Erstes Projekt: So will der City-Manager Luzern beleben

Seit 100 Tagen ist Luzerns erster City-Manager Erich Felber im Amt. Nun zieht er ein erstes Fazit – und stellt ein Projekt zur Belebung der Innenstadt vor.

Redaktion

Marc Sieger

«Wir starteten auf einer grünen Wiese», sagt Erich Felber am Dienstagmorgen an einer Pressekonferenz. Seit 100 Tagen ist der erste Luzerner City-Manager im Amt. Die ersten Wochen seien geprägt gewesen vom Kontakteknüpfen und dem Aufbauen von Vernetzungen. «Die ersten Monate arbeiteten wir mit einem ‹Start-up-Groove›», sagt Felber.

Am Dienstag blickt der City-Manager auf seine ersten Wochen im Amt zurück – passend dazu findet die Pressekonferenz in einem leerstehenden Ladenlokal in der Passage zum Stein statt. «Auch das ist eine Art von Nutzung», sagt der City-Manager mit einem Schmunzeln.

Das erste Fazit des Vereins City-Management: «Wir sind überzeugt, dass die Innenstadt heute schon attraktiv ist. Aber Innenstädte sind im Wandel. Das Einkaufsverhalten hat sich verändert. Wir betrachten das aber als Chance.» Es habe sich aber deutlich gezeigt: «Es fehlt eine zentrale Anlaufstelle.» Dort will der City-Manager in die Bresche springen.

Eines der ersten Probleme, die er anpacken will: die dunklen Schaufenster und die leerstehenden Läden.

Neue Plattform lanciert für leere Ladenflächen

Als erstes Projekt überhaupt hat das City-Management darum eine Plattform für leerstehende Ladenflächen lanciert. Diese ermögliche es, Erdgeschossflächen in der Luzerner Altstadt zu inserieren oder zu suchen. Zum Einsatz kommt dabei die bestehende Plattform «LeAN». Das steht für «Leerstand, Ansiedlung». Die Plattform kommt bereits in mehreren Städten in Deutschland und in Österreich zur Anwendung. In der Schweiz gehört Luzern zu den ersten Städten, die auf die Plattform setzt. Neben Luzern arbeitet nur Olten mit «LeAn».

Die Plattform verstehe sich als «ergänzendes Instrument» zu bestehenden Immobilien-Plattformen, hiess es an der Pressekonferenz. Das City-Management wolle so eine Brücke schlagen von Personen, die Geschäftsideen haben, und jenen, die die Ladenflächen besitzen.

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«Wir ermutigen Interessierte, sich bei uns zu melden, auch wenn ihr Konzept noch nicht ausgereift ist. Gleichzeitig laden wir Eigentümer von Ladenflächen ein, uns Leerstände mitzuteilen», so Felber. Die Plattform ist per sofort aufgeschaltet und über die Website des City-Managements zugänglich. Es brauche auch kein Login.

«Sind auf Eigentümer angewiesen»

«Diese Niederschwelligkeit ist ein grosser Mehrwert» so Felber. «Wir wollen wissen, wo Flächen frei sind und wer gute Ideen hat, um diese Vernetzung voranzutreiben.»

In einer ersten Phase seien 24 Objekte erfasst worden, die belebt werden könnten, sagt Felber. Noch habe es zu keiner abgeschlossenen Vermittlung einer Ladenfläche geführt. Felber: «Das ist oft eine mittelfristige Sache und dauert ein wenig.»

Am liebsten hätte er es, wenn die Vernetzung schliesslich zu langfristigen Nutzungen und Angeboten in der Stadt Luzern führt. Ein zweiter Fokus liege auf Pop-up-Konzepten. Wie Felber erklärt, habe er bereits mit einigen Eigentümern von Ladenflächen Kontakt aufgenommen. «Wir sind auf sie angewiesen», sagt er. «Die ersten Erfahrungen waren durchaus positiv.»

Als Nächstes soll Bevölkerung mitreden

Wie Felber erklärt, wolle er aber auch aktiv auf Anbieter von «attraktiven» Konzepten, die in die Luzerner Innenstadt passen könnten, zugehen.

Als Nächstes will das City-Management die Bevölkerung einbeziehen. Im Frühling 2025 soll dazu eine Umfrage lanciert werden. Die Hoffnung: Weitere Impulse und Ideen, um die Innenstadt attraktiver zu machen. Felber: «Wir glauben an die Schwarmintelligenz und wollen dieses Potenzial abholen.»