Premiere des Weihnachtsmarkts

Der Glühwein lockte die Zuger in Scharen an

Der erste Zuger Weihnachtsmarkt seit langer Zeit tauchte die Äussere Altstadt von Zug in eine heimelige Atmosphäre. (Bild: mbe.)

Nach vielen Jahren hat die Stadt Zug wieder einen Weihnachtsmarkt erlebt. Die Organisatoren ziehen eine erste Bilanz. «Die Premiere ist gelungen», sagt Tatiana Vogt. «Unser Ziel wäre es natürlich, jedes Jahr einen Markt auf die Beine zu stellen.» Beschlossen sei aber noch nichts.

Tatiana Vogt, die Präsidentin des Vereins Zuger Weihnachtsmarkt, ist zufrieden. «Wir haben sehr gutes Feedback von Ausstellern und Besuchern erhalten und waren vom Ansturm fast ein wenig überwältigt», sagt Vogt. Fürs erste Mal hätten die Organisatoren gar nicht so viele Besucher erwartet.

Der Markt fand in der Äusseren Altstadt rund um den Postplatz, entlang der Zeughausgasse und dem Hirschenplatz statt. Vier Tage lang, vom 10. bis 13. Dezember, präsentierten 49 Aussteller mannigfache Geschenkideen an weihnächtlich geschmückten Ständen. Es gab kleine musikalische Darbietungen. Verhungern und verdursten musste ebenfalls niemand.

«Wir waren vom Ansturm fast ein wenig überwältigt.»
Tatiana Vogt, Präsidentin Verein Zuger Weihnachtsmarkt

Wiederholung gewünscht

«Die ersten Neugierigen kamen vor der Eröffnung am Donnerstag vor 17 Uhr.» Die meisten Leute hätten aber am Freitag den Weihnachtsmarkt entdeckt. Aber auch der Samstag war gut besucht und am Wochenende war gleichzeitig Sonntagsverkauf. Das Organisationskomitee hat sich noch nicht getroffen. Aber laut Vogt wird es mit «99-prozentiger Sicherheit» eine Wiederholung in einem Jahr beschliessen.

Wäre es nicht schön, in Zukunft endlich einen Zuger Weihnachtsmarkt mitten in der Altstadt zu haben? Doch. Durchaus. Aber der Standort ist jetzt fixiert. Auch wenn es nicht der erste Wunschstandort war, räumt die Präsidentin ein. Der Landsgemeindeplatz oder ein Ort in der Unter Altstadt sei aus feuerpolizeilichen Gründen nicht möglich gewesen, hätten Abklärungen ergeben.

Miitgeholfen, den heutigen Standort zu finden, hat das Stadtmarketing Zug. Ziel sei es gewesen, dass der Markt, umgeben von den schönen Altstadthäusern und dem zentralen Brunnen am Hirschenplatz, eine spezielle, heimelige Atmosphäre in die Zuger Altstadt bringe. Das sei gut gelungen, sagt Vogt.

«Die Stadt Zug hat den kleinsten Weihnachtsmarkt. Erstaunlich.»

Anonymer Kritiker

Nörgler gibt es immer

Doch wie es halt so ist, wenn etwas neu ist, gibt es auch Kritik. Einige von zentral+ aufgeschnappte Kommentare über den neuen Anlass: «Zug als grösste Gemeinde des Kantons Zugs hat den kleinsten Weihnachtsmarkt. Erstaunlich.» Manchen gefallen die normierten Häuschen nicht. Andere störten sich an «untypischen» Spezialitäten – gemeint war der Stand mit marokkanischen Spezialitäten oder derjenige mit elsässischen Flammkuchen.

Tatiana Vogt ist ein wenig schockiert über diese Kritik. Sie findet, das Essensangebot sei durchaus klassisch-weihnächtlich und vielfältig gewesen. «Raclette war natürlich ein Muss», sagt sie. Es gab aber auch Crêpes und Waffeln. Und natürlich Glühwein und Punsch. «Wir wollen ja nicht alles kopieren von anderen Märkten.» Man werde alle Feedbacks und Wünsche sammeln und aufnehmen, erklärt die OK-Präsidentin.

Die einen Aussteller wünschten sich bereits eine längere Dauer.

Mehr Abfall durch Besucherandrang

Fredy Weller war für Planung und Technik und die Abfallentsorgung am neuen Weihnachtsmarkt zuständig. «Wir hatten viel mehr Arbeit mit der Entsorgung und dem Putzen, weil mehr Leute den Markt besuchten als erwartet», sagt der Präsident der Nachbarschaft Münz.

Man habe das aber in den Griff bekommen. «Ein Person war immer auf Pikettdienst und hat für Ordnung gesorgt.» Zudem habe die Stadt vorbereitete Container zur Verfügung gestellt. Man habe den Abfall sortiert, getrennt und alles ordentlich hinterlassen. Die Zusammenarbeit mit der Stadt sei gut gewesen, Zug stellte zum Beispiel eine Bühne zur Verfügung, Container und die nötigen Signalisationen.

«Das Ziel, das Quartier zu beleben, haben wir erreicht.»
Fredy Weller, Präsident Nachbarschaft Münz

Quartier und Altstadtgeschäfte profitieren

Gemäss Weller ist mit der gelungenen Premiere auch ein Ziel der Nachbarschaft Münz erreicht worden. «Ich habe positives Feedback von Mitgliedern bekommen, dass der Markt gut ins Quartier passe.» Mit dem Weihnachtsmarkt sei es gelungen, die Besucher ins Quartier zu bringen. «Dadurch wurde es belebt und die Altstadtgeschäfte haben ebenfalls davon profitieren können.» Der Sonntagsverkauf sei dadurch sehr gut gelaufen.

Das OK wird sich in der Woche vor Weihnachten treffen und den Anlass Revue passieren lassen. Konkreteres oder allfällige News über eine mögliche Wiederholung werde man aber erst im nächsten Jahr zirka im Februar kommunizieren können.

Die Organisatoren haben mit der Premiere etwas zur Belebung der Stadt Zug beigetragen. Denn Zug, so erstaunlich das klingen mag, hat tatsächlich seit Jahren keinen Weihnachtsmarkt mehr. Der Letzte, der versuchte, einen Anlass auf die Beine zu stellen, war Richard Ochsner. Er hatte von 2002 bis 2005 immer wieder versucht, einen Markt auf dem Landsgemeindeplatz zu etablieren. Vergeblich.

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