Drei Jungunternehmer räumen mit Tabletop-Spiel ab

Zuger entwickelten erfolgreichstes Kickstarter-Spiel der Schweiz

Für das Artwork von Darwin's Choice ist Jamkuza haligali verantwortlich.

(Bild: zvg)

Das Start-up Treecer GmbH hat es geschafft, 190’000 Franken in nur 28 Tagen zu sammeln. Auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter haben die drei Jungunternehmer etwas richtig gemacht und bringen mit ihrem Tabletop-Spiel einen Schweizer Rekord nach Zug.

Das erfolgreichste Kickstarter-Spiel der Schweiz heisst «Darwin’s Choice» und wurde von drei Zugern entwickelt. In nur 28 Tagen konnte das Zuger Start-up Treecer GmbH über 190’000 Franken mittels Crowdfunding zusammentragen. Nun wurde das Spiel produziert und wird an die Kunden ausgeliefert.

Das nächstbeste Tabletop-Spiel (Tisch-/Brettspiel) aus der Schweiz sammelte nur 50’000 bis 60’000 Franken, so der Mitgründer von Treecer, Samuel Luterbacher. Er und seine beiden Kollegen Marc Dür und Elio Reinschmidt nutzen das Business mit dem Spiel unter anderem auch, um Erfahrungen zu sammeln.

Der intelligente Pflanzensensor

Das Trio entwickelt nämlich auch den Treecer, einen intelligenten Pflanzensensor (zentralplus berichtete). Die Erfahrungen aus der Kickstarterkampagne, der Vermarktung, dem Versand des Spieles et cetera, wollen die drei nutzen, um den Treecer optimal auf den Markt zu bringen.

Aber zurück zum Spiel – «Darwin’s Choice» – worum geht es? Alles dreht sich um das Thema Evolution. Die Spieler kreieren ihre eigenen Tiere aus Karten, die verschiedene Körperteile unterschiedlicher Tierarten zeigen. Diese unterscheiden sich dann in gewissen Aspekten.

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Die Tiere können theoretisch gehen, schwimmen, fliegen und klettern, ausserdem gibt es hitze- und kälteresistente Tiere, Fleisch-, Pflanzen- und Allesfresser. Bei letzterem unterscheidet sich auch, wie viel Nahrung die Tiere brauchen.

Darwin-Punkte für den Sieg

Wenn man ein Tier kreiert hat, kommt es in eine von drei bis fünf Vegetationszonen. Diese verändern sich im Spielverlauf, was zur Folge haben kann, dass gewisse Tiere aussterben, weil sie zu wenig Nahrung haben, nicht gut genug angepasst sind oder von einem anderen Tier gefressen werden.

Umso länger ein Tier überlebt, desto mehr Darwin-Punkte erhält es. Stirbt ein Tier, bleibt dem Spieler nur ein einziger dieser Punkte. Es gewinnt der, der am Ende des Spiels am meisten Darwin-Punkte für sich gewinnen konnte.

 Erfolg durch Analyse

Das klingt durchaus interessant, doch wird das kaum der alleinige Grund sein, weshalb das Start-up so erfolgreich war. «Wir haben uns sehr intensiv auf die Kickstarter-Kampagne vorbereitet», sagt Luterbacher.

Die drei Köpfe hinter Treecer hätten etliche andere Kickstarter-Projekte analysiert, um herauszufinden, was gut und was schlecht funktioniere. So scheinen sie das Geheimrezept gefunden zu haben, um ihre Sache dem Kunden schmackhaft zu machen.

Was sind «Stretch Goals»?

Das ursprüngliche Finanzierungsziel für «Darwin’s Choice» war dabei mit 20’000 Franken fast zehnmal kleiner als das erreichte. «Man spricht von Stretch-Goals, wenn man weitere Ziele als die Grundfinanzierung anstrebt», erklärt Luterbacher.

Dabei gebe man den Kunden immer wieder gewisse Goodies für eine nächsthöhere Finanzierungshürde. So waren beispielsweise zu Beginn doppelte Karten geplant. Irgendwann war aber genug Geld da, damit «jetzt zum Beispiel nicht mehr zweimal ein Löwenkopf im Set ist, sondern einen Löwenkopf und einen Tigerkopf», so Luterbacher.

 

Und wie gibt man nun 190’000 Franken für die Finanzierung eines Tabletopspiels aus? «Am kostenintensivsten waren Produktion und Versand», sagt der Jungunternehmer. Daneben brauchten sie etwas Geld für die Firmengründung und ein kleines Büro.

Die Illustrierung der Spielkarten und des gesamten Spiels wurde zudem ausgelagert. «Rozenn Grosjean ist eine französische Freelance-Illustratorin und das Genie hinter allen im Spiel enthaltenen Artworks», meint Luterbacher.

«Das Spiel kann jederzeit nachproduziert werden.»

Samuel Luterbacher, Mitgründer von Treeceratops

Ausserdem konnte für «Darwin’s Choice» dank der besseren Finanzierung ein viel höherer Detailgehalt ausgeschöpft werden als anfänglich gehofft. Es wurden Gifs für die Website erstellt, Erklärvideos produziert und die drei konnten für Reviews aus der ganzen Welt sorgen.

Fürs Erste wurden 6’500 Exemplare von «Darwin’s Choice» produziert, davon werden etwa 3’500 an die Unterstützer von Kickstarter gehen und weitere 1’000 wurden bereits an Onlineshops wie Brack oder WWF verkauft. «Das Spiel kann aber jederzeit nachproduziert werden», verspricht Luterbacher.

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