Neues Verkaufskonzept

Luzern: So funktioniert der neue Shopcontainer am Pilatusplatz

Kevin Klak hat auf der Baubrache unten rechts im Bild ein Baugesuch für einen temporären Shopcontainer gestellt. (Bild: zvg)

QR scannen, eintreten, auswählen und elektronisch bezahlen: Hinter dem neuen Selbstbedienungs-Shopcontainer steckt Kevin Klak von der Digitalrat GmbH. zentralplus hat nachgefragt.

Das bei der Stadt Luzern eingegebene Baugesuch lässt aufhorchen. Am Pilatusplatz soll ein Selbstbedienungsladen zu stehen kommen. Der Metallcontainer mit Holzverkleidungen innen und aussen sowie einer Glaswand ist verhältnismässig klein. Er misst gerade mal 6 Meter in der Länge, 2,35 Meter in der Breite und 2,3 Meter in der Höhe. Lässt sich so aber mit wenig Aufwand installieren und auch wieder abtransportieren.

Hinter dem Experiment für den Erfolg eines Selbstbedienungsladens am Pilatusplatz steht der Luzerner Bauherr Digitalrat GmbH. Die für den Container und dessen Funktionalität zuständige Hägendorfer Firma Storeconcept und die Softwarelieferantin Screenfodnet haben schon verschiedene andere solche Selbstbedienungsläden realisiert.

Temporäres Testlabor für neue Verkaufskonzepte

Wie dem dem Baugesuch angefügten Betriebskonzept zu entnehmen ist, will es der Betreiber den Kunden möglichst einfach machen. Die Glasschiebetür an der Stirnseite lässt sich durch Einscannen eines QR-Codes öffnen. Der Kunde wird damit auch gleich auf ein Tool geleitet, das es ihm erlaubt, die gewünschten Produkte zu scannen und seinen Einkauf mit einer Bezahllösung zu verbinden.

Kevin Klak von der Digitalrat GmbH geht beim Shopcontainer von einer Betriebszeit von mindestens zehn Monaten aus. So lange dürfte es aktuell mindestens dauern, bis auf diesem Platz das bereits geplante Hochhaus in Angriff genommen werden kann.

«Wir wollen mit diesem Shop neue Verkaufskonzepte testen», erläutert Kevin Klak. «Dazu gehört auch, dass wir nicht nur ausprobieren, welche Produkte an diesem Standort auf Nachfrage stossen, sondern auch welche Öffnungszeiten Anklang finden.» Nur eines will er nicht: Mit einem Angebot von Alkohol und Tabakwaren experimentieren. Das ist ausdrücklich im Betriebskonzept festgehalten.

Shop geht kaum vor Mitte April in Betrieb

Klak steht im regen Austausch mit Verkaufsläden wie auch Produkteherstellern. «Weil traditionelle Verkaufskonzepte vielerorts nicht mehr wunschgemäss funktionieren, ist der Bedarf nach Alternativen gross.» Das Baugesuch liegt bis 22. März auf. Wie der Eingabe zu entnehmen ist, sind für die Installation des Containers rund 15 Tage vorgesehen. Also dürfte der Start frühestens Mitte April erfolgen können. Auf einen genauen Termin will sich Kevin Klak nicht festlegen, zumal zuerst noch die Reaktionen auf das Baugesuch abzuwarten sind.

«Wenn wir Lebensmittelproduzenten als Beispiel nehmen, so sind sie in der Produkteplatzierung auf Detailhändler angewiesen. Wir können ihnen viel mehr Flexibilität bieten – auch was die Auswechslung von Produkten betrifft.»

Kevin Klak, Experte für Unternehmensentwicklungen, Digitalrat GmbH

Was können Kundinnen in diesem Shop erwerben? Klak stehe in Kontakt mit verschiedenen Anbietern. Für diese könne ein solcher Shop Gelegenheit bieten, neue oder auch in der Region bisher nicht erhältliche Produkte zu testen, meint Klak.

Auch Anbieter aus der Region können Produkte einstellen

«Wenn wir Lebensmittelproduzenten als Beispiel nehmen, so sind diese in der Produkteplatzierung auf Detailhändler angewiesen», sagt er. «Wir hingegen können ihnen viel mehr Flexibilität bieten mit unserem Shopcontainer – auch was die Auswechslung von Produkten betrifft.» Wobei er schon auch dafür besorgt sein will, den Kunden ein verlässliches Angebot bereitzustellen.

Üblicherweise hätten Lebensmittelproduzenten in der Regel nur über einen eigenen Onlineshop die Gelegenheit, neue Produkte im Markt zu testen, erklärt Klak. Manche würden den Onlineshop auch nur zu diesem einen Zweck betreiben.

Kevin Klak ist mit dem Angebot des Shopcontainer nicht nur auf die grossen Produzenten von geeigneten Shopprodukten aus. Er kann sich als Partner auch kleinere Betriebe aus der Stadt vorstellen, die einen zweiten Standort oder Absatzkanal ausprobieren möchten. Und sei es auch nur für ein bestimmtes Produkt.

Verwendete Quellen
  • Telefongespräch mit Kevin Klak
  • Baugesuch zur Zwischennutzung Pilatusplatz auf der Website der Stadt Luzern

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