Suche nach Garagen für unbediente Schalter

Post will Angebot für Geschäftskunden in Luzern erweitern

Die Post ist auf der Suche nach neuen Standorten.

(Bild: zvg)

Das Image des gelben Riesen hat in den letzten Jahren gelitten: Die Postauto-Affäre, Abbau von Filialen, gefallene Chefin. Steckt hinter der Suche nach unbedienten Geschätsschaltern in Luzern ein weiterer Abbau?

Die Post ist in Luzern auf der Suche nach einem Raum für die Paketaufgabe von Geschäftskunden. Dies ist einem Aushang mitten in der Stadt Luzern zu entnehmen (siehe Hauptbild).

Pläne der Post werden immer argwöhnisch beäugt. Zumeist steckt ein Service-public-Abbau dahinter (zentralplus berichtete). Erst kürzlich berichtete die «Solothurner Zeitung», wie ein neu unbedienter Postschalter bei der Gemeinde Oensingen für Ärger sorgt. Man mache sich Sorgen bezüglich Zuverlässigkeit und Briefgeheimnis, wenn sich Geschäftskunden nicht mehr an bediente Schalter wenden können. Nun sucht die Post auch in Luzern nach Alternativen für Geschäftskunden.

In der Stadt Luzern sei die Situation laut Post jedoch anders: Zwar wurde der bediente Schalter in Luzern Littau durch einen unbedienten ersetzt, mit dem Inserat begibt man sich aber auf die Suche nach Standorten für zusätzliche neue Schalter für Geschäftskunden. «Damit können wir das Netz ergänzen», sagt Mediensprecher Markus Flückiger. 

Gute Verkehrsanbindung zentral

Auf der Suche ist man nach Räumen an den Ausfallachsen der Stadt Luzern. «Hinfahren, abladen, wegfahren – so einfach ist das Konzept. Eine gute Erreichbarkeit ist für Geschäftskunden zentral. Oftmals werden grössere Briefsendungen oder Pakete abgegeben», erklärt Flückiger. Verkehrstechnisch ist aus diesen Aspekten die Postfiliale bei der Universität hinter dem Bahnhof, an welcher sich nichts ändern wird, nicht optimal. 

«Eine Lösung auf privatem Grund wäre besser.»

Thomas Scherer, Stadt Luzern

Flückiger erklärt: «In Buchrain bei der Landi-Tankstelle gibt es beispielsweise bereits einen solchen Schalter.» Nebst der guten Erreichbarkeit sind die längeren Öffnungszeiten ein entscheidender Vorteil – etwa über den Mittag.

Bei der Stadt Luzern hat man Kenntnis von den Plänen der Post und begrüsst diese. «Wir sind miteinander im Austausch», sagt Thomas Scherer, der das Dossier betreut. Aus städtischer Sicht ist man aber zurückhaltend, öffentliche Räume zur Verfügung zu stellen. «Eine Lösung auf privatem Grund wäre besser», so Scherer.

Für Bijouterien und Anwaltspraxen ungeeignet

Ein unbedienter Schalter ist mit einem Badge zugänglich. Mit einem solchen Badge hat man freien Zugriff auf alle Sendungen, die sich bereits im Schalter befinden. Ist das sicherheitstechnisch nicht problematisch? Post-Sprecher Flückiger sagt: «Wir unterzeichnen mit unseren Kunden klare Vereinbarungen, in welchen die Bedingungen definiert sind. Der Zugang etwa ist nur mit Badge möglich, die Stellen verfügen über diverse Sicherheitsvorkehrungen.»

Es könne sein, dass dies für gewisse Kunden nicht ausreiche, dann müssten sie sich an ein anderes Postangebot wenden. «Das gilt für Sendungen mit hohem Wert oder für juristisch sensible Sendungen, wo der Aufgeber eine unmittelbare Quittung braucht. Für diese Geschäfte steht weiterhin der ordentliche Schalter zur Verfügung», so Flückiger.

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