deutlich senken können.

Doch jüngste Zeitungsberichte legen Brisantes offen. Für die Manor-Kette wird derzeit eine Käuferin gesucht. Das berichtet die «Handelszeitung» mit Verweis auf fünf unabhängige Quellen.

Manor kämpft schon seit Jahren. Sinkende Umsätze, immer weniger Filialen und schwindendes Personal. Das letzte Mal, als der Konzern seine Umsätze veröffentlichte, waren es 1,7 Milliarden Franken. Das war 2019. Drei Jahre zuvor lag der Umsatz fast eine Milliarde höher.

Verwendete Quellen
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6 Kommentare
  • Profilfoto von Ursula
    Ursula, 27.01.2023, 01:06 Uhr

    Bezahlt man die Angestellten gut, hat man auch keine Probleme Personal zu finden.
    .
    Förderlich ist auch eine Kultur, die auf Anstand und Respekt gegenüber Mitarbeitern aufgebaut ist.
    .
    Jeder HR, Verwaltungsrat und Aktiinär weiss, dass das was ,,gesät,, wird, auch ,,geerntet,, wird.
    Menschen sind keine Zitronen, die nach belieben ausgepresst werden können, derweil das Management den,, Kuchen alleine isst,, !

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    LaNi12, 24.01.2023, 07:07 Uhr

    Ich bin ja selten in Luzern, war aber vergangenen Samstag im Manor.
    In der Abteilung für Damenbekleidung eine riiiesige Schlange an der Kasse. Nur eine Kasse wurde bedient, von einer jungen Dame.. Zwei Damen waren mit einer weiteren Dame am Quatschen und eine weitere junge Dame, die vollen Einsatz zeigte, öffnete dann eine weitere Kasse.. Würden alle mitpacken würde niemand am Limit laufen…

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    Head Hunter, 21.01.2023, 09:36 Uhr

    Es ist immer das Gleiche……. Dauernd jammern aber womöglich noch CHF 6000 netto fordern. Klemmt euch doch selber in den Allerwertesten, es waren noch nie so viele Jobs offen wie aktuell! Herrgott, ich kann es nicht mehr hören…….

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    • Profilfoto von E.Burri
      E.Burri, 22.01.2023, 11:05 Uhr

      Es würden mehr Leute arbeiten. Es wird ja nur gespart. Die Inhaber wollen mehr verdienen!!!!
      Deshalb die Miseren. Solche Geschäfte einfach nicht mehr besuchen fertig Schluss. Sollte es zu einem Nachfolger kommen, geht das im gleichen Stil weiter.
      Die Angestellten werden nur verheizt. Die Löhne sind im Keller. Wer will denn so noch arbeiten???
      Ich nicht!!
      Zum Glück bin ich in Rente..

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      M. Moser, 22.01.2023, 13:14 Uhr

      Die Niedriglohnwelle hat die Schweiz längst erreicht. Es werden keine Löhne mehr bezahlt die ein Leben sichern. Vollstellen mit einem Beschäftigungsgrad von 100% sind Mangelware und werden im Verkauf längst nicht mehr angeboten. Teilzeitverträge sind der grosse Renner… das da kein voller Lohn ausbezahlt wird dürfte jedem klar sein. Die Problematik ist die viele dieser Verkäuferinnen erhalten ihren Arbeitsvertrag über sogenannte vorgeschaltete Zeitarbeitsfirmen. Diese Verträge sind sehr oft auf 3 Monate befristet da nützt alles in den Allerwertesten klemmen nichts mehr. Wenn heute eine gelernte Verkäuferin einen vollen Lohn verlangt dann steht sie in der Auswahl im Abseits. Die Floskel «sie hören von uns» bedeutet eigentlich nichts anderes als das es wohl mit dem Job wieder nichts wurde. Grund dafür, zu hohe Lohnforderung.

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      • Profilfoto von Max Unbill
        Max Unbill, 26.01.2023, 08:32 Uhr

        Dieses systemisch-strukturelle «Problem» wäre schnell gelöst, wenn die Arbeitnehmer in prekären, ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen – also Hunderttausende – den Bettel hinschmeissen und sich alle bei den Gemeindesozialämtern für Sozialhilfe anmelden würden. Das würde die Politik ganz schnell und ganz gehörig zum unverzüglichen Handeln bewegen. Praktikable Resultate (Mindestlöhne deutlich über BEX und Freibeträge und inkl. Steuern) würden in Windeseile folgen! Arbeit würde sich dann vielleicht, aber nur vielleicht, wieder lohnen.

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