«Das kleine Gespenst» am Luzerner Theater

Der Kinderbuch-Klassiker begeistert auch heute noch

«Das kleine Gespenst»: Der Kinderbuchklassiker von Otfried Preußler auf der Luzerner-Theater-Bühne. (Bild: zvg/Ingo Höhn)

Das neugierige und abenteuerlustige «kleine Gespenst», der Kinderbuchklassiker von Otfried Preußler, ist eines der populärsten Kinderstücke. Das Luzerner Theater bringt die Fassung eines ungarischen Regieduos auf die Bühne.

In einer schönen, antiken, sich auf der Burg Eulenstein befindenden Truhe lebt ein kleines Gespenst. Es kann nicht nur überallhin fliegen, sondern mit magischen Schlüsseln auch alle möglichen Türen öffnen. Das neugierige, quirlige Wesen hat allerdings noch einen unerfüllten Wunsch: Es möchte so sehr mal endlich die farbige Welt bei Tageslicht sehen können – und nicht mehr nur schwarz-weiss in der durch den bleichen Mond erhellten Nacht.

Das unzufriedene kleine Gespenst besucht oft seinen alten, weisen Freund, den Uhu Schuhu, der in einer hohlen Eiche haust. Eines Nachts dann … aber halt, wir wollen hier nicht die ganze Geschichte erzählen und den Kindern die Überraschungen vorwegnehmen.

Spektakel für Augen und Ohren

Die zwei ungarischen Regisseurinnen Dóra Halas (Komposition) und Fruzsina Nagy (Bühne und die Kostüme) inszenieren Preußlers Kinderbuch von 1966 mit unendlicher Phantasie, und bestechen durch humoristische, aber nie unheimliche oder gruselige Szenen, so dass die Aufführung für die kleinen Zuschauer zu einem einmaligen Theatererlebnis wird.

Werte wie Hilfsbereitschaft, Loyalität, Einfühlungsvermögen, Empathie und Freundschaft kommen im Stück selbstverständlich zur Geltung. Die Aufführung ist auch dank der grossen Leistung des Schauspielensembles gelungen: Christian Baus (Uhu Schuhu), Nina Langensand (Jutta), Lukas Darnstädt (in verschiedenen Rollen) und auch dank des Lucerne City Choir unter der Leitung von Simon Sommer. Das Gespenst taucht als Projektion auf (Animation: François Chalet) und mit der Stimme von Lisa Brunner.

Die Musik und das Sounddesign stammt von Mark Bartha. Besonders zu erwähnen sind auch die von allen Spielerinnen auf der Bühne mit Nonchalance getragenen und wirklich wunderbaren, reichen und bunten Kostüme, die mal zu Marktständen oder sogar zu Fahrzeugen werden.

Magie des Theaters kennenlernen

Es ist nie zu früh, um anzufangen, ins Theater zu gehen: Gerade in einer technisierten Welt wie der unseren, in der das rationale Denken und Handeln oft Priorität haben, sollten Kinder früh genug mit musisch-ästhetischen Aktivitäten wie dem Theater in Kontakt kommen. Dem Luzerner Theater ist die kulturelle Förderung seines jüngsten Publikums eine wichtige Aufgabe.

Speziell in der vorweihnachtlichen Zeit wird den Kindern die Möglichkeit geboten, nicht nur die Magie des Theaters kennenzulernen, sondern auch eine echte Neugier gegenüber dieser künstlerischen Ausdrucksform zu entwickeln. Die eigene Kreativität und Phantasie wird entfaltet, indem jeder mit den Schauspielern auf der Bühne spontan und spielerisch interagieren kann.

Uhu Schuhu (Christian Baus) und das kleine Gespenst auf der Bühne. (Bild: zvg/Ingo Höhn)

Ansteckende Begeisterung der Kinder

Das zahlreiche junge Publikum zu beobachten, das sich mal mit der Hauptfigur, mal mit Uhu Schuhu identifiziert und mitfiebert, ist ein Spass für sich. Die laute und aktive Teilnahme, die erteilten Ratschläge und Vorschläge seitens der hingerissenen Kinder während der Vorstellung und der begeisterte Applaus am Ende: Alleine dafür hat es sich gelohnt, ins Theater zu gehen.

Begleitend zu «Das kleine Gespenst» wurde ein Bastelwettbewerb für Primarschulklassen veranstaltet. Die Kunstwerke können jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn und im Anschluss betrachtet werden.

«Das kleine Gespenst» von Otfried Preußler. Kinderstück mit Musik (ab 6 Jahren). Bis 19. Januar 2020 im Luzerner Theater

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