Bar Berlin und El Barrio setzen auf Krypto-Trend

0.0005 Bitcoins für ein Bier – zwei Luzerner Bars wagen ein Experiment

Bei Sascha Welz in der Bar Berlin gehen jetzt auch Bitcoins über die Bartheke.

(Bild: jav)

Bitcoins und andere Krypto-Währungen gelten vor allem als Geldanlage. Doch wem das Spekulieren und Herumschieben langsam zu langweilig wird, der hat jetzt in Luzern eine neue Option. zentralplus zeigt, wo man Bitcoins jetzt in der Stadt benutzen kann. Beziehungsweise: versaufen.

«Hallo, eine Stange hätt› ich gerne.»

«Natürlich. Das macht 0.000529 Bitcoins, bitte.»

So viel kostet ein Bier in der Luzerner Bar Berlin – zum aktuellen Tageskurs, wohlgemerkt. Hier an der Neustadtstrasse und im El Barrio an der Baselstrasse kann ab diesem Montag, dem 11. Juni, mit Krypto-Währungen bezahlt werden.

Bisher waren die vor allem zum Spekulieren da, zum Verkaufen, Ankaufen, zum Herumschieben. Es gibt jedoch noch kaum Orte, wo man die Krypto-Währungen im alltäglichen Leben benutzen kann. Das ändert sich nun an zwei Luzerner Bartresen.

Ein paar Probetransaktionen wurden im Vorfeld getätigt. Das System funktioniert. «Nun sammle ich mal ein bisschen Bitcoins», sagt Bar-Berlin-Pächter Sascha Welz und lacht. Die langfristige Entwicklung sei sowieso sehr schwierig einzuschätzen – das hänge von politischen und wirtschaftlichen Entscheiden ab. «Ich ärgere mich trotzdem sehr, dass ich nicht schon vor fünf Jahren eingestiegen bin», gibt Welz zu.

Zwei Bars, eine Idee

Die Idee kam von einem Verwandten von Tibor Cilurzo, der das El Barrio in der Baselstrasse führt. Sascha Welz war sofort dabei. «Ich habe diese Entwicklung seit einer Weile beobachtet und nun, mit dem aktuellen Hype, ist der Moment gekommen, einzusteigen.» Er sei überzeugt, dass in Zukunft immer mehr Leute mit Krypto-Währungen bezahlen werden.

Doch im Moment ist das noch Zukunftsmusik. «Ich glaube, wir sind die ersten in der Luzerner Gastro-Szene, die das ausprobieren», so Welz, der sich mit Versuchen auskennt. Es gehört zu ihm, bei neuen Entwicklungen dabei zu sein und ganz zu Beginn einzusteigen, wenn erst Nerds darauf anspringen. So erging es ihm schon in den 90er-Jahren, als er das erste Internet-Café in Luzern im «Parterre» eröffnete (zentralplus berichtete). Wie es sich entwickelt und ob die Idee Vorteile oder Nachteile mit sich bringt, das ist in einer solchen Situation schwierig einzuschätzen.

Das «Restaurant zur freien Schweiz» wurde nach «Zur Freiheit» zur «Bar Berlin». Hier wirtet Sascha Welz.

Das «Restaurant zur freien Schweiz» wurde nach «Zur Freiheit» zur «Bar Berlin». Hier wirtet Sascha Welz.

(Bild: gwa)

Zu Beginn erwartet der Wirt auch diesmal vor allem Nerds, die spekuliert haben und jetzt auf ihrem Krypto-Vermögen sitzen. «Hier können sie dies benutzen und ihre Bitcoin-Gewinne versaufen.»

App und Code und Go

Doch wie genau funktioniert das künftig beim Bezahlen mit Krypto an der Bar?

Zahlungen werden über die App «Jaxx» abgewickelt. Man gibt den Betrag in Schweizer Franken ein, die App rechnet um und ein QR-Code erscheint, über den der Betrag vom einen Handy auf das andere übertragen wird. Ein Handy mit der App dient erst mal als Kasse hinter der Bar. Die Codes dazu hat Welz jedoch sicher verstaut. Abgerechnet werden die Krypto-Einnahmen separat nach Tageskurs. Sechs verschiedene Währungen werden dabei in den beiden Bars akzeptiert.

Natürlich kann man auch weiterhin mit Bargeld und Karte bezahlen. «Und mit zahlreichen anderen Dingen», lacht Welz. «Kunst, Möbel, ein gutes Essen …» Hier ist man offen. 

Wenn Sie wissen wollen, was Sascha Welz in den vergangenen Jahren in Luzern so alles betrieben und getrieben hat – wir waren mit ihm auf Bar-Tour durch seine alten Wirkungsstätten.

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