Der Luzerner Kantonsrat verordnet sich Zertifikatspflicht

Was für Restaurants und Fussballspiele Pflicht ist, soll bald auch im Luzerner Kantonsrat gelten: Rein kommt nur, wer genesen, geimpft oder getestet ist.

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Der Luzerner Kantonsrat tagt diese Woche – zum wiederholten Male – in Sursee. Grund dafür ist die Coronapandemie: Um die Abstände einzuhalten, brauchte das Parlament einen grösseren Saal. Doch damit soll es bald vorbei sein. Der Kantonsrat will zurück in das Regierungsgebäude. Und ist bereit, dafür die Zertifikatspflicht einzuführen.

Eine Mehrheit hat am Dienstag eine entsprechende Motion von Adrian Nussbaum (Die Mitte) überwiesen. Eine Handvoll Kantonsräte verhindere die rasche Rückkehr in den Kantonsratssaal, enervierte er sich mit Blick Richtung SVP, die sich gegen die freiwillige Zertifikatspflicht wehrte.

Termin für Rückkehr steht noch nicht fest

Mehrere SVP-Kantonsräte argumentierten unter anderem damit, dass sich dann auch Geimpfte und Genesene testen lassen müssten, weil sie das Coronavirus genauso in sich tragen könnten.

Doch damit stiess sie auf wenig Gehör. «Überall gilt Zertifikatspflicht, nur das Parlament soll ein Sonderzug fahren – das ist unsolidarisch», sagte Yvonne Hunkeler (Die Mitte) stellvertretend für viele. Mehrere Sprecher begründeten die Forderung zudem mit finanziellen Argumenten. Denn die auswärtigen Sessionen des Kantonsrats verursachen jedes Mal Mehrkosten.

Die Regierung wird nun die gesetzlichen Grundlagen für die Zertifikatspflicht ausarbeiten. Wie schnell der Kantonsrat für seine Sitzungen nach Luzern zurückkehrt, steht noch nicht fest.