Junge Grüne und VCS machen Dampf

Der Nachtzuschlag soll auch bei den Nachtsternen fallen

Die Nachtstern-Busse sind am Wochenende beliebt. (Bild: zvg)

Zürich schafft die Nachtzuschläge auf Bussen und Bahn ab. Damit kann auch der Nachtzug von Luzern nach Zürich mit dem normalen Ticket benutzt werden. Der VCS Luzern und die jungen Grünen fordern nun, dass Luzern nachzieht und die Nachtstern-Tarife ebenfalls abschafft.

Die Bus- und Zugverbindungen in den Nächten von Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag sind beliebt; sie bringen Nachtschwärmer sicher und umweltfreundlich nach Hause. Am Montag hat der Zürcher Kantonstrat entschieden, den Nachtzuschlag von 5 Franken abzuschaffen. Künftig gelten für die Nachtschwärmer im Raum Zürich die normalen Ticketpreise, auch Generalabo und Halbtaxabo sind gültig.

Die Strecke Luzern-Zürich wird von der SBB im Auftrag vom Zürcher Verkehrsverbund, den Zuger Verkehrsbetrieben und dem Verkehrsverbund Luzern betrieben. Weil der Zürcher Verkehrsverbund der mit Abstand grösste ist und nun die Strecke in den regulären Betrieb aufnimmt, ist die Zustimmung der Zuger und Luzerner praktisch nur noch Formsache.

So fällt der Nachtzuschlag auf dieser SBB-Nachtverbindung ebenfalls weg. Der VCS Luzern fordert den Verkehrsverbund Luzern nun auf, das Tarifsystem dem Zürcher Verkehrsverbund anzupassen und auch die Nachtsternverbindungen so rasch als möglich in den Regelbetrieb aufzunehmen. Damit könnten die Transportunternehmen die Luzerner Nachttarife ebenfalls abschaffen.

Auch die Jungen Grünen fordern eine Abschaffung

«War der Nachtstern zu Beginn noch ein Nischenangebot, gehören die Nachtverbindungen heute genau so zum ÖV-Gesamtpaket wie jene tagsüber», schreibt der VCS in einer Mitteilung weiter. Die Integration des Nachtangebots in das normale Tarifsystem bringe eine Vereinfachung der Tarifstruktur, fördere die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs und leiste einen Beitrag, gerade jüngere Leute nachts sicher nach Hause zu bringen.

Die Forderung des VCS wird gestärkt durch einen politischen Vorstoss der Jungen Grünen, der ebenfalls die Abschaffung des Nachttarifs fordert: «Es darf nicht sein, dass in Zeiten der grossen Klimademonstrationen zum Teil immense Zuschläge für das Nachtnetz bezahlt werden müssen», wird Postulantin Judith Schmutz in einer Mitteilung von Montagabend zitiert. Es ist eine von rund 20 Forderungen im Rahmen der Kanpagne «LÖVE», mit der die Jungpartei den öffentlichen Verkehr stärken will.

Im «Nachtstern» ab Luzern sind heute keine Abos gültig (GA, Halbtax, Passepartout, Gleis 7). Auch Mobile- oder Onlinetickets sind nicht gültig. Das Billett kostet pauschal 7 oder 10 Franken, je nach Distanz. Betrieben wird der Nachtstern selbständig und eigenwirtschaftlich von den VBL, der PostAuto AG, der Rottal Auto AG und der Auto AG Rothenburg.

Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


1 Kommentar
  • Profilfoto von Samuel Kneubuehler
    Samuel Kneubuehler, 11.02.2020, 01:42 Uhr

    Es wäre noch hilfreich gewesen, wenn angemerkt worden wäre, dass die Forderung der Jungpartei der Grünen nicht einfach einer Kampagne entspringt, sondern im Kantonsrat eingereicht wurde. Die Jungen Grünen haben einen eigenen Kantonsrat und zwei Kantonsräte, die auf Grünen Listen gewählt wurde. Der Vorstoss wird bald hier zu finden sein: https://www.lu.ch/kr/parlamentsgeschaefte/Overview?erst=Schmutz&art=-0-1-2-3&bart=-0-1-2-3-4&vart=-0-1-2-3&wart=1&gart=1&status=-0-1

    👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
Apple Store IconGoogle Play Store Icon