Wohnsituation Kanton Zug

So wohnt es sich in den Zuger Gemeinden

Gut 27'500 Menschen wohnen in der Stadt Zug. (Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Wohnen im Kanton Zug kann sehr teuer sein – muss aber nicht. zentral+ zeigt, in welchen Gemeinden es sich verhältnismässig günstig lebt, wo es die höchste Dichte an Einfamilienhäuser gibt und weshalb ein Umzug nach Steinhausen problematisch sein könnte. Eine Übersicht.

Steuerparadies, Expats, teuerer Wohnraum: So das gängige Bild über den Kanton Zug. Doch gerade was die Mietpreise betrifft, gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den Gemeinden. Die folgende Übersicht vergleicht die elf Zuger Gemeinden miteinander und zeigt, wo am meisten Menschen leben, in welchen Gemeinden die Mieten am günstigsten sind oder wo die Zuger am häufigsten in Einfamilienhäusern wohnen.

Die Daten stammen von der Fachstelle für Statistik des Kantons Zug (Stichtag: 31. 12. 2012) und die durchschnittlichen Quadratmeterpreise gründen auf Erhebungen des Immobilienberaters Wüest & Partner. Aus diesem Fundus lassen sich die Werte für eine durchschnittliche Wohnung berechnen: Eine 1-2 Zimmer-Durchschnittswohnung verfügt über 50m2, 3-4 Zimmer weisen eine durchschnittliche Fläche von 90m2 auf, und 5 und mehr Zimmer beinhalten circa 150m2.

Nach der Stadt Zug die zweitbevölkerungsreichste Gemeinde im Kanton. Über 22’000 Personen verteilen sich hier auf gut 10’000 Wohnungen. Die Bevölkerungsdichte ist in Baar vergleichsweise hoch, die Quote an Einfamilienhäusern – im Vergleich zu Städten dieser Grösse – mit neun Prozent eher tief. Bei den durchschnittlichen Mietpreisen liegt Baar im oberen Preissegment der Gemeinden: 25 Franken im Monat pro Quadratmeter (oder 300 Franken pro m2 im Jahr). Teurer wohnt es sich nur noch in den Gemeinden Walchwil und Zug. Eine Drei- bis Vierzimmerwohnung kostet durchschnittlich 2250 Franken im Monat.

Mit 15’000 Einwohnern ist Cham – nach Zug und Baar – die Gemeinde mit den drittmeisten Einwohnern. Verglichen mit Baar ist die Bevölkerungsdichte ähnlich hoch, die Quote an Einfamilienhäuser sogar etwas höher (12 Prozent). Der Quadratmeterpreis von monatlich 24.20 Franken (oder 290 Franken im Jahr) liegt zwar noch unter dem kantonalen Durchschnitt (25.20 Franken), gehört aber dennoch zu den eher kostspieligen Wohngegenden im Kanton Zug. Eine Drei- bis Vierzimmerwohnung kostet durchschnittlich 2178 Franken im Monat. 

Die Gemeinde ganz im Nordwesten des Kantons zählt knapp 9000 Einwohner, die sich auf gut 3500 Wohnungen verteilen. Die Gemeindefläche, gemessen an den Einwohnern, ist relativ gross und führt bis an den zugersee. Dies führt zu einer tiefen Bevölkerungsdichte von nicht mal fünf Personen pro Hektare. In Hünenberg haben die Bewohner also noch reichlich Platz, was auch die hohe Quote an Einfamilienhäuser belegt. Jede vierte Wohnung (24 Prozent) liegt hier in einem Einfamilienhaus. Die Quadratmeterpreise sind gleich hoch wie in Cham: 24.20 Franken im Monat oder 290 Franken im Jahr. Eine Drei- bis Vierzimmerwohnung kostet durchschnittlich 2178 Franken im Monat.

Die flächenmässig zweitgrösste Gemeinde im Kanton Zug. Sie ist ungefähr gleich gross wie die Stadt Luzern. Auf über 2700 Hektaren leben im Klosterdorf aber lediglich etwas über 4300 Menschen. Das führt zur tiefsten Bevölkerungsdichte des gesamten Kantons: nur 1,6 Personen teilen sich einen Hektar. In Menzingen gehört jede fünfte Wohnung (20 Prozent) zu einem Einfamilienhaus – eine Quote deutlich über dem kantonalen Durchschnitt von 13 Prozent.

Der grosszügige Platz spiegelt sich denn auch in den Mietpreisen wider: Mit 21.70 Franken pro m2 im Monat – das macht 260 Franken im Jahr – ist das Wohnen hier, zusammen mit den Gemeinden Neuheim und Risch, am günstigsten. Eine Drei- bis Vierzimmerwohnung kostet monatlich durchschnittlich 1953 Franken.

Zwischen Baar und Menzingen liegt Neuheim, die bevölkerungsärmste Zuger Gemeinde. Gut 2000 Menschen leben hier, verteilt auf etwas mehr als 800 Wohnungen. Die Bevölkerungsdichte gehört mit 2,5 Personen auf einem Hektar zu den tiefsten. Es ist denn auch die Gemeinde mit dem höchsten Anteil an Einfamilienhäuser: 28 Prozent. Wie in Menzingen wohnt man in Neuheim vergleichsweise günstig. Auch hier berappt man 21.70 Franken pro m2 und Monat. Eine Drei- bis Vierzimmerwohnung kostet durchschnittlich 1953 Franken im Monat.

Die flächengrösste Gemeinde im Kanton Zug. Auf über 3000 Hektaren leben in Oberägeri rund 5600 Menschen. Nur in Menzingen ist die Bevölkerungsdichte noch tiefer. Daher überrascht es kaum, dass es hier vermehrt Einfamilienhäuser gibt; 19 Prozent aller Wohnungen, um genau zu sein. Die Mietpreise liegen denn auch im unteren Preissegment. Durchschnittlich bezahlt man in Oberägeri im Monat 23.30 Franken für einen Quadratmeter. Das macht 280 Franken im Jahr. Eine Drei- bis Vierzimmerwohnung kostet durchschnittlich 2097 Franken im Monat.

Die Gemeinden Risch bis Zug

Vergleicht man die Zahlen, könnte man Risch durchaus als die Durchschnitts-Gemeinde im Kanton Zug bezeichnen. Die Anzahl Einwohner, die Bevölkerungsdichte, der Anteil an Einfamilienhäuser bewegen sich alle im kantonalen Mittel. Ausser die Mietpreise: Zusammen mit Menzingen und Neuheim bietet Risch die tiefsten Quadratmeterpreise. 21.70 Franken pro m2 bezahlt man hier im Monat. Eine Drei- bis Vierzimmerwohnung kostet so monatlich durchschnittlich 1953 Franken.

Steinhausen platzt schon fast aus allen Nähten. Die flächenmässig kleinste Gemeinde beheimatet fast 10’000 Menschen. Auch wenn die Bevölkerungsdichte von über 18 Personen pro Hektare im Vergleich zu den grossen Schweizer Städten immer noch sehr tief liegt, so ist sie im Kanton Zug ein klarer Ausreisser nach oben. Sogar in der Stadt Zug wird wesentlich weniger eng gewohnt (knapp 13 Personen/Hektar).

Eine Konsequenz daraus ist wohl, dass das Wohnen in einem Einfamilienhaus in Steinhausen eher ungewöhnlich ist. Mit einer Quote von elf Prozent, sind nur noch in den Gemeinden Baar und Zug verhältnismässig weniger Einfamilienhäuser zu finden. Dennoch liegt die Miete im unteren Preissegment: 23.30 Franken für einen Quadratmeter / Monat, oder 280 Franken im Jahr. Eine Drei- bis Vierzimmerwohnung kostet durchschnittlich 2097 Franken im Monat.

Die flächenmässig drittgrösste Gemeinde bietet Wohnraum für über 8000 Personen. Wie in den meisten grossflächigen Gemeinden ist auch in Unterägeri die Bevölkerungsdichte tief und die Einfamilienhaus-Quote eher hoch (16 Prozent). Was die Mietpreise betrifft, muss man hier schon etwas tiefer in die Tasche greifen: 24.20 Franken pro m2 und Monat lassen eine durchschnittliche Drei- bis Vierzimmerwohnung 2178 Franken kosten. 

Mit knapp 3600 Einwohnern leben nur in Neuheim weniger Menschen. Zwar bietet Walchwil auch nicht so viel Fläche wie die meisten anderen Gemeinden, hat aber dennoch eine unterdurchschnittlich tiefe Bevölkerungsdichte. Daher überrascht es auch nicht, dass hier jede vierte Wohnung zu einem Einfamilienhaus gehört. Wer in Walchwil wohnen will, braucht ein eher grosses Portemonnaie. Nur in der Stadt Zug sind die Quadratmeterpreise höher: 25.80 Franken kostet ein Quadratmeter im Monat in Walchwil. Eine durchschnittliche Drei- bis Vierzimmerwohnung kostet hier monatlich 2322 Franken.

Der Kantonshauptort ist nicht nur die Gemeinde mit den meisten Einwohnern, dem niedrigsten Anteil an Einfamilienhäusern (acht Prozent) und der zweithöchsten Bevölkerungsdichte, sondern auch das mit Abstand teuerste Wohn-Pflaster. Für einen Quadratmeter bezahlt man in der Stadt Zug durchschnittlich 29.20 im Monat. Eine normale Drei- bis Vierzimmerwohnung kostet denn auch stattliche 2628 Franken im Monat.

Zur Übersicht und zum Vergleich hier noch die Daten des Kantons Zug. Die durchschnittlichen kantonalen Mietpreise werden vor allem durch die hohen Preise in der Stadt Zug beeinflusst. So kostet ein Quadratmeter Wohnraum 25.20 Franken im Monat, oder 302 Franken im Jahr. Von den elf Zuger Gemeinden liegen daher lediglich die Stadt Zug und Walchwil über dem Durchschnitt. Eine Drei- bis Vierzimmerwohnung kostet somit im Kanton Zug durchschnittlich 2263 Franken.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Markus Mathis
    Markus Mathis, 15.10.2013, 13:23 Uhr

    So viel ich weiss, leitet Wüest & Partner ihr Zahlenmaterial von inserierten Wohnungen ab. Deshalb kann man mit der verwendeten Methode nicht auf frankengenaue Durchschnittsmieten schliessen, denn ein grosser Teil der Wohnungen wird nicht oder nie inseriert.

    Die Zahlenspielereien können lediglich Tendenzen im Mietniveau zwischen den einzelnen Gemeinden aufzeigen.

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