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Was passiert, wenn das Gas im Winter knapp wird? Dann haben nicht nur viele Haushalte ein Problem, sondern auch die Industrie. Bei Emmi braucht es bei fast allen Herstellungsprozessen Erdgas.
Das meiste Gas in der Region Zentralschweiz verbrauchten die privaten Haushalte. Ein Drittel fliesst in die Unternehmen. Die Gaspreise steigen auch in Luzern (zentralplus berichtete) und Zug (zentralplus berichtete) immer höher. So bezahlen die Kunden der EWL seit dem 1. Juli 2022 mehr. Das ist schon die dritte Gaspreiserhöhung in einem halben Jahr.
Emmi kommt bei Gasknappheit in ein massives Problem
Ein Problem sind nicht nur die steigenden Preise, sondern auch eine mögliche Knappheit. Viele Firmen brauchen Gas, um beispielsweise ihre Backöfen zu heizen oder Metall zu schmelzen. Also für die sogenannte Prozesswärme.
Theoretisch können Firmen ihre Prozesswärme auch mit Erdöl sichern, wenn sie eine entsprechende Anlage besitzen. Die meisten Firmen haben ihre alten Öl-Brenner allerdings ersetzt, da Gas umweltfreundlicher ist. So hat der Stahlhersteller Steeltec in Emmenbrücke erst kürzlich einen neuen Gas-Ofen für 60 Millionen Franken gebaut.
Wie die «Luzerner Zeitung» berichtet, hätte Emmi bei einer Knappheit ein Problem. Sprecherin Simone Burgener sagt: «Erdgas ist eine zentrale Energiequelle für die Verarbeitung von Milch zu Lebensmitteln und damit die Grundversorgung der Bevölkerung.»
Erneuerbare Energie soll das Problem lösen, aber…
Zwar setzte Emmi schon auf einen möglichst hohen Energiemix. In Emmen deckt eine Holzschnitzelanlage über 80 Prozent der Prozessenergie ab. Und Solarenergie soll bis Ende Jahr nochmals Energie liefern. Das Unternehmen versucht die Erneuerung auf alternative Energien sogar zu beschleunigen. «Jedoch reichen diese Massnahmen nicht aus, um bei einem Gasengpass drohende Produktions- und Versorgungseinschränkungen auszugleichen», sagt Burgener.
Am Ende wird auch die Konsumentin beim Einkauf die Energiekrise zu spüren bekommen. So ist Emmi wohl auch gezwungen, die höheren Produktionskosten auf die Kunden weiterzugeben.
- Bericht «Luzerner Zeitung» vom 05.07.2022