Der Himmel über der Zentralschweiz zeigt sich in diesen Tagen von seiner spektakulären Seite. Ein Blick nach oben lohnt sich aus mehreren Gründen.
Die Bedingungen für leuchtende Wetterwolken sind derzeit günstig: In der Mesosphäre (rund 80 Kilometer Höhe) ist es derzeit mit unter -130 Grad aussergewöhnlich kalt, wie Stefan Scherrer von Meteonews im Video erklärt. Der Wasserdampf kristallisiert dabei zu Eis und es entstehen dünne Wolken.
Die Sonnenstrahlen, die bei uns bereits längst verschwunden sind, erreichen die Wolken in dieser Höhe noch, weshalb sie zu leuchten scheinen.
Eigentlich ist dieses Phänomen jedes Jahr zur Sommersonnenwende möglich, allerdings müssen auch die Bedingungen, insbesondere die Temperatur in der Höhe, stimmen, erklärt Christoph Bertschi von Meteonews auf Anfrage. Und die sind in diesem Jahr besonders günstig. Im August steigen die Temperaturen dort wieder, weshalb das Leuchten verschwindet.
Mit den Temperaturen auf der Erde hat das Phänomen aber nichts zu tun. Dass es derzeit morgens jeweils ziemlich frisch sein kann, sei auch nicht aussergewöhnlich, wie Bertschi erklärt.
Neowise zeigt seinen Schweif
Frühaufsteher können aber derzeit am Morgen noch ein weiteres seltenes Phänomen am Nachthimmel beobachten: Der Komet Neowise ist in den letzten Tagen mit seinem Schweif besonders gut am Himmel zu sehen. Wer ihn bisher verpasst hat, sollte sich den 23. Juli im Kalender anstreichen. Wie Scherrer in seinem Video erklärt, passiert der Komet dann den Punkt, der der Erde am nächsten ist – mit rund 103 Millionen Kilometern also quasi ein Katzensprung.
Neowise ist auch in den nächsten Tagen frühmorgens zu sehen. Ein Blick nach oben lohnt sich. Denn sobald er einmal weg ist, dauert es fast 7’000 Jahre, bis er wieder von der Erde aus sichtbar wird.
Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.